Für die Rauhnächte lädt die Blomberger Sozialpädagogin Andrea Soujon zu SoulCollagen ein

Blomberg. Wie drücke ich aus, was mich bewegt? Und was bewegt mich überhaupt, was will ich hinter mir lassen, auf was steuere ich zu? - Sich darüber klar zu werden, fällt manchen Menschen gar nicht mal so leicht. Und genau für sie ist das Angebot gedacht, was die Sozialpädagogin Andrea Soujon Erwachsenen an drei Tagen während der sogenannten Rauhnächte macht: SoulCollage heißt die Technik, die im Mittelpunkt von drei Workshops steht.

Ihre Brötchen verdient Andrea Soujon im Blomberger SOS Treffpunkt und Beratung im Paradies. Dort berät sie große und kleine Menschen, die nicht weiterwissen. Als systemische Familienberaterin und systemische Kinder- und Jugendtherapeutin steht sie ihnen bei den unterschiedlichsten Problemstellungen zur Seite, beispielsweise auch, wenn psychische Erkrankungen in der Familie auftreten .

Ganz viel Leichtigkeit Doch um was es ihr rund um den Jahreswechsel geht, gehört in eine vollkommen andere Kategorie und hat mit ihrem Beruf eher wenig zu tun: &bdquo;Bei der SoulCollage geht es um Spaß, um ganz viel Leichtigkeit“, sagt sie. &bdquo;SoulCollage“ - zu Deutsch &bdquo;Seelencollage“ ist eine besondere, markengeschützte Kreativtechnik, die in den 80-er Jahren die amerikanische Psychotherapeutin Seena Frost entwickelt hat. &bdquo;Ich bin bei einem Workshop am Bielefelder Institut für Kunsttherapie darauf gestoßen, und es hat mich sofort angesprochen“, berichtet die Diplomsozialpädagogin. Sie hat sich darin ausbilden lassen und bietet es auch als Gruppenangebot beim SOS Beratung und Treffpunkt in Blomberg an.

Doch wie funktioniert das? - Am Anfang ist ein Stück weiße Pappe, eine Karte, 12 mal 20 Zentimeter, das ist genormt. &bdquo;Und dann haben wir unzählige Bilder und Fotos, meistens aus Zeitschriften, zu ganz unterschiedlichen Themen.“ Die Workshopteilnehmerinnen und Teilnehmer lassen sich inspirieren, suchen erst mal nach einem Hintergrundbild.

Das kann eine ruhige Strandszenerie sein, das Bild eines Torbogens mit Meer im Hintergrund, eine bunte Mischung aus Christbaumkugeln oder auch eine Ansammlung von Muscheln: Alles ist erlaubt. &bdquo;Der Hintergrund wird aufgeklebt, und dann beginnt man mit der Collage: Was möchte ich dazustellen, was inspiriert mich?“ Absichtslose Inspiration wie bei der Erschaffung eines Gemäldes des eigenen Innenlebens.

&bdquo;Aber SoulCollagen sind leichter zugänglich, weil man sich ja aus bereits vorhandenen Bildern etwas aussucht, Elemente ausschneidet und aufklebt. Wenn ich male, dann fällt oft der erste Strich auf dem weißen Papier sehr schwer. Hier ist die Schwelle einfach niedriger.“ Es ist eine Gestaltung, die durchaus eine klärende oder aufmunternde Wirkung haben kann, aber eine Therapie ist das nicht, betont Andrea Soujon: &bdquo;Ich mache erst mal, und wenn ich meine, ich bin fertig, dann lasse ich das Bild auf mich wirken.“

Die 48-Jährige hat im Laufe der Zeit schon manche Karte gestaltet, beispielsweise vor Kurzem auch mit den Dingen, die ihr für das neue Jahr wichtig sind: Da hat ein kleiner Junge offensichtlich Riesenspaß am Steuer eines Treckers, eine feinsäuberlich ausgeschnittene Glühbirne symbolisiert das Licht, das ihr aufgehen möge, ein blauweißes Matisse-Muster steht für die Kunst, die einen besonderen Stellenwert haben soll - all dies und andere sind Motive, bei denen sie einfach ihre Intuition hat sprechen lassen.

Nichts bewerten Die fertig beklebte Karte erhält eine maßgeschneiderte Hülle aus Klarsichtfolie, so ist sie geschützt und kann immer wieder zur Hand genommen werden.

Sie bekommt einen Bezug zu den Dingen, der sich durchaus noch im Laufe der Zeit verändern kann. &bdquo;Und je mehr ich mich dieser Technik widme, umso mehr Spaß macht es mir.“

Genau das sind auch die Erfahrungen, die sie in ihren Workshops macht: &bdquo;Häufig handelt es sich um Frauen, die teilnehmen. Die genießen es oft schon, wenn sie sich einfach mal ein paar Stunden Zeit nehmen, sich einfach nur mit sich selbst zu beschäftigen, auf eine bunte, spielerische Art.“ Nichts wird bewertet, es gibt auch keinerlei Gruppendynamik zur Besprechung der einzelnen Arbeiten. &bdquo;Jeder und jede macht es nur für sich allein. Ich begleite das zwar und stelle die Materialien zur Verfügung, aber das ist nur der Rahmen.“

Dass sie Erwachsenen dieses Angebot ausgerechnet während der Rauhnächte, also in drei unabhängig voneinander laufenden Workshops am 2., 3. und 4. Januar, jeweils von 13 bis 18 Uhr im Bentruper Dorfgemeinschaftshaus, unterbreitet, liegt ein wenig an der Magie, die diese ruhige Zeit so mit sich bringt, sagt sie. Wer nun Lust darauf bekommen hat, kann sich bei ihr per Mail anmelden: andrea.soujon@googlemail.com oder per Telefon (0151)56098635. Pro Workshop kostet die Teilnahme 65 Euro.

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