Neu-Barntruperin erklärt, warum kreatives Schreiben so wichtig ist

Barntrup-Sonneborn. Seit knapp einem Jahr ist Sonneborn die neue Heimat von Schreibtrainerin Kirsten Schwert. Von Herford aus zog es die Gymnasiallehrerin in den Barntruper Ortsteil. Als Neu-Barntruperin macht die 55-Jährige das, was ihr am meisten am Herzen liegt: &bdquo;Ich gebe Kurse im kreativen Schreiben.“ Bereits nächsten Freitag, 18. August, beginnt um 16 Uhr ein Kurs für Jugendliche ab zehn Jahren in Kooperation mit der Stadtbücherei Barntrup in den Räumen der Bücherei in der Stenebergschen Fabrik.

Anmeldungen sind noch bis Dienstag, 15. August, möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, denn das Projekt &bdquo;Schreibland NRW“ des Literaturbüros NRW und die Stadtbücherei übernehmen das Honorar der Schreibtrainerin. Mitzubringen sind lediglich Papier und Stift und jede Menge Neugier auf den Kurs &bdquo;Plötzlich ist da (d)eine Geschichte“.

"Am Schreiben kann man wachsen" Eigentlich verschlug es Kisten Schwert ihrer vier Hühner wegen nach Sonneborn. &bdquo;Hier in diesem wunderschönen Ort habe ich eine Wohnung für mich und meine Tiere gefunden“, freut sich die Lehrerin, die am Gymnasium Bethel angestellt ist und vom heimischen Computer aus ihre Schreibwerkstatt für Bethel digital gibt. Der in Barntrup geplante Kurs läuft aber als Präsenzkurs, worauf sich Schwert schon sehr freut, denn &bdquo;die Bücherei ist der richtige Ort für diesen Kurs. Hier stehen überall Geschichten in den Regalen. Das ist inspirierend“.

Zum Schreiben kam sie bereits als Kind. &bdquo;Schreiben ist so vielseitig und etwas, an dem man wachsen kann.“ Folgerichtig studierte sie Deutsch, Literatur, Pädagogik und Religion und nahm selbst an zahlreichen Schreibseminaren namhafter Autoren teil. "Außerdem lese ich alles übers Schreiben.“ Sich selbst beschreibt Schwert als kreativen Menschen – eine Eigenschaft, die ihr in ihren Schreibseminaren zugutekommt. Aus ihrer Feder stammen Kurzgeschichten, die sie bereits bei einer ersten Lesung im Dorfladen in Sonneborn den Barntrupern vorstellte, sowie Aphorismen.

Viele Übungen &bdquo;Jugendliche fragen sich oft, ob meine Schreibkurse wie Schreiben in der Schule sind“, so Schwert, die darauf ein klares &bdquo;Nein, wir machen keinen Deutsch-Unterricht“ als Antwort gibt. Sie möchte, dass ihre Schüler lernen, kreativ mit Worten umzugehen – spielerisch aber dennoch mit Lern-Input. Für kreative Schreibübungen nehme sie von daheim zum Beispiel einen &bdquo;Zauberbeutel“ mit, der unterschiedliche Gegenstände aus ihrer Wohnung oder dem Garten enthalte – vom kleinen Teelöffel über einen Schraubendreher bis zur Socke. An erster Stelle stünde das Fühlen mit geschlossenen Augen, dann das Anschauen des Gegenstands und danach die Entstehung einer Geschichte.

Ein weiteres Schreibspiel sei das gemeinsame Schreiben an einem Text. &bdquo;Ich bitte darum, einen Anfang zu schreiben, der natürlich mit einer Geschichte im Kopf entsteht. Dieser kurze Einstieg wird dann aber weiter an den Nachbarn gegeben und schon kommt eine ganz andere Geschichte heraus“, weiß Schwert. Geschrieben werde immer in einem begrenzten Zeitfenster von rund zehn Minuten. Das fördere die Intuition.

Als krönender Abschluss des Kurses ist eine öffentliche Lesung der besten Texte in der Stadtbücherei geplant. Die Schreibförderung für Jugendliche aber auch Kurse für Erwachsene seien ihr sehr wichtig und nach Meinung Schwerts eine Lücke im Weiterbildungs-System. Für den zehnteiligen Kurs, der jeweils rund eineinhalb Stunden dauert, sind noch Plätze frei. Anmeldungen nimmt die Stadtbücherei unter der Tel. (05263) 409119 entgegen.

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