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Anlieger wünschen sich Entlastung für Horner Durchgangsstraße

Meike Groppe

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Die Interessengemeinschaft Potthoff hofft, bei den Fraktionen auf offene Ohren für ihr „großes Verkehrskonzept" zu stoßen. Es soll als Vorlage für intensivere Gespräche zur Entlastung der Verkehrssituation dienen. - © IG Potthoff
Die Interessengemeinschaft Potthoff hofft, bei den Fraktionen auf offene Ohren für ihr „großes Verkehrskonzept" zu stoßen. Es soll als Vorlage für intensivere Gespräche zur Entlastung der Verkehrssituation dienen. (© IG Potthoff)

Horn-Bad Meinberg. Dem Potthof reicht’s. Gemeint ist damit die Straße „Potthof", die den Stadtkern von Horn und das westlich daran angrenzende Siedlungsgebiet durchschneidet. Seit vielen Jahren nehme hier das Verkehrsaufkommen stetig zu, und das nicht nur durch eine reine Zunahme der Fahrzeuge-Anzahl.

Grund dafür seien auch mehrere planerische Maßnahmen an anderer Stelle, die zu einem massiven Anstieg an Fahrzeugen auf dem „Potthof" geführt hat, schreibt die Interessengemeinschaft (IG) Potthoff, die sich vor drei Jahren formiert hat. Zu diesen Maßnahmen gehöre unter anderem die Schließung der Straße durch Fromhausen oder Ansiedlungen von Industrie, zum Beispiel das Heizkraftwerk an der Wilberger Straße, das ständig mit Pflanzenresten versorgt werden müsse. So sei inzwischen die Verkehrsfrequenz auf etwa 10.000 Fahrzeuge pro Tag angestiegen, schreibt die IG weiter. Die Fahrzeugkolonne staue sich zu den täglichen Hauptverkehrszeiten fast durch die ganze Straße hindurch.

Keine eindeutige Regelung für LKW

Besonders ärgerlich findet die IG Potthof die Situation des Lkw-Verkehrs. Eine Beschilderung, die dem Lkw-Verkehr über 7,5 Tonnen seit den 90-er Jahren die Durchfahrt verbietet, werde völlig ignoriert. Über 250 Schwerlaster durchführen nach Messungen aus dem Jahr 2018 die Straße. Der Grund dafür sei eine nicht eindeutige Regelung, die unter bestimmten Bedingungen einigen Lkw erlaube, ihre Waren direkt an anliegende Unternehmen zu liefern oder dort abzuholen. Das erzeuge erhebliche Emissionen durch Lärm und Abgase der Fahrzeuge. Trotz dieser Belastung müssten alle Fußgänger aus dem Bereich westlich des „Potthofs" die Straße queren, um in die Kernstadt zu gelangen. Besonders betroffen seien Schulkinder auf ihrem täglichen Weg zur Schule. Bereits vor vielen Jahren sei über eine Entlastung nachgedacht worden. Realisiert worden sei keine der angedachten Ideen.

Unterstützt durch etwa 250 Unterschriften von direkt Betroffenen habe die Interessengemeinschaft bereits vor zwei Jahren bei den Verantwortlichen der Stadt auf den Missstand aufmerksam gemacht. Die IG sei dabei durchaus realistisch gewesen und habe nicht etwa „Autos raus" gefordert, sondern dass durch weitere Maßnahmen keine zusätzliche Belastung auf den „Potthof" zukäme und durch ein großes, intelligentes, von Fachleuten ausgearbeitetes Verkehrskonzept für die Region eine Entlastung der Straße „Potthof" stattfindet. Inzwischen seien die Forderungen der IG jedoch aktueller als jemals zuvor, da bereits wieder größere städteplanerische Maßnahmen anstünden wie zum Beispiel der Rückbau der Leopoldstaler Straße, die Ansiedlung einer Klärschlamm-Trocknungsanlage in der Enegiezentrale des ehemaligen Hornitex-Werks, die erneut direkte Auswirkungen auf die Verkehrsfrequenz der Straße „Potthof" haben würden.

Die IG Potthof werde jedoch weiterhin an ihren Zielen festhalten und erhoffe sich durch den neuen Stadtrat und das bereits gezeigte Interesse einiger Fraktionen, dass eine Lösung der Situation gemeinsam geschaffen werden könne. Hierzu werde die IG einen Vorschlag für ein großes Verkehrskonzept vorlegen, das als Vorlage für intensivere Gespräche dienen soll.

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