Blomberg (lo). Wimmernd hockt ein Kind mit einer Schürfwunde auf dem Schulhof der Grundschule am Weinberg. Die Sanitäter der dritten Klassen eilen sofort zur Hilfe und versorgen die frische Wunde fachmännisch mit einem sauberen Verband. Glücklicherweise nur ein Training: Hier wird vorerst noch mit Theaterblut geübt.
"An den weiterführenden Schulen gibt es bereits Schülersanitäter", sagt Svenja Platte, die das Projekt der Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat. "Die Kinder zeigen großes Interesse und sie sind sehr verantwortungsvoll, aber vor allem mit Spaß an der Sache dabei." Die Lehramtsanwärterin hat ihre Examensarbeit über die Sicherheit an Schulen geschrieben und mit der AG erste Zeichen gesetzt.
Sie hat die Schüler und Schülerinnen in acht Doppelstunden zum "Schulsani" ausgebildet: Seit März gibt es die ersten zwölf an der Blomberger Grundschule. Sie "patrouillieren" mit ihren roten Sanitätstaschen streng nach Dienstplan über den Schulhof und haben dabei immer ein offenes Auge für brenzlige Situationen. Jedes Team besteht aus mindestens zwei "Sanis", und in jeder Pause gibt es einen Außendiensteinsatz auf dem Schulhof und ein Team an der Basis, das im eigenen Sanitätsraum die Stellung hält. Früher war dieser Zimmer ein Kunstabstellraum, den die AG für ihre Zwecke umfunktioniert hat. Auch ein Funkgerät steht den Helfern zur Verfügung. Es befindet sich immer im Klassenraum der jeweils Diensthabenden Drittklässler. So sind die Mädchen und Jungen auch während des Unterrichts erreichbar. Ein zweites Funkgerät befindet sich im Sekretariat bei Edelgard Mielitz. Oft brauchen die Verletzten auch ein bisschen Trost und Zuwendung, auch hier stehen die fachkundigen Mitschüler parat. Schulleiterin Heidrun Pawlowski steht der Sache positiv gegenüber: "Dadurch wird das soziale Miteinander gestärkt und die Verantwortung gefördert", strahlt sie.