Alverdisser Genossen sind auf den Barrikaden

Barntrup-Alverdissen. &bdquo;Wir brauchen Mehrheiten. Wenn wir mit Parteipolitik im Ort anfangen, haben wir schon verloren". Boris Kasper spricht seinen Gedanken zur Politik auf Kommunalebene klar aus – mittlerweile als Ex-SPD-Mitglied. Der Alverdisser ist aus der Partei ausgetreten. Er kandidiert nicht für die Kommunalwahl im September.

Thomas Schwekendiek, ebenfalls Mitglied der SPD Alverdissen hadert ebenso wie Kasper-Nachfolger Eric Hein. Alle drei vereint der Unmut über den SPD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Wilde. &bdquo;Es sind einige in der Partei nicht damit einverstanden, wie er die Fraktion führt", so Schwekendiek. Wilde erklärt dazu auf LZ-Nachfrage: &bdquo;Ich gebe keine Stellungnahme ab."

Der Zoff hatte zwar nicht seinen Ursprung, wurde aber befeuert durch die strittige Positionierung des Alverdisser SPD-Flügels zum Bürgermeisterkandidaten Borris Ortmeier, der ein CDU-Parteibuch besitzt. Ortmeier wird von drei Barntruper Parteien (Grüne, FDP und CDU) unterstützt. Einzig die SPD Barntrup hatte offiziell verlauten lassen, keine Wahlempfehlung abgeben zu wollen, da laut Ortsverbands-Vorsitzendem Norbert Wrede kein einheitliches Mitglieder-Votum zu erzielen war.

Danach meldeten sich die beiden Alt-Bürgermeister und ebenfalls SPD-Mitglieder Prof. Paul Harff und Herbert Dahle sowie die Alverdisser Sektion der SPD Barntrup zu Wort, die mit dieser Aussage nicht einverstanden waren und ihrerseits den Weg in die Öffentlichkeit mit einem anderslautenden Statement zu Ortmeier suchten.

So geht es nicht weiter Dass die Alverdisser SPD-Mitglieder Thomas Schwekendiek, Eric Hein und Boris Kasper sich nun zur besten Wahlkampfzeit mit der bereits lange intern schwelenden Kritik an ihrem Fraktionschef an die Öffentlichkeit wenden, begründen sie mit &bdquo;Sorge um den demokratischen Grundgedanken innerhalb der Partei". Die Querelen intern anzusprechen, halten sie nicht für zielführend. Kasper: &bdquo;Wir haben intern oft diskutiert, wo Verbesserungen gewünscht werden. Es hat nichts gebracht". Schwekendiek erklärt: &bdquo;Oftmals wurden wir von Bürgern kontaktiert, die nach Gesprächen mit Mitgliedern anderer Parteien unsere Entscheidungen kritisierten, von denen wir gar nichts wussten." Eine Rücksprache beim Fraktionsvorsitzenden habe die Antwort zur Folge gehabt, dass dieser bewusst entschieden hätte, die Parteibasis nicht zu informieren.

Auch Kasper attestiert dem SPD-Fraktionschef in Sachen Informationsfluss ein &bdquo;Mangelhaft". Schwekendiek verteilt in Sachen Informationspolitik zusätzlich einen Rüffel an die Verwaltungsspitze: &bdquo;Wir erhalten Protokolle der letzten Sitzungen teilweise erst einen Tag vor der nächsten Sitzung. Wir sind Amateure und keine Vollzeit-Politiker, soll heißen: Wir benötigen zur Vorbereitung mehr Zeit als einen Tag." Abschließend konstatiert er mit Blick auf den internen Zoff: &bdquo;Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es so nicht weiter geht."

Wie sich die Alverdisser SPD-Mitglieder &bdquo;starke Politik vor Ort über die Parteigrenzen hinweg" vorstellen, das wollen sie Alverdisser Bürgern am Samstag, 5. September, ab 16 Uhr zeigen. &bdquo;Ich lade zum Grillen an meiner Scheune an der Begaer Straße gegenüber vom Kindergarten ein – und zwar alle Bürger und alle Alverdisser Parteivertreter. Die CDU hat bereits zugesagt", so Schwekendiek.

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