Blomberg. Wie kann Toleranz in unserem Zusammenleben funktionieren? Das ist die zentrale Frage, die die Wanderausstellung „ToleranzRäume“ anstoßen will. Bundesweit macht sie in der Mitte der Städte halt. Nun kommt sie vom 21. November bis 4. Dezember nach Blomberg.
„Die Ausstellung ToleranzRäume zeigt Besuchern, wie sie sich in ihrem Alltag für mehr Toleranz und Respekt einsetzen können“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die auffälligen Toleranz-Container stehen auf dem Parkplatz des Marktkaufs, Schmuckenberger Weg 4-8. Alle Interessierten sind eingeladen, neue Perspektiven auf das Thema Toleranz, aber auch ganz konkret auf die Lebenswelten anderer Menschen zu erhalten. Die Ausstellung kann täglich in der Zeit von 8 bis 21 Uhr auf eigene Faust erkundet werden.
Für Fachbereichsleiter Rüdiger Winter und die Leiterin des Integrationszentrums, Janine Albrecht, ist es wichtig, zu betonen, dass den bundesweiten Entwicklungen von Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt entschieden entgegenzutreten ist. Die solle durch sachliche Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen geschehen, und zwar möglichst niederschwellig. „Es liegt in kommunaler Verantwortung, das Gemeinwesen, das Zusammenleben von Menschen verschiedener Nationen, Religionen und Kulturen zu fördern", sagt Rüdiger Winter.
Hass entgegentreten
Eine Gesellschaft könne nur funktionieren, wenn sich ihre Mitglieder mit Respekt und Offenheit begegneten. „Aktuell erleben wir in Deutschland und auch hier in unserem Stadtgebiet, dass private und öffentliche Diskussionen hitziger werden oder sogar in Hass und Feindschaft entgleisen. Dieser Entwicklung will die Ausstellung entgegentreten“, heißt es weiter. Besucher sollen Inspiration erhalten, wie sie selbst sich im Kleinen und Großen für mehr Respekt einsetzen können.
Die Ausstellung teilt sich auf in zwei Bereiche: Im Innenraum geht es um den Begriff der Toleranz und besondere Beispiele aus der Geschichte. Außen wird anhand von Alltagsbeispielen gezeigt, wo Toleranz wichtig ist und wie jeder einzelne sich für mehr Respekt im gegenseitigen Umgang einsetzen kann. Zudem finden Besucher eine Übersicht lokaler Initiativen in ihrer Stadt. Die Ausstellung ist geeignet für Menschen aller Altersstufen und Hintergründe, barrierearm und kostenfrei.
Federführend wird das Projekt vom Verein Toleranz-Tunnel gesteuert. Mit Inhalten und deren Vermittlung befasst sind die Experten der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V. (KIgA), die außerhalb dieses Projekts neuartige Konzepte für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft entwickelt. Die wissenschaftliche Begleitung der ToleranzRäume wird von der Universität Bielefeld übernommen, genauer von der Arbeitsgruppe Migrationspädagogik und Rassismuskritik an der Fakultät für Erziehungswissenschaft. Das Projekt arbeitet mit weiteren Initiativen aus der politischen Bildung zusammen und wird durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet. Gefördert wird diese Aktion vom Bundestag.
Genauere Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Website www.toleranzraeume.org