Regionale Markthalle oder Kunsthandwerk: Für den Kaiserhof gibt es viele Ideen

Blomberg. Den Zeitpunkt des Austauschabends mit Politik und Handel hätten der neue Eigentümer Falk Trompeter und seine Frau Donata mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl kaum besser wählen können. Entsprechend groß war das Interesse an den neuen Ideen für den Langen Steinweg 1.

Die Fassade wird derzeit unter Beachtung des Denkmalschutzes saniert. Wie berichtet, steckt Falk Trompeter einen fünfstelligen Betrag in die Frischekur des Objektes. Die Fläche des ehemaligen &bdquo;Ihr Platz" im Inneren gleicht hingegen noch einer großen Baustelle. Überall sind die alten Schilder, Regale, Spiegel und mehr zu sehen.

Nach und nach soll die Gewerbefläche freigeräumt werden. Dann sind auch schon die Ideen der neuen Mieter gefragt, denn die sollen – geht es nach den Vorstellungen des Eigentümers – mitgestalten und ihre Ideen verwirklichen. &bdquo;Jeder kann hier optisch seinen eigenen Bereich schaffen", lautet Trompeters Vorschlag.

Was genau auf der Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern angeboten werden soll, das steht noch nicht wirklich fest. Genau darum hatten die neuen Eigentümer auch Vertreter von Politik, Blomberg Marketing und Handel eingeladen. &bdquo;Alle Ideen sind hier willkommen. Ich könnte mir eine regionale Markthalle vorstellen oder Kunsthandwerk und Kulturangebote zusammen mit einem netten Café im vorderen Bereich", stellt sich Trompeter vor. Mit regionalen Erzeugern hat er bereits Kontakt aufgenommen, auch sogenannte Regiomaten – also Automaten mit regionalen Produkten im Inneren – sind im Gespräch.

Fleischerei für vorderen Bereich Genauso gern hätte der Bauunternehmer auch eine Fleischerei im vorderen Bereich, den derzeit die SPD gemietet hat. Qualitätswaren will Trompeter in dem Objekt anbieten. Wenn möglich schon vor der Weihnachtszeit. &bdquo;Handwerkserzeugnisse und Kunstwaren passen hervorragend in die Adventszeit", ist sich Trompeter sicher.

Bei Kathrin Ridder, Vorsitzende von Blomberg Marketing, und ihrem Stellvertreter André Köller rennt Trompeter offene Türen ein. Die sehen ebenfalls viele Möglichkeiten in dem Objekt und durchweg Chancen statt Bedenken. &bdquo;Wir sind sehr begeistert, dass jemand so sein Herz für Blomberg entdeckt und nicht nur redet, sondern Fakten schafft. Jemand, der Raum für neue, kreative Ideen öffnet", sagt Ridder, die die Idee von Pop-up-Stores – also zeitlich begrenzten Einzelhandelsgeschäften an dem Standort – für durchaus praktikabel hält.

Auch die Einladung an alle Blomberger Händler, mit dabei und Teil des Entstehungsprozesses zu sein, begrüßen Ridder und Köller ausdrücklich. &bdquo;Jetzt sieht man deutlich, hier in Blomberg passiert etwas. Alle können sich hier ausprobieren. Viele haben Konzepte, fürchten aber lange Verträge. Hier kann sich jeder verwirklichen und das ist super." Dass viele Politiker vor Ort waren, – auch alle Bürgermeisterkandidaten – ist auch den Vertretern von Blomberg Marketing aufgefallen, die sich auch nach der Wahl Engagement wünschen. &bdquo;Wir haben gute Ohren", sagt Ridder schmunzelnd.

Café soll Frequenz bringen Ein gemütliches Café, das mehr Frequenz in die Innenstadt bringt, wünschen sich die Einzelhändlerinnen Ewa Pape (Jeans Shop) und Nicola Reese (Papierkram), die vor allem in der Mittagszeit kein solches Angebot in der City sehen. Leichte Skepsis war bei einigen Teilnehmern lediglich spürbar, als kurz über Zusatzflächen für Blomberger Händler gesprochen wurde – ähnlich wie beispielsweise im Weihnachtshaus in Lemgo, wo mehrere Einzelhändler unter einem Dach im Advent passende Waren anbieten. Da sehen einige Inhaber ein Problem mit Personal und Kosten.

&bdquo;Es sieht ja jetzt schon für einige düster aus. Finanziell wird es eng. Wer kann schon sagen, wie das weitergeht", sagt beispielsweise Ulrike Otte (Tee & Ambiente), die bereits Erfahrung in Lemgo gesammelt hat und den großen Aufwand eher scheuen würde. Sie könnte sich aber eine kleine, gemeinsam von mehreren Händlern gestaltete Werbefläche vorstellen. &bdquo;Dafür müsste der Laden aber auch samstags und sonntags geöffnet haben, sonst können die Kunden ja auch direkt zu mir kommen", schränkte Otte ein.

Blattgold für die Fassade Eine aufgehübschte Fassade für die mittlerweile in &bdquo;Kaiserhof" umbenannte Immobilie soll der erste Schritt für die Wiederbelebung sein. Falk Trompeter investiert einen fünfstelligen Betrag in die Sanierung der Fassade. &bdquo;Das wurde zuletzt vor 30 Jahren gemacht", sagte Trompeter. Da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, hat er die Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde eingeholt. Das Fachwerk wird aufgearbeitet, und auch die Ornamentik wird nachbearbeitet. &bdquo;Es kommt auch Blattgold bei den Figuren zum Einsatz", sagte Falk Trompeter, der sich von der frischen Optik auch bei der Mietersuche Vorteile verspricht.

Richtiger Impuls Kommentar von Seda Hagemann

Während die einen fast euphorisch auf die vielen Möglichkeiten reagierten und von einer Belebung des unteren Langen Steinwegs die Rede war, runzelten einige Händler doch die Stirn über die Ideen des neuen Eigentümers. Nicht aus Unwillen vielleicht, sondern weil alles möglich ist. Vage Gedankenspiele und nichts wirklich konkret. Doch genau darin liegt das neuartige Vorgehen, der richtige Impuls. Der neue Eigentümer will die Blomberger frühzeitig an Bord holen. Im Team lässt sich mehr für die Nelkenstadt erreichen als einzeln. Das Interesse aus der Politik lässt hoffen, dass auch von dort Unterstützung für neue Vorhaben kommen werden. Bleibt die Hoffnung, dass das mehr als bloßes Wahlkampfgetöse ist.

Regionale Markthalle oder Kunsthandwerk: Für den Kaiserhof gibt es viele Ideen

In Blombergs Mitte ist Bewegung: Umzüge, neue Mieter, Leerstände und Gerüchte

Blomberg Marketing startet Angriff auf die Ohren

Geschäftsstellenleitung bei Blomberg Marketing ist heiß begehrt

Bei Blomberg Marketing steht Mut im Fokus

Diese engagierten Teams erhalten den Blomberger Heimatpreis 2025

Golfclub Blomberg Cappel: Dienstagsdamen spenden 550 Euro für „Lipper für Lipper“

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €