Volle Halle, voller Stolz: Die HSG feiert die Deutsche Vizemeisterschaft

Blomberg. DFB-Pokal-Finale in Berlin. Aber in Blomberg stand schon eine Stunde früher ein weiteres echtes Highlight am Samstag an – das Endspiel der HSG um die Deutsche Handball-Meisterschaft der Frauen. Und das erstmals in der Vereinsgeschichte der Lipperinnen, die in jedem Fall ihr letztes Heimspiel der Saison bestritten. Nach dem 29:36 bei HB Ludwigsburg im ersten Endspiel der Play-Off-Serie war Blomberg in der zweiten Begegnung unter Zugzwang. Gegen den haushohen Favoriten bot es eine starke Vorstellung im ersten Abschnitt, musste sich am Ende aber mit 22:26 (9:12) geschlagen geben. Damit ist die HSG Deutscher Vizemeister, der Titel ging wieder nach Ludwigsburg.

Vor dem Spiel: Gute Nachrichten für alle Anhänger der HSG: Beim Warmmachen waren auch die angeschlagenen Ida Hoberg, Andrea Jacobsen und Laetitia Quist dabei. &bdquo;Es ist ein Finale. Da beißt du noch mehr auf die Zähne“, kommentierte Blombergs Geschäftsführer Jan Himborn: &bdquo;Es müsste bei allen gehen.“ Somit standen nur die langzeitverletzten Amber Verbraeken und Marie Michalczik nicht zur Verfügung. Auf den Rängen herrschte eine prächtige Stimmung, beim Einlaufen mit Pyro-Technik gingen die blauen und roten Fähnchen nach oben. Alle wussten: Heute steht ein ganz besonderes Match an. Mit 1300 Anhängern war die Sporthalle an der Ulmenallee ausverkauft.

Die erste Halbzeit: Die Blombergerinnen spielten eine überragende Abwehr, hatten aber große Probleme in der Offensive. Als es nach zehn Minuten 3:3 stand, fühlte sich die Begegnung wie ein Zwei- oder Drei-Tore-Vorsprung an. Aber im Ludwigsburger Tor brannte sich frühzeitig Johanna Bundsen in den Köpfen der HSG-Spielerinnen ein. Von einem 3:2 (8.) gerieten die Gastgeberinnen mit 3:7 (14.) in Rückstand. Als die Anzeigetafel ein 4:8 (16.) zeigte, hatten sich die Lipperinnen bereits acht Fehlwürfe erlaubt. Nach einer Auszeit von HSG-Coach Steffen Birkner (19.) drehten dessen Schützlinge hoch und glichen nach zwei Gegenstoßtoren – jeweils nach Paraden von Melanie Veith – zum 9:9 aus (23.). Leider gelang im ersten Abschnitt kein weiterer Treffer, so dass es mit einem 9:12 in die Kabinen ging. Bundsen stand bei neun Paraden.

Die zweite Halbzeit: Schnell fiel eine Vorentscheidung. Die Blomberger Deckung fand keinen Zugriff mehr und vorne wollte auch nichts mehr gelingen. Spätestens beim 14:24 (47.) war eine Vorentscheidung gefallen. In der Schlussphase bewies das HSG-Team zwar nochmal Moral, doch es jubelte der Titelverteidiger. Aber auch das HSG-Team bildete einen Jubelkreis.

Die Trainerstimme: Steffen Birkner sagte im LZ-Gespräch: &bdquo;Ludwigsburg hat mit Bundsen eine Weltklasse-Torhüterin und kann immer wieder Top-Leute nachschieben. Wir besaßen nicht viele Alternativen.“ Im ersten Abschnitt habe die Effektivität im Abschluss gefehlt: &bdquo;Trotzdem haben wir mit vier Toren Differenz ein Topergebnis erzielt.“ Nach der Siegerehrung nahm Birkner oben auf der Tribüne Platz, in der Nähe sein Kind: &bdquo;Die Saison ist vorbei, ich fühle mich leer. Da fällt jetzt so einiges ab. Vor dem Spiel und auch während der Begegnung war ich extrem angespannt. Mit zwei nationalen Vizetiteln und den tollen Auftritten in der European League war es eine überragende Saison. Ich bin stolz und glücklich. Dass ich schon vor dem Finale von Trainerkollegen Gratulationen erhielt, hat mich sehr gefreut.“

Kurz und knapp Blomberg-Lippe: Veith (1.-45.), Ludwig; Rüffieux (1), Jacobsen (n.e.), Quist (1), Magnusdottir, Frey, Kühne (7), Hoberg (1), Rajes (1), Jaron (1/1), Vegué (4/1), Mühlner (4), Tietjen (1), Hauf (1).

HB Ludwigsburg: Bundsen (1, 1.-50.), Roth; Thomaier,Gassama (3), Döll, Leuchter (2), Klemencic, Kudlac-Gloc, Johansen (2), Hvenfelt (2), Smits (2), Behrend (3), Nestaker (4), Carlson (5/3), Mala (2).

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