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Barntrup

Firma für Holzbearbeitungsmaschinen informiert über neue Technologie

Wehrmann setzt auf die Nullfuge

Neue Technik im Blick: Lutz Hohner (links) und Ingenieur Bas Buser von Plasmatreat betrachten den gelungenen Einbau einer Plasmatechnologie-Einheit in eine Kantenanleimmaschine.
Neue Technik im Blick: Lutz Hohner (links) und Ingenieur Bas Buser von Plasmatreat betrachten den gelungenen Einbau einer Plasmatechnologie-Einheit in eine Kantenanleimmaschine. (© Foto: Krull)

Barntrup. Wie kommt die Kunststoffkante an die Möbelplatte? Die Firma Wehrmann bietet als einzige die Umrüstung von Maschinen auf die innovative Plasma-Klebe-Technologie an. Bei einer Hausmesse informierte das Unternehmen zu diesem Thema. Die Firma Wehrmann Holzbearbeitungsmaschinen GmbH ist Dienstleister - in erster Linie für die Möbelindustrie. Mit Reparatur, Sondermaschinenbau und Umbauten von Maschinen, die im industriellen Fertigungsprozess eingesetzt werden, macht sie mit rund 30 Mitarbeitern fast sieben Millionen Umsatz im Jahr. "

Die Firma Wehrmann gibt es seit 80 Jahren", erklärte Geschäftsführer Lutz Hohner. Sie habe eine wechselvolle Geschichte hinter sich und sei ein "klassisches Handelhaus", das aber auch immer wieder spezielle Maschinen, komplette Neubauten, anfertige.

Das sind überwiegend Kantenanleimmaschinen. Die kleben die Kante an, die der Verbraucher dann beispielsweise als Abschluss seiner Küchenarbeitsplatte oder seines Schrankwand-Einlegebodens wiederfindet. Wenn da eine Fuge zu sehen ist, die auf Dauer etwas dreckig aussieht, dann hat der Hersteller dieser Platte noch nicht mit der Nullfugen-Technologie gearbeitet. Dazu, wie man so eine Nullfuge bekommt, gab es in mehreren Vorträgen bei der Hausmesse jede Menge theoretische Informationen.

Das grobe Fazit, das sich dabei herauskristallisierte: Plasmatechnik ist billiger und wartungsfreundlicher, macht nicht soviel Dreck und ist in der Anwendung einfacher und unkomplizierter als die Lasertechnologie.

Das System ist patentrechtlich geschützt, wird unter dem Namen "Düstec" vermarktet und wurde maßgeblich von der Firma "plasmatreat" aus Steinhagen entwickelt. Es kann das qualitativ einfachere Verfahren ersetzten, bei dem der Schmelzkleber an der Verarbeitungsstraße aus einem ständig beheizten Behälter, dem Leimtopf, auf die Kante aufgebracht wird. Die "Leimtopf-Maschinen" kann umgerüstet werden. "

Die Firma Wehrmann ist zurzeit das einzige Unternehmen, das die Umrüstung auf Plasmatechnologie anbietet", so Hohner. Dabei erhitzt - pro Düse - 500 Grad Celsius heißes Plasma das Kantenmaterial und verschmilzt es mit der Platte. Die Kosten für die Plasma-Aufrüstung gibt Hohner mit 80 000 bis 200 000 Euro an, eine einfache Rückrüstung auf den Leimtopf ist möglich. Dass Wehrmann sich von diesem Angebot einiges verspricht, zeigt Hohners Aussage, dass die Firma dafür drei neue Mitarbeiter eingestellt habe.

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