Der Audi-Kommandowagen ist dem Barntruper Rat zu teuer

Barntrup . 15 Jahre ist der jetzige Kommandowagen der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup alt und hat knapp 300.000 Kilometer auf dem Tacho. Es ist Zeit für eine Neubeschaffung. Diese ist im Brandschutzbedarfsplan vorgeschrieben – also ein Muss. Dafür hat die Stadt Barntrup 40.000 Euro eingeplant. Das Wunschfahrzeug der Feuerwehr – ein neuer Audi Q 5 – kostet allerdings abzüglich Rabatt und von der Feuerwehr einkalkulierter Eigenleistung bei der Ausstattung immer noch 53.000 Euro. Das sprengt den finanziellen Rahmen, der nach dem Wunsch aller Fraktionen aber nicht erweitert werden soll. Feuerwehr und Verwaltung erhielten in der Ratssitzung den Auftrag, trotz Handlungsbedarf nach günstigeren Alternativen zu suchen und nach Möglichkeit auch örtliche Autohändler einzubeziehen.

Ein Kommandowagen ist ein Fahrzeug, das bei allen Feuerwehreinsätzen aktiviert wird. &bdquo;Unser Führungsdienst, der in Wechselschicht ständig einsatzbereit ist, fährt damit zur Einsatzstelle, um die Lage zu erkunden, möglicherweise erste Maßnahmen zu ergreifen und den weiteren Einsatz zu koordinieren“, erklärt Wehrführer Stefan Jakob. Der direkten Brandbekämpfung dient das Fahrzeug nicht.

Zu den Kosten für das Fahrzeug selbst kommen Investitionen in die Ausrüstung hinzu – darunter Funksprechtechnik, ein Navigationssystem, an das laut Wehrführer die mehr als hundert Rettungspunkte im Barntruper Stadtgebiet übermittelt werden. Zudem ist der Kommandowagen mit Feuerlöschern, Erste Hilfe-Equipment und Computertechnik ausgerüstet. &bdquo;Auf einem Tablet sind Gebäudepläne von Industriebauten gespeichert, dazu Unfalldatenblätter für Fahrzeuge“, erklärt Jakob dazu. Außerdem muss das Fahrzeug geländegängig sein.

Das Angebot ist begrenzt Für die Ersatzbeschaffung hatte die Feuerwehr drei Fahrzeuge zur Auswahl: zwei Neuwagen und ein Gebrauchtfahrzeug, welches knapp im Bereich der 40.000 Euro Kosten-Schallgrenze lag. Dieses Fahrzeug sei jedoch nun nicht mehr am Markt verfügbar, erklärte Jakob den Ratsmitgliedern. So bliebe nach derzeitigem Stand nur die Auswahl zwischen den beiden Neufahrzeugen, dem designierten Audi Q5 und einem Ford Kuga , die beide preislich um mehr als 10.000 Euro den Kostenrahmen sprengen. Letzterer sei in der dargestellten Modellvariante mittlerweile aber ebenfalls nicht mehr am Markt.

&bdquo;Wir haben uns für den Audi nicht aus Prestigegründen entschieden, sondern weil er unserer Meinung nach das günstigste Fahrzeug ist, denn Audi gewährt einen Behördenrabatt von 41 Prozent, was nicht alle Autohersteller machen“, so Jakob. Dieser Rabatt ist allerdings in den gut 50.000 Euro Anschaffungskosten bereits eingepreist.

Politik hätte es gerne eine Nummer kleiner Die von der Wehrführung erwünschte &bdquo;klare Marschrichtung“ fiel in der Ratssitzung nicht wie von der Feuerwehr erhofft aus. Mehr Geld in den Haushalt einstellen – das wollten die Politiker nicht. Auch einen erwünschten Beschluss für einen konkreten Kauf gab es in der Sitzung nicht. Henning Waltermann (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte ganz klar: &bdquo;Wir sind mit allen drei Vorschlägen nicht glücklich.“ Ein Gebrauchtfahrzeug halte man für nicht zukunftsweisend angesichts drohender Reparaturen. Die Neufahrzeuge seien zu teuer. &bdquo;Muss es denn ein Fahrzeug dieser Größenordnung sein, das nur eine Geländewagenoptik hat, aber kein Geländewagen ist. Und warum bevorzugt man, wenn es eilt, das Fahrzeug mit der längsten Lieferzeit“, fragte sich der Grünen-Politiker und wünschte sich Angebote für Fahrzeuge &bdquo;eine Nummer kleiner“. So ähnlich sahen es alle Fraktionen.

Thomas Schwekendiek (SPD) gab zu bedenken, dass man angesichts zahlreicher Einsparungen im Sozialbereich auch bei dieser Fahrzeugneubeschaffung für die Feuerwehr nach günstigeren Alternativen suchen müsse. Jobst-Dieter Rodewald-Tölle (CDU) mahnte ebenfalls zum Sparen angesichts der Haushaltssituation, die trotz aktueller Einbringung von rund 1,4 Millionen Euro in die allgemeine Rücklage, in den nächsten Jahren &bdquo;massiv angespannt“ sein werde.

Andreas von Borck (FDP) wünschte sich das, was letzten Endes nach Vorschlag von Bürgermeister Borris Ortmeier einstimmig beschlossen wurde: Rückkehr von Feuerwehr und Verwaltung an den Verhandlungstisch mit dem Ziel, weitere Alternativen zu finden, die im Rahmen der 40.000 Euro Haushaltsmittel liegen.

Der Audi-Kommandowagen ist dem Barntruper Rat zu teuer

Auffahrunfall in Detmold führt zu Kettenreaktion

Die Lagenser Feuerwehr bekommt drei neue Fahrzeuge

Brennender Bagger: B1 in Barntrup noch stundenlang gesperrt

Startschuss: Feuerwehrgerätehaus in Sonneborn bekommt Anbau

Seltsam: Wallbox im Kreis Gütersloh muss installiert werden, obwohl sie niemand braucht

Zwei Schwerverletzte bei Unfall auf der Extertalstraße

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €