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Blomberg

Nach Brand auf Rittergut Borkhausen sucht Kripo nach Ursache

In sieben Minuten waren die Retter zur Stelle

In sieben Minuten waren Retter zur Stelle - © Blomberg
In sieben Minuten waren Retter zur Stelle (© Blomberg)

Blomberg-Borkhausen. Am Tag nach dem Brand auf seinem Rittergut Borkhausen steht Hans-Jürgen Tielker noch sichtlich unter Schock. Aber er ist dankbar, dass die Feuerwehr Schlimmeres verhindert hat. Erschöpft steht der Gutsbesitzer mit der Schubkarre auf seinem Hof und versucht, den Alltag wieder in den Griff zu bekommen. Er war tags zuvor gerade dabei, das Heu einzubringen, als der Brand in der Scheune ausbrach. "Die Feuerwehr war innerhalb von sieben Minuten hier. Die haben wirklich Unglaubliches geleistet. Wir können froh sein, dass wir so eine Freiwillige Feuerwehr hier in Deutschland haben."

Viel geschlafen hat Tielker nicht. "Ich habe Glück im Unglück gehabt, daran halte ich mich hoch", sagt er. Schließlich kamen die Tiere gar nicht, Menschen nur leicht zu Schaden. Und das meiste des historischen Rittergutes samt Reitstall und Halle hat den Brand unbeschadet überstanden. Denn die Brandschutzwand hat verhindert, dass sich die Flammen auch in den zweiten Scheunenteil und von dort aus auf den Pferdestall ausbreiten konnten.

Der eine Gebäudeteil ist im Inneren jedoch komplett zerstört, nur einige Ziegelwände stehen noch. Drinnen steigt zwischen den verkohlten Balken und dem Heu immer noch Qualm auf. Wenig später wird Tielker erneut die Feuerwehr rufen müssen, weil einige Glutnester wieder aufgeflammt sind.

Verheerendes Bild: Das Innere der Scheune ist komplett zerstört. Aber glücklicherweise blieben die Flammen auf diesen Gebäudeteil beschränkt. Am Montagmorgen qualmte es noch, und einige Glutnester mussten nachgelöscht werden. - © Foto: Schwarzer
Verheerendes Bild: Das Innere der Scheune ist komplett zerstört. Aber glücklicherweise blieben die Flammen auf diesen Gebäudeteil beschränkt. Am Montagmorgen qualmte es noch, und einige Glutnester mussten nachgelöscht werden. (© Foto: Schwarzer)

Nach Angaben der Polizei liegt der Schaden bei 300.000 Euro. Derzeit sucht die Kripo nach der Ursache, geht aber nicht von einer Straftat aus.

Doch es muss weitergehen mit dem Hofbetrieb. "Es wäre natürlich wichtig, dass wir die Stromleitung zum Reitstall wieder herstellen können, damit die Wasserpumpen wieder laufen", sagt der Gutsbesitzer. Berührt hat ihn ganz besonders die Anteilnahme vieler Freunde und Nachbarn. "Man ist auf so einem Gut schon ein Einzelkämpfer, und es ist unglaublich, wie viele Leute sich bei mir gemeldet haben, um Anteil zu nehmen oder Hilfe anzubieten."

Derweil ziehen die Männer in Blau eine erste Bilanz. "Schwierig war zunächst einmal die Wasserversorgung, weil es vor Ort keinen Hydranten gibt und wir erst die Versorgung aufbauen mussten", sagt Stadtbrandmeister Joachim Hartfelder. Pressesprecher Uwe Ovenhausen ergänzt: "Etwas hektisch wurde es, weil wir so viele Leute betreuen mussten. Manche hatten ihre Autos im Weg stehen, und natürlich standen alle unter Schock."

Sein Kamerad, der auf der Drehleiter einen Hitzschlag erlitten hatte und ins Krankenhaus gekommen war, ist längst wieder ansprechbar. Eine kollabierte Feuerwehrfrau und ein Feuerwehrmann, der einen Dachziegel auf die Schulter bekommen hatte, wurden nur ambulant behandelt.

Zweiter Brand
Nicht zum ersten Mal hat der rote Hahn das Rittergut heimgesucht, wie Pressesprecher Uwe Ovenhausen weiß: "Wir waren bereits 1989 hier. Damals ist eine Scheune an der Stelle abgebrannt, an der heute der Reitplatz ist." Auch damals blieb das Gut selbst verschont.

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