Zoff um Abiturfeier des Barntruper Gymnasiums

Barntrup. Der diesjährige Abiturjahrgang des Barntruper Gymnasiums hatte es wie alle Schüler in Corona-Zeiten nicht leicht. Am Freitag, 26. Juni, sollte mit der feierlichen Zeugnisübergabe – einem Hygienekonzept folgend unter freiem Himmel – ein positiver Abschluss gesetzt werden. In letzter Minuten gelang dies auch – vor den Kulissen.

Hinter den Kulissen hatte es zunächst einen Stopp, dann eine Freigabe seitens des Gesundheitsamtes gegeben und eine Email vom Bürgermeister Jürgen Schell an die Kommunalpolitik, in der er die Schulleitung heftig kritisiert und sich weitere Schritte vorbehält. Schulleiterin Gabriele Schmuck erklärte gegenüber der LZ: &bdquo;Ich erwäge rechtliche Schritte." Die Politik reagierte postwendend und stellt sich in schriftlichen Stellungnahmen vollumfänglich hinter die Schulleitung.

"Ich erwäge rechtliche Schritte" Für Freitagmittag war die Zeugnisübergabe mit 400 Teilnehmern angesetzt. Mit dieser großen Runde von Schülern, Eltern und Verwandten &bdquo;folgten wir dem ausdrücklichen Wunsch der Schüler", so Schmuck. Ein Hygienekonzept wurde eingereicht. Am Donnerstagnachmittag um 14.30 Uhr meldete sich das Gesundheitsamt des Kreises per Email, wertete das vorgestellte Hygienekonzept als ausreichend, lehnte jedoch &bdquo;die geplante Großveranstaltung" ab und schlug stattdessen eine Zeugnisübergabe in &bdquo;drei bis vier Kleingruppen nacheinander" vor.

Enttäuschung in der Elternschaft war die Folge. Nach Kontaktaufnahme der Elternpflegschaft mit dem Gesundheitsamt unter Einschaltung von Meinolf Haase vom Bevölkerungsschutz des Kreises kam am Morgen der Zeugnisübergabe die Mitteilung von Angela Balzer, Ärztin beim Gesundheitsamt, die Mitteilung, die geplante Abschlussveranstaltung sei zulässig.

Also alles gut? Mitnichten. Den Elternverdruss im Vorfeld nahm Bürgermeister Jürgen Schell zum Anlass für eine Email an die Schulleitung, die in Kopie an alle Fraktionsvorsitzenden ging, in der er mitteilt, Verwaltungsrat und Ratsmitglieder seien &bdquo;über diese geplante Großveranstaltung" entsetzt und fassungslos gewesen. &bdquo;Der Ruf des städtischen Gymnasiums hat seit Ihrer Zeit sehr gelitten", so Schell abschließend.

Ratsmitglieder stellen sich hinter die Schulleitung Diese Pauschalkritik rief sofortige Reaktionen dreier Fraktionen hervor. Die FDP reagierte als erstes. &bdquo;Persönliche Anfeindung ist hier nicht angebracht", so Andreas von Borck, der deutlich machte, dass sich alle Ratsmitglieder vorbehaltlich eines genehmigten Hygienekonzeptes positiv zur Zeugnisübergabe gestellt hätten. Christian Olschewski (CDU) erklärte, er sei ob der Email &bdquo;schockiert" gewesen und frage sich, warum der Kreis zunächst die Veranstaltung verbiete, dann aber ohne Änderung der Hygieneauflagen am nächsten Tag genehmige.

Hardy Friedrich (SPD) äußerte sich als Schulausschuss-Vorsitzender ebenfalls: &bdquo;Der Schulausschuss und der gesamte Rat stehen hinter der Schulleitung. Was Herr Schell im Namen der Stadt und als oberster Vertreter des Schulträgers ausspricht, kann so nicht akzeptiert werden. Sicherlich müssen aber die Kommunikationsstränge zwischen Schulleitung und Verwaltungsspitze im Schulausschuss und anderen Gremien noch einmal aufgearbeitet werden".

Die Grünen wollen sich nach Aussage von Henning Waltermann derzeit nicht positionieren. &bdquo;Die Angelegenheit ist sehr frisch und es war Dienstag im Rat nicht klar, dass die Zeugnisübergabe zu einer Grundsatzdiskussion über das Gymnasium führen würde."

Zoff um Abiturfeier des Barntruper Gymnasiums

Barntruper Abiturienten: Mehr als ein Drittel mit Eins vorm Komma

Für mehr Verkehrssicherheit: Grüne fordern Zebrastreifen vor dem EKG in Lemgo

Gymnasium Barntrup: 15 neue Busbegleiter unterbinden Gedränge und Geschubse

Barntruper Tankstelle wird beraubt

Curling unter der Markthalle in Barntrup

Einsam an den Feiertagen? Was jeder Lipper laut Sozialarbeiterin Kanbal dagegen tun kann

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €