Barntruper Friedhöfe sollen persönlicher und naturnaher werden

Barntrup. Die Vorstellungen vom Abschiednehmen haben sich verändert. Klassische Erdbestattungen im Sarg sind längst nicht mehr für alle die erste Wahl. Viele Menschen wünschen sich heute Bestattungsformen, die persönlicher, naturnaher und pflegeleichter sind. Deshalb denken auch immer mehr Städte darüber nach, wie ihre Friedhöfe künftig gestaltet sein sollten. In Barntrup hat ein Antrag der CDU-Fraktion neue Ideen ins Spiel gebracht: Vorgeschlagen werden Urnengräber mit Gedenkplatte in parkähnlichen Blühwiesen – ein Konzept, das sich an einem bestehenden Modell im benachbarten Bega orientiert.

Im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Antrag zunächst erläutert und anschließend diskutiert. Kern des Ganzen seien die Stelen. &bdquo;Wir haben auf dem Barntruper Friedhof Stelenwände, bei denen auf den Stelen die Namen der Verstorbenen angebracht sind. Die Urne selbst ist aber an einem anderen Ort“, sagte Wilfried Düwel (CDU). Im nun vorgeschlagenen Konzept solle die Gedenkplatte dort angebracht werden, wo sich die Urne befinde – die Stele selbst sei eher symbolisch.

Baumbestattungen weiterhin möglich Mittlerweile würden neben Urnenbestattungen auch sehr viele Baumbestattungen nachgefragt. Als eine erste Maßnahme seien auf dem Friedhof in Alverdissen bereits drei Bäume gepflanzt worden, um weiterhin Bestattungen unter Bäumen zu ermöglichen. &bdquo;Es geht darum, aktuell zu bleiben und den Menschen das zu bieten, was sie sich für ihre Bestattungen wünschen“, betonte Düwel.

Die Barntruper SPD begrüßte den Antrag. Thomas Schwekendiek (SPD) schlug vor, eine gemeinsame Friedhofskommission der Fraktionen einzurichten. &bdquo;Meine zweite Idee wäre, den Friedhöfen einen anderen Charakter zu geben – so, dass sie eher zu einer Art Park und Aufenthaltsort werden“, sagte Schwekendiek. Torsten Buncher (SPD) lobte die Stelen auf dem Friedhof in Bega, sieht aber auf dem Friedhof in Barntrup noch Verbesserungsbedarf: &bdquo;Der Boden sackt an vielen Stellen unglaublich ab.“

Friedhöfe als Treffpunkt &bdquo;Ich finde den Antrag ebenfalls gut“, erklärte Detlef Grote (UWB). &bdquo;Der große Vorteil des Friedhofs in Bega ist, dass die Hinterbliebenen nicht allein vor einem Grab stehen und still gedenken, sondern dass der Ort eher zu einem Treffpunkt geworden ist.“ Auch die Grünen und die FDP unterstützen den Antrag der CDU und sprachen sich für die Einrichtung einer gemeinschaftlichen Friedhofskommission aus.

Bürgermeister Borris Ortmeier nahm den Vorschlag auf und änderte die Beschlussvorlage dahingehend, dass jede Fraktion zwei Mitglieder für eine Friedhofskommission benennt. Diese soll innerhalb des ersten Halbjahres 2026 gemeinsam ein Konzept für neue, künftige Friedhofsgestaltungsformen vorlegen. Dem Vorschlag wurde einstimmig zugestimmt.

Pflege der Friedhöfe Allerdings wies die Verwaltung darauf hin, dass der derzeitige Dienstleistungsvertrag über die Pflegearbeiten auf den kommunalen Friedhöfen zum 31. Dezember 2025 ausläuft. Aktuell werde geprüft, ob ein neuer Dienstleistungsvertrag abgeschlossen werden soll oder ob die Pflegearbeiten vom Januar an in Eigenregie übernommen werden sollen.

Zunächst solle daher über die künftige Organisation der Pflege- und Unterhaltungsarbeiten beraten werden. Erst danach könne mit dem neuen Personal über neue Bestattungsabteilungen, Gestaltungsarten und zusätzliche Bedarfe gesprochen werden.

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