Barntruper SPD wirft Bürgermeister Alleingänge vor

Barntrup. Es war eigentlich ein Termin mit positiver Botschaft: An der Umgehungsstraßen-Baustelle auf der Lemgoer Straße zwischen Bega und Barntrup gibt es jetzt einen Radweg . Doch die Art und Weise, wie der Termin mit Bürgermeister Jürgen Schell abgelaufen ist, stößt der Barntruper SPD sauer auf. Schell hingegen weist die Kritik zurück.

Im Einzelnen: In einem offenen Brief bemängelt SPD-Fraktionschef Andreas Wilde, Schell habe sich erst sehr spät um das wichtige Thema gekümmert, sich dann aber getreu seinem Motto &bdquo;Ich bin der Bürgermeister" in der Öffentlichkeit als &bdquo;Macher" dargestellt. Der Sozialdemokrat kritisiert darüber hinaus Schells &bdquo;Alleingänge" und fordert ihn auf, die Kommunalpolitiker &bdquo;endlich ernst zu nehmen". Wilde zu Schell: &bdquo;Wir können es nicht akzeptieren, dass Sie einzelne Ratsmitglieder und den gesamten Rat völlig ignorieren."

Damit wird das nächste Kapitel einer Dauer-Fehde aufgeschlagen, denn: Mit ähnlicher Kritik aus verschiedenen politischen Lagern sah sich Schell in der Vergangenheit schon häufiger konfrontiert.

Konkret vermisst Andreas Wilde im aktuellen Fall den Hinweis von Bürgermeister Schell beim Ortstermin an der Baustelle, dass zuerst SPD-Ratsherr Michael Niebur die Probleme für Radfahrer angesprochen habe – &bdquo;bereits in der Ratssitzung vom 5. Februar 2019", so Wilde. Er fragt den Bürgermeister, warum er sich nicht schon im Februar an den zuständigen Landesbetrieb Straßenbau gewandt habe. Stattdessen erwecke Bürgermeister Schell den Eindruck, als sei er erst im März von Bürgern auf das Problem angesprochen worden und habe sich daraufhin an den Straßenbaubetrieb gewandt.

Überdies bemängelt Wilde, dass Schell Niebur und Vertreter des zuständigen Verkehrsausschusses zu einer Ortsbesichtigung im März und zum Pressetermin im Juli nicht eingeladen habe. Das wäre &bdquo;aus unserer Sicht eine Selbstverständlichkeit gewesen", so der SPD-Fraktionsvorsitzende in dem offenen Brief.

Von der LZ darauf angesprochen, weist Bürgermeister Schell den Vorwurf des Alleingangs zurück und wirft Wilde stattdessen Populismus vor: Die Kommunalpolitiker seien von ihm schon vor einiger Zeit darüber unterrichtet worden, dass er, Schell, im vergangenen Herbst und dann erneut seit Februar mit dem NRW-Straßenbaubetrieb in Kontakt stehe. &bdquo;Herr Wilde war schon seit April im Bilde." Wenn es Kritik gebe, &bdquo;hätte Herr Niebur mich einfach anrufen können, dann hätten wir das besprochen". Da brauche es keinen offenen Brief, so Schell.

Auf die Kritik, die Politik zu ignorieren, reagiert Schell mit dem Verweis darauf, dass er als Bürgermeister auch den Rat repräsentiere. Im Übrigen sei das Thema Radweg ein &bdquo;Geschäft der laufenden Verwaltung".

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