¡Hola Blomberg!: Das haben die spanischen Austauschschüler in der Nelkenstadt erlebt

Blomberg. ¡Vamos a Blomberg, lass uns nach Blomberg gehen! Zum ersten Mal hat das Hermann-Vöchting-Gymnasium eine Partnerschule in Spanien, genauer gesagt in Ponte Caldelas in Galicien, einer autonomen Gemeinschaft im Nordwesten Spaniens. Anfang des Jahres waren Blomberger Schüler dort zu Besuch, nun folgte der Gegenbesuch der Spanier in Blomberg. Während die Schüler an Kürbissen arbeiten, läuft spanische Musik im Klassenzimmer des Hermann-Vöchting-Gymnasium (HVG).

An diesem Tag werden Kürbisse geschnitzt. Eine der spanischen Austauschschülerinnen ist die 16-jährige Naihara. Sie erzählt, dass Kürbisse zwar auch in Spanien geschnitzt würden, jedoch nicht in dem Ausmaß wie hier in Deutschland. Und nicht nur das Kürbisschnitzen in dieser Form sei neu gewesen, hinter ihr und den anderen liegt eine ereignisreiche Woche.

So spielt etwa die katalanische Handballspielerin Ona Vegué i Pena seit 2023 für den Handballverein HSG Blomberg-Lippe und ist am HVG als Fremdsprachenassistentin tätig. Sie bot an, mit den Gästen ein Handballtraining zu veranstalten. In Spanien ist Handball sehr beliebt, das Nationalteam der Herren erreichte bei den letzten beiden Weltmeisterschaften 2021 und 2023 den dritten Platz.

Naihara erzählt weiter, dass der Unterricht in Spanien erst um 9 Uhr beginne, doch sie möge die deutschen Unterrichtszeiten mehr. &bdquo;Ich war verwundert, dass in Spanien erst gegen 21 Uhr zu Abend gegessen wird“, ergänzt die ebenfalls 16-jährige Schülerin Mathea vom HVG, die dieses Jahr in Spanien zum Austausch war. Die Schüler seien alle sehr glücklich über das Erlebte und die neuen Freundschaften. Der 15-jährige Béla erinnert sich gerne an seine spanische Gastfamilie: &bdquo;Ich wurde schon wieder eingeladen, um sie zu besuchen“, erzählt er begeistert. Nebenbei machen die Schüler immer wieder Erinnerungsfotos. Sie verständigen sich zweisprachig auf Englisch und Spanisch.

Überzeugungsarbeit in Spanien

In Dänemark, Polen und Frankreich hat das HVG bereits Partnerschulen und pflegt seit mehreren Jahren eine freundschaftliche Beziehung zu diesen Standorten. Zudem organisiere es Schüleraustausche, erklärt Michael Hanke, Direktor des Gymnasiums. Durch die Bemühungen der neuen Fachschaft für Spanisch, unter anderem bestehend aus den Lehrern Anna-Lena Christophery und Martin Schulze, ist eine Partnerschaft mit Spanien zustande gekommen. Anna-Lena Christophery reiste zu Beginn des Jahres nach Spanien, um eine Schule zu finden, die Interesse an einer Partnerschaft hatte. Das war jedoch gar nicht so leicht, da kaum spanische Schulen Deutsch als Fremdsprache anböten. Deshalb gestaltete sich die Suche länger als erwartet und erforderte viel Überzeugungsarbeit bei den spanischen Lehrerkollegen. &bdquo;Ich musste eine Präsentation vor dem Kollegium halten, das für Galicien zuständig ist“, erinnert sich Anna-Lena Christophery, die am HVG neben Spanisch auch Biologie unterrichtet. Nach ihrer Präsentation kam dann eine Dame auf sie zu und schlug vor, sich an ihre alte Schule, das Instituto de Educación Secundaria (IES) Ponte Caldelas, zu wenden.

Der Imagefilm

Die Schule sei interessiert gewesen, wollte sich jedoch zunächst einen Eindruck von der Schule und Blomberg verschaffen, schließlich würden die Schüler auch für eine Woche bei Gastfamilien leben. Dafür wurde ein Imagefilm gedreht, der das HVG vorstellte – alles organisiert und produziert von den Schülern, die im Spanischkurs von Anna-Lena Christophery sind. Die Mühe blieb nicht ohne Erfolg, und die Zusage für die Partnerschaft zwischen dem HVG und der IES kam zustande. Im März dieses Jahres reisten 20 Schüler aus Blomberg für eine Woche nach Spanien. Vom 28. Oktober bis zum 3. November war dann eine Gruppe spanischer Austauschschüler mit zwei Lehrern zu Besuch in Blomberg. Für ihre Zeit war einiges geplant.

Eine &bdquo;Fiesta“ und wie es weitergeht

Zum Abschied organisierten die Schüler des HVG eigenständig eine Party für die spanischen Gäste und mieteten einen Veranstaltungsort, um sie gebührend zu verabschieden. Und wie geht es nun weiter? Laut Anna-Lena Christophery wird derzeit im spanischen Schulsystem eine neue Schulleitung gewählt. Danach werde sich entscheiden, ob es eine langfristige Partnerschaft zwischen den beiden Schulen zustande oder nicht. &bdquo;Wir sind aber sehr optimistisch, dass es klappt und hoffen auf weitere Aktionen wie diese“, fügt sie hinzu.

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