Barntrup. Um 20.37 Uhr am Dienstag, 15. September, hat die Barntruper Feuerwehr bekannt gegeben, dass nach dem aktuellen Stand der Dinge von der Geruchsbelästigung aus dem abgebrannten Galvanik-Betrieb keine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht. Allerdings sei die Quelle des Geruchs noch nicht gefunden.
Die ersten Kräfte der Spezialeinheit der Berufsfeuerwehr Köln und Dortmund, die sogenannte Analytische Task Force, seien mittlerweile am Einsatzort eingetroffen und nähmen nun ihre Arbeit auf, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die Suche nach der Quelle der Geruchsbelästigung wird voraussichtlich noch einige Zeit andauern, so die Feuerwehr Barntrup in einer Pressemitteilung.
Der Geruch war bei den Sicherungsmaßnahmen entdeckt worden, die von der Feuerwehr vorgenommen wurden, um die Schadstoffe aus der Brandruine ausräumen zu können. Daraufhin wurde per Katwarn und in Barntrup auch per Sirene und Lautsprecherdurchsage darauf hingewiesen, wegen der starken Geruchsbelästigung Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Zur Zeit sei das Industriegebiet abgesperrt, die ABC-Einheiten der lippischen Feuerwehren nähmen wieder Messungen vor.
Der LZ.de-Artikel vom 13. September zum Nachlesen
Im Barntruper Industriegebiet Im Wied hat am Sonntag eine Verzinkerei gebrannt. Der massive Rauch war kilometerweit zu sehen. Die Einsatzstelle wurde großflächig abgesperrt. Die Löscharbeiten dauern vermutlich noch bis in die Abendstunden.14:17 Uhr: Die Einsatzkräfte haben vor Ort alle Hände voll zu tun. Der Alarm ging am Sonntag, 13. September, kurz nach 13 Uhr bei der Leitstelle ein. Zur Ursache und zur Schadenshöhe können die Helfer noch nichts sagen. Menschen sollen nicht zu Schaden gekommen sein. Vor Ort sind Abordnungen der Feuerwehren Barntrup und Blomberg im Einsatz.
14.30 Uhr: Die Einsatzkräfte haben vor Ort alle Hände voll zu tun. Nach wie vor steigt starker Rauch auf, der möglicherweise giftig ist. Die Einsatzstelle ist großflächig abgesperrt. Es wird vor Explosionsgefahr gewarnt.
14.41 Uhr: Vor Ort wird die Situation in Barntrup offenbar immer dramatischer. Per Megaphon warnt ein Polizist Schaulustige an der Hamelner Straße vor dem Rauch. Dieser soll ätzende Säure aus einer Galvanik enthalten. Die Menschen sollen nach Hause gehen, sagt der Polizist durch.
Die Feuerwehr vor Ort spricht inzwischen von einem Großbrand. Im Einsatz sind an die 250 Feuerwehrleute aus ganz Lippe. Auch ist der ABC-Zug des Kreises gerufen worden. In dem Barntruper Galvanisierungsbetrieb, der nach wie vor in Flammen steht, sollen große Mengen an Säuren und Laugen gelagert sein, sagte ein Feuerwehrsprecher der LZ. Deshalb bestehe akute Gefahr, dass der aufsteigende Rauch, der aktuell in Richtig Selbeck und weiter gen Lemgo zieht, giftig sei. Experten sind im Moment dabei, den Qualm zu analysieren.
15:51 Uhr: Die Abteilung Bevölkerungsschutz beim Kreis hat die Warnung vor dem Rauch aus Barntrup ausgeweitet: Auch in Dörentrup, Lemgo, Kalletal und Extertal sollen die Bewohner die Fenster und Türen geschlossen halten. Vor Ort wird die Situation in Barntrup offenbar immer dramatischer. Pe Megaphon warnt ein Polizist Schaulustige an der Hamelner Straße vor dem Rauch. Dieser soll ätzende Säure aus einer Galvanik enthalten. Die Menschen sollen nach Hause gehen, sagt der Polizist durch.
16:28 Uhr: Mittlerweile meldet die Feuerwehr, dass sie den Brand unter Kontrolle hat. Ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude konnte sie verhindern, der betroffene Galvanisierungsbetrieb ist allerdings bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die Ursache ist nach wie vor nicht geklärt. Zur Zeit des Ausbruchs des Feuers befand sich offenbar niemand in dem Gebäude. Die Einsatzkräfte bereiten jetzt laut Angaben von Jörg Mengedoht, Pressesprecher der Barntruper Wehr, einen Innenangriff vor - alles unter Atemschutz. Nach wie vor ist nicht geklärt, wie gesundheitsschädlich der aufgestiegene Rauch ist. Deswegen sollten weiter die Fenster und Türen geschlossen bleiben, rät die Feuerwehr.
16:50 Uhr: Dem Großbrand ist heute Nachmittag auch das Fußball-Bezirksligaspiel zwischen dem RSV Barntrup und Spitzenreiter SF 08 Warburg zum Opfer gefallen. Werner Wolter, stellvertretender Chef der Barntruper Feuerwehr, hatte die Sportler informiert, dass von Aktivitäten im Freien sicherheitshalber Abstand zu nehmen sei. Da auch der bereits im Waldstadion weilende Unparteiische Bedenken hatte, wurde die Partie kurzfristig abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.
17:25 Uhr: Soeben meldet die Feuerwehr: Eine erste Analyse des Rauchs direkt an der Einsatzstelle hat ergeben, dass die Werte des Qualms unterhalb der Gefährdungsschwelle liegen. Trotzdem sollen die Barntruper weiter ihre Fenster und Türen geschlossen halten, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Jörg Mengedoht. Spezialisten des ABC-Zuges des Kreises werden weitere Rauchproben nehmen und analysieren.
18 Uhr: In der Hochzeit waren insgesamt rund 400 Einsatzkräfte aus ganz Lippe vor Ort. Gegen 17.30 Uhr wollen Feuerwehrleute mit Chemikalien-Schutzanzügen zum Herd des Brandes im Inneren des Gebäudes vorrücken und diesen per Schaumangriff endgültig ablöschen. Ein in der Nachbarschaft campierender Zirkus war von dem Brand übrigens nicht betroffen. Er lag auf der windabgewandten Seite.
21 Uhr: Auch auf die Landratswahl hatte der Brand Auswirkungen, durch den Rauch und die Straßensperrungen konnten viele Barntruper nicht ihre Stimme abgeben. Über mögliche Folgen wird der Wahlausschuss am Dienstag sprechen: Weitere Informationen zur Wahl gibt es übrigens unter www.lz.de/wahl2015
21.40 Uhr: Die Feuerwehr Barntrup ist nach wie vor an der Einsatzstelle und kontrolliert das Feuer. Zudem sind Mitarbeiter des Landesamts für Umweltschutz vor Ort und werden von ABC-Mitarbeitern des Kreises Lippe unterstützt. Sie entnehmen Umweltproben, um den Schaden durch die Giftstoffe zu ermitteln. Zudem plant die Feuerwehr nach LZ-Informationen sich in die Lagerhalle zu begeben, obwohl eine akute Einsturzgefahr für das Gebäude besteht. So soll geklärt werden, welche Gift- und Gefahrenstoffe noch in der Halle lagern. In den dortigen Becken könnten noch Säuren und Laugen lagern. Es müsse festgestellt werden, was bei dem Feuer alles verbrannt sei. Deshalb empfiehlt die Feuerwehr-Leitstelle allen Anwohnern in der Nähe des Industriegebietes, Fenster und Türen weiterhin geschlossen zu halten. Der Einsatz für die Feuerwehr wird noch bis in den Montagmorgen andauern.
Montag, 9.30 Uhr: Aktuell befinden sich noch 25 Leute der Feuerwehr vor Ort. Das Gebäude konnte aufgrund akuter Einsturzgefahr in den vergangenen Stunden nicht betreten werden.
10.00 Uhr: Die Kriminalpolizei ist soeben eingetroffen, um die Ermittlungen zur Brandursache aufzunehmen. Zudem wurde ein Baustatiker angefordert, um zu klären, welche eingestürtzten Bereiche betretbar sind. Dies ist nötig, da noch immer Brandnester im Gebäude abzulöschen sind. Für die Anwohner besteht keine Gefahr mehr.
13.00 Uhr: Das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutzes des Landes NRW (LANUV) empfiehlt nach dem Brand Vorsichtsmaßnahmen. Während des Feuers wurden in den von der Rauchgasen besonders belasteten Gebieten Luftschadstoffmessungen vom ABC-Trupp der Feuerwehr durchgeführt. Es konnten keine Schadstoffe in der Luft nachgewiesen werden. Eine Luftprobe wurde vom LANUV untersucht. Die absorbierten Mengen lagen in beiden Fällen nur geringfügig über der normalen Partikelwerten.
Trotzdem hat das LANUV folgende Maßnahmen für die von Brandniederschlägen betroffenen Bereiche empfohlen: Brandreste können, soweit möglich, zusammengefegt und im Hausmüll entsorgt werden. Betroffene Rasenflächen können gemäht und der Grünschnitt soll im Hausmüll entsorgt werden. Gegenstände, die in Kontakt mit der Haut kommen können, wie Spielgeräte, Geländer Sitzgelegenheiten und Gartenmöbel, sollen abgewaschen werden. Die Gartenbesitzer können dazu Haushaltsreiniger verwenden, das Waschwasser kann mit dem normalen Abwasser entsorgt werden. Beim Reinigen soll der Hautkontakt vermieden werden, das LANUV empfiehlt, Haushaltshandschuhe zu tragen. Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten sollten Hobbygärtner vor dem Verzehr gründlich waschen.
21.00 Uhr: Erneut musste die Feuerwehr am Montagabend gegen 21 Uhr zur Brandstelle ausrücken, um Glutnester in den Trümmern zu löschen. Der Einsatz war schnell beendet, berichtet Radio Lippe. Eine Brandwache behält das Gebäude weiterhin im Blick.
Dienstag, 15.00 Uhr: Teile des Galvanisierungsbetriebs sind am Dienstag ab cirka 13.30 Uhr abgerissen worden. Hintergrund ist, dass die Feuerwehr Barntrup so hofft, letzte Glutnester endgültig ablöschen zu können, um den Einsatz im Industriegebiet Im Wied zu beenden. Den betreffenden Gebäudeteil hatte die Kripo zuvor frei gegeben. Auf der Suche nach der Brandursache sind die Ermittler noch nicht weiter. Nach wie vor können die Polizisten Teile des Grundstücks aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Weitere Gefahren für die Umwelt gehen von der Brandstelle jedoch nicht mehr aus, sagt das Kreis-Umweltamt.
Die Kollegen von Radio Lippe haben mit dem Einsatzleiter, Werner Wolter, gesprochen. Mit einem Klick auf das Bild können Sie die Tonaufnahme abspielen.