Bad Salzuflen. Mit der Ausstellung zu Toleranzräumen in der Wandelhalle ist am Montagabend die dritte interkulturelle Woche der Stadt eröffnet worden. Bis Sonntagabend kann die Ausstellung besucht werden. Sie soll vor allem dazu anregen, über Fragen nachzudenken wie: „Wie begegne ich meinem Gegenüber mit Respekt?“, „Wie können wir Konflikte gewaltfrei aushandeln?“ oder „Was ist Toleranz und wo liegen ihre Grenzen?“ Toleranz, das sei, so Prof. Matitjahu Kellig, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, leider auch ein Wort, das häufig im Alltag platziert sei, für viele Menschen aber ohne große Bedeutung bleibe. Als Mitinitiator, der die Idee der „Toleranzräume“ aus Mexiko mit nach Deutschland gebracht hatte, eröffnete er neben Bürgermeister und Schirmherr Dirk Tolkemitt die Ausstellung, führte kurz in die Entstehungsgeschichte ein und teilte dann seine eigenen Gedanken zu dem Thema. Die ursprüngliche Idee der Ausstellung zur Förderung von Toleranz stamme aus Mexiko, wie Kellig erklärte. Im Rahmen einer Konzertreise vor rund sechs Jahren spielte er nämlich im Toleranz-Museum in Mexiko und wurde dort darauf angesprochen, ob so etwas in der Art nicht auch etwas für Deutschland wäre. Die aus dem Museum heraus entwickelte Art der Wanderausstellung wurde dann mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland erfolgreich umgesetzt. Der Verein Toleranz-Tunnel hat das Konzept für Deutschland adaptiert und mit dem Projekt Toleranz-Räume weiterentwickelt.Der Bürgermeister zeigte sich stutzig beim Antritt seiner Rede - stutzig, weil er bei einer solchen Art der Veranstaltung immer in die gleichen Gesichter blicke, dabei täten viele andere Menschen doch auch gut daran, sich mit dem Thema Toleranz zu beschäftigen. Es gehe darum, Unterschiede aushalten zu müssen und solche als Bereicherung anzusehen. Außerdem halte er Orte der Begegnung für unerlässlich, um andere Menschen kennenzulernen und sie zu verstehen. Dafür nannte er das Sommerfest in der Britensiedlung als herausragendes Beispiel. „Die Zukunft liegt im Miteinander“, betonte er. „Klage, Aufforderung, Bitte und Hoffnung“ titele Prof. Matitjahu Kelligs Text, den er bei seinen Worten zur Eröffnung vor sich liegen hatte, verriet er. „Was man selbst erwartet, muss man auch selbst leben“, sagte er. „Respekt und Toleranz als Weg zur Menschlichkeit, ohne ein Wenn und ohne ein Aber.“ Die Toleranzräume-Ausstellung besteht aus mehreren Aufstellern mit Wimmelbild, Inspirationen für den Alltag, wie sich die Besucher im Kleinen und Großen für mehr Respekt und gesellschaftliche Toleranz einsetzen können oder auch aus Erste-Hilfe-Maßnahmen bei fehlender Toleranz. Mehr als 50 Besucher haben die Ausstellung im Anschluss an die Einführung gespannt inspiziert und sich im Anschluss mit Prof. Matitjahu Kellig darüber ausgetauscht.