Sonneborn - wo Lippe Niedersachsen küsst und das Internet besser sein könnte

Barntrup-Sonneborn. Ein Dorf mit einer Tallage, eingebettet in das lippische Bergland - womöglich ist Sonneborn der schönste Ortsteil von Barntrup. Und kulturell ist das Blasorchester fraglos über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Kenner am runden Leder behaupten zudem, dass die Qualität des Rasens auf dem Sonneborner Sportplatz vorzüglich sei. Und als besondere kulinarische &bdquo;Note“ kann das Dorf sogar eine Brauerei (DennEr) vorweisen: hier geben sich also Tradition und Moderne die Hand.

Matthias Müller und Klaus Meier gehören quasi zum Inventar in Sonneborn. Beide kennen sich vom Sport über die Schützen und der Feuerwehr bis zur Kirche und zurück aus. Und beide bestätigen auf Nachfrage zur Vereinsstruktur unisono: &bdquo;Ja, der Sportverein ist trotz der Fusion der Fußballer mit Alverdissen eine Macht im Ort.“ Gespielt wird bei den Kickern übrigens schiedlich friedlich abwechselnd in Sonneborn und Alverdissen.

Wenn das Internet nur funktionieren würde Sonneborn liegt kurz vor Grießem, also kurz vor der Landesgrenze und Müller wie Meier lassen nicht unerwähnt, dass man trotz der lippischen Attitude auch zu den Nachbarn in Holzhausen (nahe Bad Pyrmont) gute Beziehungen unterhalte. Ein Heimatverein, das genannte Blasorchester oder die Blauröcke bieten natürlich bekannte Möglichkeiten, sich traditionell zu engagieren. Fragt man nach einer Orientierung beim Einkauf, sieht das alles etwas anders aus. Meier: &bdquo;Zum Shoppen beispielsweise fahren wir eher Richtung Hameln, weniger nach Detmold oder Lemgo. Und das sieht beim Essengehen im Grunde ähnlich aus.“

Apropos Gastronomie: Die örtliche Gastwirtschaft &bdquo;Zum Bahnhof“ ist zwar ab und an noch geöffnet, donnerstags wird abends noch Skat gedroschen, aber ob des Alters von Gisela Becker eben nicht mehr so regelmäßig wie früher; bisweilen, so Müller, schließt dann der Sohn die Kneipe auf; &bdquo;so was wisse man im Ort, da brauche keiner einen Hinweis im Internet.“ Internet sei zudem ein eher kritisches Stichwort. Meier: &bdquo;Ja, Sonneborn wäre auch für die Jugend noch schöner, wenn wir eine vernünftige Internetanbindung hätten.“

Eine spezielle Optik bietet in Sonneborn übrigens die Kirche, die natürlich an der Hauptstraße steht. Meier nennt die Bilder an der Decke, die sogar in manchem Reiseführer erwähnt werden, so dass immer mal wieder Touristen im Dorf auftauchen, die genau das sehen wollen. Die Decke wurde 1959 entsprechend restauriert. Das Dorf hat überdies einen Kindergarten und einen Dorfladen, beides ist ein &bdquo;Anker“ im Ort. Zur Schule geht man in Alverdissen und Barntrup, bei weiterführenden Schulen sei sogar Lemgo eine Alternative. Vieles läuft also zufriedenstellend.

&bdquo;Sonneborn hat Geld nach Barntrup gebracht“ Was die Sonneborner etwas nerve, seien die Motorradfahrer an sonnigen Wochenenden. Müller: &bdquo;Die Strecke nach Pyrmont lockt“ Kein Problem hingegen sei der LKW-Verkehr. Kontrovers geblieben - mit angemessenem Protest - ist die Haltung im Ort zu immer neuen Windrädern in Sichtweite. Und nicht sonderlich zufrieden sind Meier und Müller mit dem Zustand von zwei bis drei alten Immobilien im Dorf. Müller: &bdquo;Ich nenne mal ein altes Fabrikgebäude, das schon sehr runtergekommen aussieht. Es ist mal versteigert worden, aber seitdem ist nichts passiert.“

Und eine &bdquo;Sache“ darf man auch in Sonneborn nicht unterschätzen; Meier und Müller unisono: &bdquo;Ja, hier im Dorf sieht man sich schon bei dem einen oder anderen Thema immer in Konkurrenz zu der echten Stadt Barntrup. So ganz beruhigen lässt sich die Rivalität einfach nicht.“ Frage man Alteingesessene nach der Eingemeindung, höre man durchaus raus, dass &bdquo;Sonneborn damals das Geld mit nach Barntrup gebracht habe.“

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