Keiner wird als Geflügelfachmann geboren, wie kam es bei Ihnen zur "Liebe zum Federvieh"?
Bodo Dangela: Ich bin nicht vorbelastet, wie viele glauben. In mir schlummerte immer schon eine große Tierliebe, die ich im Elternhaus nicht so richtig ausleben konnte. Es dauerte lange, bis sich ein Onkel erbarmte und mir einen Goldfisch schenkte, dazu gesellte sich später eine Schildkröte, und dann erst kam das erste gefiederte Exemplar ins Haus - ein Kanarienvogel. Meine Geflügelliebe war erwacht, und am ersten Huhn ging kein Weg mehr vorbei. Ich begann, Rassegeflügel zu züchten, fachsimpelte als Jugendlicher mit Gleichgesinnten, und meine Begeisterung für das Federvieh wuchs. Heute bin ich Vorsitzender des Rassegeflügelvereins Blomberg und Umgebung und nach den Worten meiner Frau dem Geflügel völlig verfallen.
Welche Tiere liegen Ihnen im Moment besonders am Herzen?
Dangela: Der Edelfasanenhahn in der Außenvoliere ist jetzt wieder alleine, seine "Lady" hat der Fuchs geholt, und für den blauen Ohrfasan suche ich noch eine passende Henne, was sich allerdings etwas schwierig gestaltet.
Geflügel ist nicht unbedingt etwas zum Streicheln, das weiß jeder, aber warum interessieren Sie sich ausgerechnet für das scheue Wildgeflügel?
Dangela: Mich fasziniert die Ursprünglichkeit dieser Tiere und die Tatsache, dass die Grundlage aller Geflügelrassen auf eine artspezifische Basis zurückzuführen ist. So hat die Haushuhnrasse einen gemeinsamen Ursprung im "Bankiwa"-Huhn. Bei den Tauben ist die Felsentaube der Urvater aller weiteren Rassen. Sie sieht der uns bekannten Haustaube ähnlich, ist aber kleiner und schlanker mit taubenblauer Färbung. Sie hat nichts mit den verwilderten Haustauben tun, die wir aus den Städten kennen. In einer meiner Volieren befindet sich eine Felsentauben-Nachzucht, die Unterart "Columba livia neglekta".