Die Großbaustelle am Barntruper Gymnasium bereitet Probleme

Barntrup. Die Modernisierung des Gymnasiums ist für die Stadt Barntrup eines der größten Bauprojekte. Das betrifft die Finanzierung, die mit einer Investitionssumme von rund vier Millionen Euro zu Buche schlägt ebenso wie die Planung der &bdquo;Riesen-Baustelle". Da darf nichts schiefgehen, denn die Fördermittel aus dem Landesprogramm &bdquo;Gute Schule 2020" müssen, wie der Name es sagt, 2020 abgerufen werden.

Für die Digitalisierung der Schule und die derzeit laufenden Arbeiten an der angrenzenden Holstenkamp-Mehrzweckturnhalle hat die Stadt als Schulträger laut Kämmerer Uwe Schünemann bereits rund 300.000 Euro abgerufen. Hier verlief alles nach Plan. Bei der nun anstehenden Sanierung des Daches, gibt es jedoch besondere Herausforderungen, die auch zu Zeitverzögerungen führen könnten.

Entwässerung macht Probleme Kämmerer Uwe Schünemann ist bis dato zuversichtlich, die Fristen dennoch einhalten zu können. Was ist passiert? Das Problem liegt in der Entwässerung. Entdeckt wurde der Schaden, als sich in einem Kellerraum Wasser ansammelte. Daraufhin wurde das Planungsbüro informiert. Nach weiteren Untersuchungen war klar: Die Ursache für den Wasseraustritt ist ein Rückstau in den Abwasserkanälen, möglicherweise in den Regenwasserkanälen der Dachentwässerung. Diese verlaufen aber nicht, wie das normalerweise bei Dachrinnen an Häusern üblich ist, außen und leicht zugänglich am Gebäude entlang, sondern innenliegend. Dort führen sie das Regenwasser vom Flachdach der Schule zunächst in den Keller, wo es anschließend, ebenso wie das im Gebäude anfallende Schmutzwasser unterhalb der Kellersohle abgeführt wird.

Die innenliegend verbauten und dazu in die Jahre gekommenen Steinrohre der Dachentwässerung machen die Sache dabei kompliziert. In einem ersten Schritt habe man die Kanäle von einer Spezialfirma mit einer Kamera befahren lassen. An den letzten zwei Tagen im Juli war ein regionaler Kanalservice zwei Tage lang mit zwei Fahrzeugen vor Ort. Von den Ergebnissen dieser Untersuchung hänge nun das weitere Vorgehen ab, so Schünemann. Die Ergebnisse würden der aus Verwaltung und Politik gebildeten Baukommission vorgelegt, das zeitnah tragen werde. Seine Aufgabe sei es, dem Bauausschuss als Fachgremium Handlungsempfehlungen zu geben.

&bdquo;Möglicherweise kommen nun zwei neue Gewerke bei der Schulsanierung hinzu", erläutert Schünemann, weist aber darauf hin, dass es für nähere Auskünfte noch viel zu früh sei. &bdquo;Näheres können wir erst in den nächsten Monaten mitteilen, wenn das Ergebnis der Befahrung da ist. Beim Gymnasium handelt es sich um ein altes Gebäude. Wir müssen nun sehen: Auf was treffen wir da."

Bauzeitplan ist gefährdet Die vorsichtige Prognose des Kämmerers: &bdquo;Es könnte sein, dass sich der aktuelle Bauzeitplan und natürlich auch die Investitionssumme verändert." Möglicherweise erlebt die Stadt das, was jeder Bauherr kennt und befürchtet: Die Sache dauert länger und wird teurer.

Man müsse sich auch die Frage stellen, wie zukünftig die Dachentwässerung aussehen soll, so Schünemann.

Die Arbeiten sollen zügig nach der Umgestaltung der ehemaligen Hauptschule beginnen. &bdquo;Die Zeitfenster und Bauabschnitte haben sich im Lauf der Planungen mehrfach verändert. Derzeit wird mit der Schule abgestimmt, welche Bauabschnitte in Angriff genommen werden. Von fünf geplanten, wurde bereits auf drei Abschnitte gekürzt. Wir sind bestrebt, in diesem Jahr die ersten Gewerke zu beginnen", erläutert Schünemann die Planungen.

Geld von Land und Bund Die Sanierung des Gymnasiums ist nach dem Bau der neuen Kläranlage mit Fuzzy-Filter und der Umgestaltung der ehemaligen Hauptschule mit Bau eines Schul- und Bürgerforums eines der größten Bauprojekte der Stadt Barntrup. Insgesamt will die Stadt rund vier Millionen Euro in das Städtische Gymnasium investieren.

Geplant ist die Modernisierung des Verwaltungstraktes für rund 1,6 Millionen Euro. Neben der Erweiterung des Lehrerzimmers sind Büroräume für Stufenleiter und zur Unterrichtsvorbereitung vorgesehen. Außerdem soll mit dem Einbau eines Fahrstuhls Barrierefreiheit gewährleistet werden. 300.000 Euro wurden bereits für die Digitalisierung und die angrenzende Mehrzweckhalle abgerufen, die gleiche Summe soll noch 2020 folgen. Neben dem Förderprogramm &bdquo;Gute Schule 2020", das den Hauptanteil der Fördermittel ausmacht, werden weitere Förderprogramme wie Digitalpakt, Konjunktur-Investitions-Förderungsprogramm in Anspruch genommen.

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