Blomberg. Was machen Leute, die sich für eine tolle Attraktion begeistern und bereit sind, ihre Freizeit dafür zu opfern? - Sie suchen nach Geldquellen. Gar nicht so einfach in diesen Zeiten, wo alles teurer wird und die Portemonnaies nicht mehr so locker in den Taschen stecken. Dem Heimatverein Sint Nicolaas ist das Kunststück aber mit viel ehrenamtlichem Engagement gelungen. Die gute Nachricht hat Vereinssprecherin und Vorsitzende Natascha Angermann-Pol bereits auf Facebook verkündet: „Wir haben gute Nachrichten! Dadurch, dass die Glühweinhütte auf dem Marktplatz sehr gut angenommen wird, können wir schon jetzt sagen, dass wir von dem Erlös aus dem Glühweinverkauf den nächsten Sinterklaasmarkt organisieren können“, schreibt sie hier. Markt wird „größer und bekannter“ Genaue Zahlen will der Verein nicht veröffentlichen, aber Fakt ist: Im vergangenen Jahr hatte der Heimatverein Sint Nicolaas noch eine Finanzspritze von 2500 Euro zur Verfügung, in diesem Jahr waren es 1000 Euro weniger. „Wir haben es trotzdem geschafft“, der Stolz ist Natascha Angermann-Pol schon am Telefon anzuhören. „Natürlich hat auch die Stadt Blomberg den Verein wieder sehr unterstützt“, und dafür sind die Ehrenamtlichen sehr dankbar. Der Markt selbst werde „immer größer und bekannter“, berichtet sie. „In diesem Jahr haben wir eine weitere Verkaufshütte dazubekommen.“ Der Verein hat den Markt auch für andere Vereine geöffnet, sodass sich in diesem Jahr beispielsweise der Kinderschutzbund und das noch recht junge Tulpenrott jeweils mit einem Pavillon auf dem Marktplatz präsentiert haben. „Und wir konnten einen weiteren Händler aus den Niederlanden für den Markt begeistern.“ All das wäre aber nicht zu schaffen, wenn die Blombergerinnen und Blomberger nicht hinter der Veranstaltung stünden. „Was uns besonders freut, ist, dass die Leute einfach sehen, wofür wir stehen und was wir wollen. Wir machen das nicht, um uns als Verein Geld in die Tasche zu stecken, sondern um den Markt zu finanzieren.“ Sie habe den Eindruck, dass das manchen Leuten nicht so recht klar gewesen sei. Freundliche Bitte hat gefruchtet Umso schöner, dass die Einnahmen nun für die Organisation des nächsten Marktes ausreichen. „Wir sind keine Profis“, betont die Vereinsvorsitzende. Darum verzichte der Verein beispielsweise darauf, Pfand für die Glühweintassen zu kassieren. Ein Risiko, denn zunächst sei eine ganze Reihe Tassen von Leuten eingesteckt worden. Allerdings, und das ist die gute Nachricht: Als Natascha Angermann-Pol auf Facebook darauf hinwies, dass die Tassen noch gebraucht würden, sei etwas Wunderbares passiert. „Plötzlich standen eine ganze Reihe von Tassen vor der Hütte, sodass am Ende gar keine fehlten. Ich glaube, manchmal machen sich die Leute gar nicht so viele Gedanken, was so etwas für Konsequenzen hat.“ Nicht nur der nächste Sint Nicolaas-Markt ist jetzt geritzt. Denn die Ehrenamtlichen haben für einen Nachschlag gesorgt: Ab dem 18. Dezember hatten Reinhard Geerlings und Klaus Burghardt jeweils von 16 bis 18 Uhr die Federführung in der Hütte übernommen - und der Verkauf läuft auch am Silvestertag noch. Dann verstärkt Natascha Angermann-Pol das Team hinter der Glühweintheke, mit „Open End“, wie es in der Ankündigung heißt. Spenden für die Löwenmama und das Hospiz Reinhard Geerlings ist ebenso wie sie vollkommen überwältigt von der Resonanz, die die Benefiz-Aktion erfahren durfte: „Die erste Woche hier, das war der absolute Hammer. Teilweise hatten wir hier 60 bis 70 Leute vor der Bude stehen.“ Manche Belegschaft, beispielsweise Mitarbeiter der Sparkasse, hätten vorbeigeschaut und dann auf einen Schlag eine größere Bestellung aufgegeben. „Entsprechend groß werden auch die Spenden ausfallen, auch wenn ich jetzt noch keine Zahlen nennen möchte.“ Der Erlös dieses „Nachschlages“ fließt in zwei andere gemeinnützige Zwecke: Empfänger werden in diesem Jahr das Hospiz in Detmold und die Aktion Löwenmama von Susanne Saage sein. Und wie gut der mittlerweile zur Tradition gewordene Glühweinstand angekommen ist, beweist auch die Nachricht einer Blombergerin auf Facebook: „Ihr Lieben in der Glühweinbude, ihr habt täglich eine emotionale Tankstelle betrieben und habt uns mehrere Stunden Gemeinsamkeit beschert“, schreibt Hannelore Budde. „Dabei für eine soziale Spende gesammelt und die Welt für uns ein wenig schöner und gefühlvoller gemacht. Danke dafür.“