Unfallrisiko auf B1 zwischen Barntrup und Sonneborn soll entschärft werden

Barntrup-Sonneborn. &bdquo;Schwerer Unfall auf der B 1 zwischen Barntrup und Sonneborn": Diese und ähnliche Überschriften lesen LZ-Leser immer wieder . Die Polizei zählte in drei Jahren fünf Unfälle mit Verletzten in dem Abschnitt. Allerdings gilt die Stelle nicht als Unfallschwerpunkt. Dennoch will die SPD die Strecke entschärfen.

Die Sozialdemokraten sehen die Probleme zwischen Barntrup und dem niedersächsischen Grießem vor allem in Höhe der Einmündung zum Steinbruch Schiewe. &bdquo;Wir wünschen uns hier einen deutlich längeren Bereich mit Überholverbot", erklärt SPD-Ratsfrau Regina Reuschel, die selbst Sonnebornerin ist. Man wolle aktiv werden und Gefahrenquellen entfernen, bevor weitere Unfälle passieren.

Im Verkehrsausschuss des Barntruper Rats stieß eine entsprechende SPD-Initiative auf einhellige Zustimmung. Nun gibt es einen Ortstermin mit Vertretern der Stadt, des Kreises Lippe und des Landesbetriebs Straßenbau am 15. Januar. Der Landesbetrieb ist für die Unterhaltung der B 1 zuständig.

Schwerverkehr zum Steinbruch verschärft die Lage Regina Reuschel und ihr Parteifreund, Verkehrsausschuss-Vorsitzender Andreas Wilde, kennen die Verkehrslage auf der B 1 nicht nur aus Eingaben von Bürgern, sondern auch aus eigenem Erleben. Als besonders kritisch wertet die Lokalpolitikerin die Verkehrssituation an der Einmündung zum Steinbruch, weil von Barntrup aus kommend die Straße leicht ansteigt. &bdquo;Viele Autofahrer meinen, an dieser Stelle überholen zu können. Aber das Stück, das man einsehen kann, ist viel zu kurz", sagt Reuschel. Besonders brisant werde es, wenn zusätzlich Schwerlastverkehr vom und zum Steinbruch unterwegs sei.

Mitte April 2019 hatte es an der Stelle einen schweren Unfall mit eingeklemmter Person gegeben. An diese Begebenheit erinnert sich auch Walter Bergmann, Disponent der Firma Schiewe in Detmold: &bdquo;Unsere Kollegen in Sonneborn haben hier noch Erste Hilfe am Unfallort geleistet, bis die Feuerwehr eintraf."

Der Disponent schätzt anhand der verladenen Tonnage, dass täglich zwischen 70 und 120 Schwerlastfahrzeuge den Steinbruch anfahren. &bdquo;Das sind meist 40-Tonner. Sie sind natürlich beim Anfahren nicht so schnell wie ein Pkw", erläutert Bergmann und beschreibt, dass die Sicht insbesondere in Richtung Sonneborn durch eine Kurve eingeschränkt sei.

Ortstermin im Januar 2020 Volker Poppensieker, Sachgebietsleiter Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb Straßenbau, verweist darauf, dass der Kreis Lippe für die Anordnung des Überholverbots zuständig ist. &bdquo;Straßen.NRW" werde dabei ebenso eine Stellungnahme abgeben wie die Polizei. Dies könnte unter Umständen bereits beim Ortstermin im Januar passieren, so dass – das Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt – bereits dort Maßnahmen festgesetzt werden könnten.

Auf Nachfrage der LZ wertete Ralf Böthgen, Hauptkommissar der Kreispolizeibehörde, die Unfallstatistik zum betreffenden Teilstück der B 1 auf einer Länge von 1,8 Kilometern vom Steinbruch bis kurz vor dem Ortseingang Sonneborn aus. Es habe dort seit Januar 2017, also in den vergangenen drei Jahren, insgesamt fünf Unfälle mit Schwer- und Leichtverletzten gegeben. Bagatell-Unfälle sind dabei nicht berücksichtigt.

Unfallschwerpunkt oder nicht? Offiziell gilt eine Stelle als Unfallschwerpunkt, wenn es an einer Einmündung oder auf einer Strecke von 500 Metern innerhalb von einem Jahr mindestens drei Unfälle desselben Typs mit Verletzten gibt, etwa Abbiege-Fehler oder Vorfahrt-Missachtung. So ist es möglich, dass eine &bdquo;gefühlte" Vielzahl von Unfällen trotzdem keine Einstufung als Unfallschwerpunkt zur Folge hat, weil die Unfallursache jeweils unterschiedlich war, wie Lars Ridderbusch, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, erläutert.

Ist ein Unfallschwerpunkt festgelegt, tritt die Unfallkommission zusammen. In ihr sind unter anderem Vertreter des Kreises, des Straßenbaulastträgers und der Polizei vertreten. Die Kommission kann Maßnahmen anordnen, den Unfallschwerpunkt zu entschärfen.

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