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Detmold

Stadt will Gewerbezone im begehrten Detmolder Westen schaffen

Das Areal Balbrede an der Lageschen Straße soll Platz für Neuansiedlungen schaffen. Die Grünen sehen die Nähe zum Naturschutzgebiet kritisch

Detmold/Jerxen-Orbke. Gewerbe und Industrie in Detmold wachsen – und das braucht Platz. Darum will die Stadt das Areal Balbrede als Gewerbegebiet vorbereiten: Es liegt an der Lageschen Straße in etwa gegenüber dem Medien Centrum Giesdorf. Das Problem: Die Balbrede grenzt an Naturschutzzonen wie den Oetternbach an.

Gewerbegebiet und Naturschutz – das passt nicht perfekt zusammen. Daher hatte es in der Vergangenheit in Fachausschüssen Diskussionen um die Bemessungen des neuen Gewerbegebiets gegeben. Mit der Ausweisung neuer Gewerbeflächen am Peterskamp und der Balbrede werde jeder sorgfältige Umgang mit der Natur untergraben, hatten die Grünen in der Vergangenheit kritisiert. Ein Waldstück, das vorher mit überplant werden sollte, befindet sich nun nicht mehr im Änderungsgebiet. Die Erschließung des Areals soll über eine neue Straße erfolgen, die am Knotenpunkt Orbker Straße/Lagesche Straße angedockt wird.

Information

Beratung

Beraten wird im Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwoch, 20. April (17 Uhr kleiner Saal Stadthalle). Bereits 1973 und in den 90er Jahren wurde über die Balbrede diskutiert, weil Firmen dort bauen wollten. Daraus ist aber nie etwas geworden.

Bereits Anfang des Jahres hatte Bürgermeister Rainer Heller einen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in Detmold gegeben. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen sei anhaltend hoch, insbesondere im Skypark in Hohenloh. Die Beschäftigungsentwicklung in Detmold sei hoch – trotz Rückschlägen durch die Insolvenzen bei Welle und des Teutoburger Sperrholzwerks. Außerdem seien 2015 neun Einzüge von Kleinunternehmen im Gilde-Zentrum verzeichnet worden.

An der Balbrede sollen nach Vorstellungen der Stadt vorrangig Flächen für produzierendes und verarbeitendes Gewerbe zur Verfügung gestellt werden. 2012 hatte die Stadt überprüft, wo auf Detmolder Gebiet überhaupt noch Gewerbeflächen neu entstehen könnten.

Ein Ergebnis davon war, dass es zwar im Osten, wo sich auch der Skypark im Umfeld des Charles-Lindbergh-Rings befindet, reichlich Reserven gäbe. Die Nachfrage allerdings konzentriere sich insbesondere auf den Detmolder Westen in räumlicher Nähe zu Lage – die Anbindungen an die B 239 und die bessere Erreichbarkeit von Autobahnen ist hier eher gegeben als im Osten der Stadt.

Allerdings standen keine unbebauten Flächen für Gewerbeansiedlungen mehr im Westen der Stadt zur Verfügung – kurzfristig und relativ unproblematisch könne laut Verwaltung jedoch das Areal an der Balbrede entwickelt und zur Verfügung gestellt werden, weil es ohnehin schon als gewerbliche Baufläche vorbereitet worden war.

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