Trotz Zweifeln: Barntruper Kita Rote Schule wird 2026 saniert

Barntrup. Nach vielen Diskussionen steht fest, wie es mit der Kita Rote Schule weitergeht. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Sanierung des Gebäudes hatte zunächst für Rückfragen gesorgt – SPD, FDP und Grüne wollten sich noch einmal intern beraten. Im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss fiel nun die Entscheidung: Mit acht Ja- zu fünf Nein-Stimmen setzten sich CDU, FDP und UWB gegen SPD und Grüne durch. Der Beschluss war noch zu Beginn der Sitzung umstritten.

&bdquo;Ein Neubau hat sicherlich auch viele Vorteile. Allerdings ist ein solcher in der Vergangenheit immer an der Finanzierbarkeit gescheitert und auch jetzt haben wir ein klares Signal erhalten, dass ein Neubau finanziell schwer umsetzbar wäre“, sagte Daniel Düwel (CDU). Die Verwaltung hatte bereits darauf hingewiesen, dass eine Sanierung des Gebäudes deutlich günstiger sei.

Traditioneller Standort der Kita Die geplanten Sanierungskosten belaufen sich derzeit auf rund 2,7 Millionen Euro. Die Verwaltung beantragt aktuell eine Förderung in Höhe von etwa 760.000 Euro. Zusätzlich kann die Stadt mit jährlichen Mieterträgen rechnen: 85.000 Euro bei einer viergruppigen und 105.000 Euro bei einer fünfgruppigen Nutzung.

&bdquo;Der Umbau ist definitiv eine große organisatorische Herausforderung“, führte Düwel weiter aus. Die CDU sei jedoch sicher, dass die Sanierung in enger Abstimmung mit allen Betroffenen erfolgreich umgesetzt werden könne. Mit dem Umbau könne der traditionelle Standort erhalten bleiben und dennoch eine moderne, zeitgemäße Kita entstehen.

Zweifel an den Kosten Einige Ausschussmitglieder hätten sich allerdings weiterhin lieber einen Neubau gewünscht. &bdquo;Wir sind der Überzeugung, dass ein Neubau die bessere Lösung wäre und ich denke, man hätte es auch irgendwie finanzieren können“, sagte Thomas Schwekendiek (SPD).

Er zweifelt zudem die Höhe der Sanierungskosten erheblich an und geht von einer deutlich höheren Endsumme aus als geplant. Das derzeitige Kita-Gebäude in der Sophienstraße hätte seiner Meinung nach sonst vielleicht auch ganz anders genutzt werden können. &bdquo;Ich unterstelle und glaube außerdem, dass man natürlich sagt: Bevor jetzt gar nichts passiert, wird eben eine Sanierung gemacht“, sagte Schwekendiek.

Barrierefreiheit und moderne Räume Henning Waltermann (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte an die formelle Besichtigung des Gebäudes, an der vor etwa einem Jahr einige Mitglieder des Fachausschusses teilgenommen hatten: &bdquo;Ich war erstaunt, dass es keine grundsätzliche Aussage dieses Gremiums oder des Rates gibt, was getan werden soll“, sagte Waltermann. Die Entscheidung zwischen Sanierung und Neubau sei keine einfache Schwarz-Weiß-Frage – beide Varianten hätten ihre Probleme und Chancen.

Seine Fraktion sei dennoch weiterhin überzeugt, dass ein Neubau insbesondere beim räumlichen Zuschnitt Vorteile biete. Gerade mit Blick auf Barrierefreiheit und eine moderne Raumaufteilung ermögliche ein Neubau andere Entfaltungsmöglichkeiten.

Finanzierung nicht unmöglich &bdquo;Das Grundstück an der Sophienstraße hat gewisse Einschränkungen aufgrund seiner Größe“, erklärte Waltermann. Das Gebäude solle, falls sich der Ausschuss für einen Neubau entscheide, weiterhin genutzt werden. Dafür sei die Lage zu zentral und wichtig. &bdquo;Ich glaube, wir hätten es vermarkten können. Deshalb haben wir weiterhin große Zweifel an einer Sanierung.“

Ein Neubau sei zwar schwerer, aber nicht unmöglich zu finanzieren. Die Sanierung hingegen sei günstiger, berge jedoch viele Fallstricke und Probleme. Trotzdem sei es der Fraktion wichtig, dass eine Entscheidung getroffen werde, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

Bürgermeister Borris Ortmeier betonte, dass es ihm wichtig ist, dass alle Fraktionen nach der Entscheidung für die Sanierung gemeinsam an einem Strang ziehen. Der Baubeginn sei für die Sommerferien nächsten Jahres geplant. Die Kita bleibt während der Bauarbeiten etwa sechs Wochen geschlossen, wobei drei dieser Wochen bereits in die reguläre Sommerschließzeit fallen. Für die restlichen drei Wochen würden die Kinder in der Kita &bdquo;Kälbertal“ betreut.

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