Volles Haus, kein roter Teppich: Blomberg ist heiß aufs Finale

Blomberg . &bdquo;Speziell." Mit diesem Wort beschreibt Laura Rüffieux das Drumherum beim ersten Finalspiel um die Deutsche Handball-Meisterschaft, das ihr Team von der HSG Blomberg-Lippe bei HB Ludwigsburg mit 29:36 (13:16) verloren hatte.

Jetzt heißt es für die HSG, den Schalter schnell umzulegen. Denn es wartet am Samstag, 19 Uhr ( Eurosport ), in einer ausverkauften Ulmenallee-Halle das zweite Finalspiel. In ihrem Wohnzimmer möchten es die Gastgeberinnen vermeiden, dass Ludwigsburg mit einem weiteren Sieg zum Meister gekrönt wird.

Alles begann am Mittwoch bereits in den Nachmittagsstunden auf der Autobahn. &bdquo;Auf einmal stand der Bus. Mehr als eine Stunde ging gar nichts. Wir wussten zunächst nicht, wann das Spiel angepfiffen wird", blickt die Kapitänin zurück.

20 statt 19 Uhr

Oliver Lippert als Mannschaftsverantwortlicher klärte am Telefon alles Wichtige, mit einer Stunde Verspätung ging es los – 20 statt 19 Uhr. Doch: &bdquo;Wir waren ja erst um fünf nach sieben da und um zwölf nach sieben in der Arena-Kabine. Wir haben uns kurz umgezogen, sind zum individuellen Warmmachen. Dann ging es wieder in die Kabine und um Viertel vor acht sollten wir schon wieder auf dem Feld sein. Das war alles maximal unglücklich", kann Laura Rüffieux den Zeitplan noch immer nicht nachvollziehen.

Schließlich sei es &bdquo;höhere Gewalt gewesen, dafür konnten wir nichts". Ihr Trainer Steffen Birkner ergänzte nach dem Spiel: &bdquo;In Ludwigsburg sind wir getrieben worden, weil alles schnell, schnell gehen musste. Das ist nicht im Sinne eines Finales. Da hätte ich mehr Fingerspitzengefühl erwartet."

&bdquo;Eine Backpfeife"

Nach nur fünf Minuten Spielzeit die nächste Pech-Situation, als Ida Hoberg beim Wechseln wegrutschte und sich am Sprunggelenk verletzte. &bdquo;Da guckst du auf die Bank: Was hast du noch für Möglichkeiten? Das waren nicht viele – es war wieder wie eine Backpfeife", erinnert Laura Rüffieux an so manchen Ausfall im Verlauf dieser Spielzeit. Dass auch noch Laetitia Quist nach 48 Minuten mit einer Spielerin zusammenprallte und ausfiel (Rüffieux: &bdquo;Sie wurde ausgeknockt."), passte zu einem gebrauchten Blomberger Abend.

Lesen Sie auch: So verlief das erste Finalspiel in Ludwigsburg.

&bdquo;Wir mussten wieder mal flexibel sein, das haben wir getan und viel Moral gezeigt. Ein Kompliment an das Team", meint Rüffieux, die gleich den Fokus auf Samstag richtete. Schließlich kann ihre Mannschaft in dieser Partie, zu der sich auch Bundestrainer Markus Gaugisch angekündigt hat, mit einem Erfolg den Favoriten in ein drittes Finale zwingen.

Halle ausverkauft

&bdquo;Wir haben in dieser Saison vieles bewältigt, die Halle wird ausverkauft sein, wir werden alles in die Waagschale werfen", betont die Kreisläuferin. Da brauche es keine zusätzliche Motivation mehr. &bdquo;Schließlich dürfen wir das Finale spielen", stellt sie heraus.

Nun geht es ins letzte Saison-Heimspiel, und die HSG mischt noch mit, wenn es um eine Titelvergabe geht – wie im Pokal, wie in der European League. &bdquo;Wir haben ein Spiel verloren und werden am Samstag alles investieren, um ein drittes Spiel zu erzwingen. Wir wollen Ludwigsburg nicht den roten Teppich ausrollen", sagt Steffen Birkner.

Hoberg fällt aus

Blomberg muss sich auch am Samstag wieder flexibel zeigen, wie schon so oft in dieser sehr langen Saison. Ida Hoberg hat sich bei ihrer unglücklichen Aktion am Mittwoch einen Bänderriss zugezogen und fällt aus. Hinter den Einsätzen von Laetitia Quist (Kopftreffer nach einem Zusammenprall im Mittwochspiel) und Andrea Jacobsen (zuletzt krank) stehen Fragezeichen, sie entscheiden sich erst kurzfristig.

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