Verkehrsprobleme an der Istruper Kita

Blomberg-Istrup. Steve Karkowski läuft auf die Straße und hält ein weißes Auto an. Es fährt zu schnell. Hier, am Istruper Kindergarten in der Dorfstraße, ist Schritttempo angesagt. Der Wagen fährt schätzungsweise 20 bis 25 Stundenkilometer. Der Fahrer sei aus der Ukraine und kenne das Spielstraßen-Schild nicht, sei aber einsichtig, gibt Steve Karkowski das Gespräch wieder. Er ist im Elternbeirat des Kindergartens und "kämpft", wie er sagt, seit einem Jahr dafür, dass sich an der Verkehrssituation in der Dorfstraße etwas ändert. Ein Überblick der Sichtweisen von Elternbeirat, Politik, Kita, Polizei und der Stadt.

Zum Treffen mit der LZ vor Ort kommen mehrere Eltern mit ihren Kindern. Frust ist ihnen anzumerken. Es passiere einfach gar nichts, sagen sie. "Wir stoßen auf Granit. Der Ortsvorsteher sagt, 'Mir sind die Hände gebunden'", sagt Steve Karkowski. Den Eltern sei egal, was gemacht wird - Hauptsache, es werde etwas gemacht, sagt Denise Hollmann, ebenfalls im Elternbeirat. Laut Steve Karkowskis Informationen könnten allerdings keine baulichen Veränderungen an der Straße vorgenommen werden, da diese mit Fördermitteln finanziert wurde, die zurückgezahlt werden müssten, würde an der Straße etwas verändert werden.

"50 km/h direkt vor der Kita"

Geschwindigkeitsmessungen der Polizei habe es in der Vergangenheit zwar gegeben, aber zu Zeiten, zu denen die Pendler, die die Dorfstraße als Abkürzung nutzen, schon längst durch seien. Daher fordert er eine erneute Messung: "Es sind viele, die mit um die 50 km/h direkt vor der Kita herfahren." Er möchte sich nun an die Blomberger Politik wenden. Er stehe in Kontakt mit dem CDU-Ortsverband und möchte im Stadtrat vorsprechen. Ortsvorsteher Jürgen Berghahn (SPD) wirft er vor, sich nicht zu kümmern.

Jürgen Berghahn sei gerne dazu bereit, mit der Kita-Leitung und dem Elternrat einen Termin in der Kita zu machen, um zu hören, was die Vorstellungen sind, schreibt er. In der Vergangenheit habe es selten Hinweise von Eltern auf zu schnell fahrende Fahrzeuge gegeben. In Folge dessen habe es Messungen seitens der Polizei gegeben. Der Einsatz von Berliner Kissen oder anderen Maßnahmen sollte in Abstimmung mit der Stadt und den Anwohnern erfolgen, da dies zu anderen Problemen führen könnte.

Dorfstraße als Abkürzung

Aus der Kita heißt es, dass das Thema in der vergangenen Elternratssitzung angesprochen wurde, schreibt Leiterin Melanie Marx. Sie könne allerdings nicht sagen, ob es sich um Einzelfälle oder ein grundsätzliches Problem handelt, da die Gruppenräume und das Außengelände der Kita nicht auf der Straßenseite liegen und sich die Autofahrer in der Regel vorbildlich verhalten. Mit dem Elternrat habe sich die Kita ausgetauscht, welche Ideen und Möglichkeiten es gibt, und welche Argumente es gegen weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Vergangenheit gab - beispielsweise, dass der Schulbus noch durch die Dorfstraße kommen muss, teilt Marx mit.

Die Polizei teilt mit, dass ihr die Stelle insofern bekannt ist, als dass es immer mal wieder Beschwerden gibt. "Die Straße wird gerne als Abkürzung genutzt, zu Pendlerzeiten. Ansonsten gibt es fast gar keinen Verkehr", sagt Pressesprecherin Dr. Laura Merks. In der Vergangenheit wurde die Geschwindigkeit des Verkehrs schon gemessen: "Es kann sein, dass das nicht die perfekte Uhrzeit war, aber wir brauchen dafür auch die Kapazitäten, weil wir im gesamten Kreis messen", erklärt Merks. Der Bezirksdienstbeamte sei nun kürzlich morgens vor Ort gewesen. Es gebe viel Verkehr, aber in den meisten Fällen ein angemessenes Fahrtempo, gibt Dr. Laura Merks wieder.

Die Spielstraßenschilder vor der Kita seien allerdings nicht korrekt, was Steve Karkowski ebenfalls anmerkte. Das bestätigt die Stadt Blomberg: Die Schilder seien in Zusammenhang mit dem Bau der DRK-Kita aufgestellt worden. Solche verkehrsrechtlichen Anordnungen erfolge durch den Kreis Lippe, teilt der Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung mit. "Die Schilder &bdquo;Spielstraße“ passen aber tatsächlich nicht. Mögliche Änderungen können nur in Abstimmung mit dem Kreis Lippe und der Polizei erfolgen", heißt es.

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