So steht es um das größte städtische Bauprojekt in Lemgo

Lemgo. Es ist eines der größten städtischen Bauprojekte in Lemgo. An der Realschule wird saniert, um- und angebaut. Und das im ganz großen Stil: Gut 36 Millionen Euro sind für den Um- und Ausbau veranschlagt. Die ersten Arbeiten begannen 2022, Schülern und Lehrern wird über Jahre einiges abverlangt. Ein Zwischenbericht.

1967 wurde die Realschule an der Kleiststraße gebaut und 2020 unter Denkmalschutz gestellt . Die Schule ist beliebt, die Schülerzahl wächst stetig und der Platz reicht schon lange nicht mehr aus. Ein Neubau soll daher die gröbste Raumnot lindern, der Schulhof neu gestaltet und der Altbau saniert werden.

Probleme im Verwaltungstrakt Bereits seit 2022 werden fünf Klassen in Modulcontainern unterrichtet, um Platz für den Umbau des Verwaltungstraktes zu schaffen. Der 740 Quadratmeter große Bereich wird aktuell komplett entkernt, umgestaltet und modernisiert. Anders als der benachbarte Hauptteil der Realschule steht bei diesem Part nur die Fassade unter Denkmalschutz, so dass die Arbeiten im Inneren relativ zügig hätten voranschreiten können - wenn nicht feuchte Stellen aufgefallen wären , deren Ursprung die Experten etliche Monate vor Rätsel stellte.

Mittlerweile scheint das Problem zwar gelöst, so die zuständige Architektin Jessica Petry von der Stadt, allerdings hätten die Probleme die Zeitplanung um ein gutes Jahr zurückgeworfen. Sollte der Verwaltungstrakt eigentlich schon 2024 wieder an die Lehrer übergeben werden, so werden jetzt die Herbstferien als Termin angepeilt.

Parallel wächst auf dem Schulhof - dort, wo ehemals Fahrradständer samt pilzförmiger Überdachung standen - ein Neubau in die Höhe, in dem der fünfte und sechste Jahrgang mit jeweils fünf Klassen und Differenzierungsräumen unterrichtet werden sollen. Im September vergangenen Jahres gab es den Spatenstich und die Bauarbeiten liegen bislang im Pla n, so dass die Stadt derzeit davon ausgeht, das zweigeschossige Gebäude in Holzoptik fristgerecht zum Schuljahr 2026/27 beziehen zu können.

Schulhof wird grüner Bereits im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde die neue Fahrradabstell-Anlage samt Zuwegung, die oberhalb der Busschleife vor dem Schulhofgelände entstanden ist. Derzeit laufen die Arbeiten, um den Schulhof passend zum Schulbeginn vor dem Haupteingang wieder zugänglich zu machen. Peu à peu soll er dann in den kommenden Monaten weiter umgestaltet werden, so Jessica Petry. Geplant ist, die Pflasterung aufzubrechen und rund um Bäume neue Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten zu schaffen. Passend zur Eröffnung des Neubaus zum Schuljahr 2026/27 soll die Umgestaltung des Schulhofes dann abgeschlossen sein.

Direkt im Anschluss geht es mit dem Pavillon in Leichtbauweise weiter, in dem derzeit drei Klassen unterrichtet werden. Er wird erneuert, ein Mint-Labor soll dort entstehen.

Über 800 Schüler und Lehrer umsiedeln Und dann beginnt Ende 2026, Anfang 2027 wohl die eigentliche Herausforderung: Der Umbau an dem Haupthaus. Dafür wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude komplett frei gezogen werden. Das heißt, knapp 800 Schüler und gut 80 Lehrer und Mitarbeiter müssen sich auf die übrigen Gebäude verteilen und auch Räume in der Hauptschule nutzen.

Jessica Petry geht davon aus, dass dafür ein weiteres Provisorium nötig sein wird. Ob Container hinzukommen oder es andere Erweiterungen geben kann, das müsse noch in Absprache mit der Schulleitung entschieden werden. Eine intensive Planungs- und Abstimmungsphase sei nötig, bis die tatsächlichen Bauarbeiten starten könnten.

Im Haupthaus hofft sie dann von den Erfahrungen profitieren zu können, die sie beim Ausbau des Verwaltungstraktes gewonnen haben. Eine Art Prototyp, wenngleich im Denkmal dort ganz andere Vorgaben gelten. Die Raumstrukturen dürfen dort nicht angegriffen werden, vielmehr gehe es um Modernisierungen, eben darum &bdquo;ein Denkmal fit für die Lernwelt des 21. Jahrhunderts zu machen“, wie es die Innenarchitektin umschreibt.

Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, die Arbeiten an der Realschule 2027 oder 2028 abgeschlossen zu haben. Ob das einzuhalten ist, vermag die städtische Mitarbeiterin derzeit nicht zu sagen. Optimistisch ist sie hingegen, was die Kosten betrifft: Nach aktuellem Stand könne das Budget im Wesentlichen gehalten werden.

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