Blomberg. Seit Dezember ist er der Neue: Marco Metzner hat als Leiter des Jugendzentrums (JuZ) Blomberg die Nachfolge von Ulrich Heithecker übernommen. In den Räumen im Paradies wird Kindern und Jugendlichen ein Freizeitraum angeboten, in dem sie Hausaufgaben machen oder einfach abschalten können.
Dass Metzner einmal im Bereich der sozialen Arbeit tätig sein würde – danach sah es zu Beginn seiner Berufslaufbahn nicht aus. 2006 begann der heute 30-Jährige zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann, die er 2009 erfolgreich abschloss. Danach folgten neun Monate Zivildienst, den er im Seniorenheim in Blomberg leistete. „Während meines Dienstes im Seniorenheim habe ich gemerkt, dass mir diese Form der Arbeit mit Menschen auf eine andere Weise Spaß bereitet", erzählt er.
Bevor er 2010 sein Studium der Sozialen Arbeit an der Universität Bielefeld aufnahm, überbrückte der begeisterte Hobby-Sportler die Zeit von drei Monaten mit einem Praktikum im Jugendzentrum, in dem er heute Leiter ist. „Während dieser Zeit hat sich auch mein Wunsch-Berufsfeld, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, gefestigt", sagt der Sozialarbeiter. Nach seinem Bachelorabschluss lebte Metzner für sein Anerkennungsjahr in Köln, ehe er wieder die Reise in Richtung Heimat antrat.
Hier verbrachte er die nächsten zwei Jahre beim Westfälischen Kinderdorf und arbeitete danach als Flüchtlingssozialarbeiter bei der Stadt Blomberg.
Den ausländischen Bürgern stand er mit Rat und Tat zur Seite: „Wir haben Sprechstunden angeboten, in denen wir den Flüchtlingen Fragen rund um das Leben in Deutschland beantwortet haben." Außerdem gab es Bewohnersitzungen, die mit einer Art Integrationskursus zu vergleichen sind. Hier lernten die Flüchtlinge die richtige Mülltrennung und die deutschen Gesetze kennen.Diese Beschäftigung übte der Sozialarbeiter sieben Jahre lang aus – bis zum vergangenen Dezember. „Als ich erfahren habe, dass sich Ulrich Heithecker in den Ruhestand verabschiedet, habe ich mein Interesse an der Leitung des JuZ bekundet", blickt Metzner zurück.
Rüdiger Winter, Fachbereichsleiter Senioren, Jugend und Soziales bei der Stadt Blomberg, erklärt, dass Marco Metzner ein überaus geeigneter Kandidat für diese Position war: „Die Jugend verändert sich im Laufe der Jahre und diesen Änderungen muss man sich in der Jugendarbeit anpassen.Mit seinen jungen 30 Jahren und seinen bisherigen Erfahrungen und Eindrücken bringt Marco Metzner frischen Wind ins JuZ".
Mit dem neuen Leiter wird auch das Angebot für Kinder und Jugendliche erweitern. „Meinen Studienschwerpunkt habe ich auf Medienarbeit und -pädagogik gelegt. Dies sind Fachgebiete, die ich jetzt auch in die Arbeit im Jugendzentrum integrieren möchte", berichtet Metzner.Die ersten Schritte im Bereich der Medienarbeit sind auch schon angelaufen. „Auf Wunsch eines Jugendlichen haben wir einen Gamer-Treff gegründet, der zweimal die Woche stattfindet", so der Leiter. In der Gruppe analysieren die Teilnehmer Computerspiele und verfassen Kritiken. Die Jugendlichen untersuchen die Inhalte auf Emotionen und Suchtverhalten und geben eigene Altersbeschränkungen an.
Dass die Jugendlichen Vorschläge zu Aktionen und Treffen im JuZ unterbreiten, ist dem 30-Jährigen besonders wichtig. „Wir wollen hier nicht alles vorgeben. Die Jugendlichen sollen selber Entscheidungen treffen dürfen", betont er. Mit der Ergänzung des medienpädagogischen Konzeptes sieht der Sozialarbeiter das Jugendzentrum gut aufgestellt.
Angebote im Jugendzentrum
Neben dem Gamer-Treff bietet die Einrichtung auch sportliche Aktivitäten wie Fußball an.
Außerdem stellen die Verantwortlichen den Jugendlichen Computer im „Surfcafé" zur Verfügung. Hier können sie für schulische Aufgaben recherchieren, Bewerbungen mit Hilfe der Sozialarbeiter schreiben oder einfach mal mit Freunden „chatten". „Dabei ist uns ganz wichtig, dass einer der Mitarbeiter immer ein Auge darauf hat, was für Inhalte die Kinder und Jugendlichen aus dem Internet beziehen", so Metzner.