
Blomberg. Ein großzügiges und sinnvolles Geschenk in Corona-Zeiten hat die Stadt Blomberg nun von einem Blomberger und seinem Start-Up erhalten. Acht mobile Händewaschstationen gehören nun offiziell der Stadt. Eine steht ab sofort auf dem Marktplatz zur Verfügung - allerdings nur zu den Öffnungszeiten des Rathauses.
Falk Trompeter lebt in Herrentrup, arbeitet als Ingenieur und Manager im Bauwesen. Er hat sich Anfang März mit vier Partnern zusammengetan und die Construction Industry Solution GmbH, kurz CIS, gegründet. Eher aus der Not heraus hätten sie dann das Geschäftsmodell entwickelt. Alle fünf sind in der Baubranche tätig und hatten für ihre Mitarbeiter Möglichkeiten zur Hygiene auf Baustellen schaffen müssen. Daraus entstand Anfang März die Idee einer mobilen Waschstation - bloß vier Wochen später geht nun "Hygihands", wie die Station nunmehr heißt, in Serienproduktion. Der Blomberger und seine Kollegen haben der Stadt am Freitag gleich acht Stationen geschenkt. 100 weitere mobile Handwaschplätze werden in den kommenden Tagen in NRW und Hessen aufgestellt. Viele weitere Anfragen gibt es laut dem Unternehmen bereits.

Als sechsstellig beschreibt Falk Trompeter die Entwicklungs- und Produktionskosten bis jetzt. "Die Stationen sind praktisch überall einsetzbar. Innen und außen." Er kann sie sich bei Events, in Supermärkten und Schulen, natürlich auf Baustellen und anderen Arbeitsbereichen, beinah überall vorstellen. Mit der Spende wolle er auch ein Zeichen für Handhygiene im Alltag setzen, damit das öffentliche Leben wieder hochgefahren werden könne.
Was genau ist die mobile Waschstation? An eine robuste Holzstellwand sind Waschbecken, Wasserhahn, Seifen- und Desinfektionsmittelspender integriert. Ein Fach für Papiertücher und eins für den Abfall vervollständigen die mobile Handwaschstationen. Wer die Station aufstellt, braucht nur noch einen Schlauch mit Frischwasser und einen mit Abwasser sowie haushaltsüblichem Strom anzuschließen. Strom und Wasser - wie passt das zusammen? "Ja, mit dem Strom wird das Wasser erwärmt", sagt Falk Trompeter. Ein Risiko bestehe nicht.
Das Holz sei witterungsbeständig. Wo überall Baustoffe und Materialien knapp werden, haben die Unternehmer keine Schwierigkeiten, die Komponenten ihrer Stationen zu beschaffen. "Wir nutzen Baustoffe aus dem Boots- und Fahrzeugbau und haben für 10.000 Anlagen alles vorrätig", sagt Trompeter. Die Stationen werden zudem in Deutschland, bei Frankfurt, produziert, vertrieben und auch der Service erfolgt von dort aus - "damit wollen wir auch das deutsche Handwerk unterstützen", sagt Trompeter. Auch das DRK bekommt Spenden vom Start-Up gestellt - gratis. "Je mehr sich verkaufen lässt desto mehr werden wir das DRK auch unterstützen können", wirbt Trompeter.
Knapp 3000 Euro soll der Preis für eine Station betragen. Viel Geld, aber gut angelegt, sagen die Unternehmer Falk Trompeter und Lukas Heinz bei der Vorstellung. "Das Produkt ist langlebig und kann mehrere Jahre eingesetzt werden." Ein teures Geschenk, über das sich die Stadt Blomberg in Person von Klaus Geise bei der Vorstellung am Marktplatz - übrigens mit einer Behelfsmaske beim coronagerechten Pressetermin - sehr freute. "Ein passendes Geschenk und vor allem hier beim Wochenmarkt auch wirklich sinnvoll", sagt Geise, der die Gelegenheit direkt nutzt, trotz aller Lockerungen die Bürger darauf hinzuweisen, dass dennoch die Disziplin bei der Hygiene und den bestehenden Regeln eingehalten werden müssten.