Neue Umgehungsstraße soll Selbeck entlasten

Barntrup-Selbeck. Die Planungen für die Ortsumgehung Selbeck sind in vollem Gange. Allerdings wird es noch mindestens bis 2027 dauern, bis die Detmolder Straße, die jetzige L 758, sich B 66 neu nennen darf und der Ausbau Realität wird. Für den Streckenverlauf der Straße über etwa vier Kilometer bis zum Anschluss Großenmarpe gibt es aber inzwischen Pläne.

Die sehen vor, dass die Straße an die Barntruper Ortsumgehung anschließt und dann nördlich des Selbecker Friedhofs entlang führt. Wie Britta Schwenker von der Planungsabteilung des Landesbetriebs Straßenbau in Bielefeld erläutert, soll die Straße dann auf die bisherige Strecke zurückgeführt werden – bis etwa 50 Meter nach dem Abzweig &bdquo;Rote Kuhle". Dieser wird verlegt.

Der sich anschließende Straßenabschnitt bis Großenmarpe wird laut Schwenker komplett neu gebaut. Er wird in Kurven und in Teilen als Hohlweg geführt und nördlich der bestehenden Straße geführt. Die B 66 neu wird in Teilen im &bdquo;Zwei-plus-eins"-System geführt, hat also eine Überholspur in eine Richtung. Sie mündet auf die Ortsumgehung Großenmarpe, die bereits 1996 ausgebaut wurde.

Für die B 66 neu müssten Ackerflächen weichen. Wie viel Fläche für die neue, von 6 auf 15 Meter verbreiterte Straße benötigt wird, &bdquo;das können wir erst nach Abschluss der Planungen sagen, wenn die Maße feststehen", erklärt Schwenker. Die Besitzer der Flächen können nach ihren Angaben deshalb frühestens im Jahr 2025 angesprochen werden. Erst dann werde die neue Straße so weit geplant sein, dass der Verlauf ganz genau feststehe.

Die Planungen zum Ausbau der Landesstraße 758 begannen im Jahr 1991. Die alle fünf Jahre stattfindenden Verkehrszählungen legten einen Straßenausbau nahe, für den im Jahr 2003 eine grobe Linie festgelegt wurde. 2011 wurde die Maßnahme im Bundesverkehrswegeplan zunächst auf &bdquo;Rot" gestellt – das bedeutete Planungsstopp für &bdquo;Straßen.NRW".

2017 begannen dann die Arbeiten für die Barntruper Umgehungsstraße, und damit rückte die Verkehrsbelastung Selbecks wieder in den Blick. Nachdem die Stadt im Jahr 2017 einen Brief an den NRW-Verkehrsminister geschrieben hatte, der von allen Fraktionen im Stadtrat unterzeichnet war, rückte die Straße auf der Liste weiter nach oben. Damit gingen die Planungen 2018 weiter.

Britta Schwenker von &bdquo;Straßen.NRW" stellt den Planungsstand bei einer Bürgerinformation am Donnerstag, 10. Oktober 2018, 18 Uhr im Schul- und Bürgerforum vor.

Biologe sucht Molch und Haselmaus Einer kennt das Gebiet des geplanten Streckenverlaufs der B 66 neu bereits jetzt wie seine Westentasche: der Biologe Andreas Krüger (35) vom Büro &bdquo;Bioplan" in Höxter. Er erstellt die faunistischen Kartierungen für die neue Straße zwischen Barntrup und Großenmarpe.

Krüger zieht sich im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau seit dem Frühjahr 2019 regelmäßig die Gummistiefel an und erkundet das Gebiet. &bdquo;Derzeit erfassen wir die Bestände der Amphibien", erklärt der Biologe. Dafür hat er &bdquo;Molchreusen" ausgelegt und den Fang ausgewertet, der für die Tiere unkritisch sei.

Im kommenden Jahr wird Krüger ein Auge auf Haselmaus, Fledermaus und Brutvögel werfen. Dafür muss er früh aufstehen, weil Vögel im Morgengrauen am besten gezählt werden können, oder eine Nachtschicht einlegen, um die Fledermäuse zu beobachten.

Reh und Wildschwein sind kein Thema für die Kartierung. &bdquo;Wir befassen uns mit den vorhabenskritischen Tierarten", sagt Krüger. Das seien Tiere, die nicht einfach in ein neues Zuhause abwandern könnten, weil sie – wie die Amphibien – an die kleinen Teiche im Landschaftsschutzgebiet gebunden sind. Es gehören auch Tiere dazu, die auf größere Waldbestände mit &bdquo;beerentragenden Gehölzen" angewiesen sind – wie die Haselmaus.

Um alle Jahreszeiten abzubilden, werden die Kartierungen noch mehr als ein Jahr dauern, weiß Britta Schwenker von &bdquo;Straßen.NRW". Je nach den Ergebnissen muss die Streckenführung unter Umständen verändert werden.

Neue Umgehungsstraße soll Selbeck entlasten

Ortsumgehung Barntrup: Warum die Beschilderung nach fast zwei Jahren noch nicht passt

Darum gibt es Hoffnung auf eine Sanierung der Landesstraße zwischen Asendorf und Bögerhof

Neue Schilder für Barntruper Umgehung

Darum wird der Weiterbau der Ostwestfalenstraße bei Bad Salzuflen ausgebremst

Auf der Kippe: Bremst der Bund den Straßenbau in Lippe aus?

Nordumgehung Lemgo: Kameras messen Verkehr

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €