Neubau an der Blomberger Grundschule: Knifflige Arbeiten auf Haaresbreite

Blomberg. Der Erweiterungsbau für die Blomberger Grundschule am Weinberg gewinnt an Gestalt, und obwohl noch eine Etage fehlt, zeigt sich bereits, wie prägend das neue Gebäude an der Friedrichstraße sein wird. Eigentlich ist Juliane Mauermann von der stadteigenen Blomberger Immobilien- und Grundstücksverwaltung recht zufrieden mit dem Baufortschritt. Allerdings: &bdquo;Wir haben allein durch die Topografie viele Herausforderungen.“ Denn: &bdquo;Die Dokumentation der alten Leitungen in der Straße oberhalb der Burgmauer ist nicht so gut wie erhofft.“

Oder anders ausgedrückt: Wo beispielsweise der Entwässerungskanal verläuft, wusste bis zum Baubeginn keiner so genau. &bdquo;Wir haben festgestellt, dass der deutlich dichter an der Baugrenze liegt, als wir erwartet hatten.“ Was Schutzmaßnahmen nach sich zog: &bdquo;Wir mussten mit einem Berliner Verbau arbeiten.“ Das heißt, es mussten Stahlkerne vertikal in den Boden gerüttelt werden, um mit einer Bohlenwand die Baugrube Richtung Grundschul-Altgebäude abzusichern. &bdquo;Das musste ganz vorsichtig geschehen, um die Bestandsleitungen nicht zu beschädigen.“

Mehrkosten unvermeidbar Quasi eine Operation am offenen Herzen, damit die Friedrichstraße an dieser Stelle nicht absackt. Natürlich zieht eine solche Maßnahme Mehrkosten nach sich. &bdquo;Aber darauf kann man nicht verzichten, solche Dinge müssen dann einfach gemacht werden.“ Mittlerweile ist das Problem aber gelöst und abgearbeitet.

So ein Bau ist eben sehr komplex. Grundsätzlich sei es ganz gut gelaufen. Die Sohle wurde bereits vor einigen Monaten hochgezogen, die Wand zur Turnhalle hin abgedichtet. &bdquo;Wir mussten uns hier vor allem auch um die Entwässerung kümmern, das Wasser musste umgeleitet werden.“ Auch das habe funktioniert. &bdquo;Seitdem werden ganz zügig die Etagen hochgezogen.“ Der offizielle Baustart war im Juni, nachdem sich vorab Archäologen den Bauplatz angeschaut, aber nichts gefunden hatten, was den Baubeginn hätte verzögern können. Die Zusammenarbeit mit dem Team von Archäologin Dr. Elke Treude vom Landesmuseum in Detmold habe sehr gut geklappt, betont Juliane Mauermann.

Eine einzige Etage fehlt noch, an der mit Volldampf gearbeitet wird - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Derzeit werden keine extrem niedrigen Temperaturen erwartet, was die Fachfrau optimistisch stimmt: &bdquo;Wenn das Wetter offenbleibt, können wir es schaffen, das Gebäude bis zum Jahresende dicht zu bekommen.“ Was sehr wünschenswert wäre: &bdquo;Dann sind wir endlich nicht mehr vom Wetter abhängig.“

Dann kann der Innenausbau beginnen, erst einmal braucht es einen Estrich, um dann die Heizschleifen verlegen zu können. Insgesamt ist Juliane Mauermann sehr zufrieden, vor allem auch mit dem Architektenbüro, der EPU in Detmold, die hier als Generalunternehmer auftritt. &bdquo;Wir sind in ständiger Rückkopplung und das läuft sehr gut.“

Diebstahl auf Baustelle Die Finanzlage treibt ihr keine Sorgenfalten auf die Stirn, auch wenn es schon einige Nachträge wie beispielsweise für die Bohlenwand gegeben hat. &bdquo;Wir haben ja ein ständiges Controlling, und ich muss sagen: Es ist uns gelungen, dass wir derzeit Material sehr viel günstiger einkaufen, als es vor ein oder zwei Jahren gewesen wäre.“ Der Stahlpreis beispielsweise sei deutlich niedriger als vor Monaten.

Auch die Auftragsvergabe sei gut verlaufen: &bdquo;Wir müssen jetzt nur noch zehn Gewerke vergeben, alle anderen sind schon durch.“ Auf der einen Seite Mehrkosten, auf der anderen Seite günstigerer Einkauf als erwartet: Den dicken Strich unter alle Maßnahmen hat die Blomberger Immobilien- und Grundstücksverwaltung noch nicht machen können.

Die Baustelle Tür an Tür mit der Grundschule und in nächster Nähe zum Schulhof hatte natürlich besondere Obacht bei der Sicherung erfordert: Natürlich beobachten die Schülerinnen und Schüler sehr genau, was vor ihrer Nase dort passiert. &bdquo;Wir kontrollieren regelmäßig die Verkehrssicherung.“ Denn besonders als das Baugerüst errichtet wurde, sei die Gefahrenquelle doch beträchtlich gewesen.

Doch so sehr die Sicherung verschärft wurde: Ganz abschotten lässt sich die Baustelle nicht gegen ungebetene Besucher. &bdquo;Es ist auch schon etwas gestohlen worden.“ Auf Kupferkabel hatten es anscheinend die Diebe abgesehen. &bdquo;Wir haben das sofort zur Anzeige gebracht, und es ist für uns ganz klar, dass wir das sofort verfolgen lassen.“

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