Detmold. Auf zwei Rädern den Hang über Stock und Stein herunter zu brettern, trauen sich nicht viele. Das Ganze auf nur einem Rad scheint völliger Irrsinn zu sein - und macht laut Jens Heuwinkel eine Menge Spaß. Der Detmolder hat sich zum ersten Mal mit seinem Einrad einem Wettbewerb gestellt und bei der 18. Weltmeisterschaft, der Unicon, mitgemacht.
„Ich wollte die Atmosphäre dort kennenlernen, mir die Organisation angucken und neue Leute treffen", erzählt Jens Heuwinkel. Da er und Doris Beins im September die sechsten Einradtage in Detmold organisieren, wollten sie sich vorher bei der Großveranstaltung umsehen.
„Es war meine erste Teilnahme an so einem Wettbewerb", erzählt Heuwinkel schmunzelnd. Der Schauspieler und Artist ist seit etwa 25 Jahren mit dem Einrad unterwegs: „Ich habe damals im Alter von 25 Jahren mit dem Jonglieren angefangen. Das Einrad gehörte für mich dann einfach dazu." Heute sei es aus seinem Leben nicht mehr wegzudenken.
Zum Training fährt Jens Heuwinkel durch den Teutoburger Wald. Hier gibt es seit Kurzem eine Downhill-Strecke, die zwar hauptsächlich von Mountainbikern genutzt wird, aber auch im Einradsport Verwendung findet. „Beim Einradfahren geht es um Gleichgewicht. Einen Gleichgewichtssinn hat quasi jeder, eine Gleichgewichtsfähigkeit muss man aber erst einmal lernen", sagt Heuwinkel.
Der größte Feind beim Lernen sei die Angst: „Man verkrampft, und dadurch wird es gefährlich", weiß der Experte. Habe man sich getraut, könne man viel erleben. Die Disziplinen seien vielfältig. „Das Bild von ein paar jungen Mädchen auf dem Einrad, die sich an den Händen halten, hat nur wenig mit dem zu tun, was bei so einer Weltmeisterschaft passiert", erzählt Heuwinkel.
Tatsächlich gibt es neben dem „Flatland", dem Tanz auf dem Einrad, unter anderem die Disziplin „Cross Country", bei der die Artisten und Sportler im wahrsten Sinne des Wortes querfeldein fahren. Im „Trial" kommen besonders geschickte Künstler zum Zuge. Hier werden Hindernisse wie etwa Paletten oder Geländer durch Springen überwunden.
In San Sebastián ist Jens Heuwinkel im Zehn-Kilometer-Marathon und im Downhill-Fahren angetreten. Für die vorderen Plätze hat es nicht gereicht. „Aber es war ein tolles Erlebnis", sagt er. Und durch die Reise zum Wettbewerb habe er sogar den Weltmeister im „Trial" als Gast für die Workshops in Detmold gewinnen können.
Anmeldungen sind noch möglich
Am 17. und 18. September wird der Hangar 21 bei den Einradtagen erneut zur Manege. Anfänger, die bereits erste Erfahrungen gesammelt haben, können sich anmelden. Die Teilnahme kostet 30 Euro, für alle bis 18 Jahre. Teilnehmer ab 18 Jahren zahlen 35 Euro.
Auch Zuschauer bekommen einiges geboten. Am Samstag ab 19 Uhr gibt es im Hangar 21 eine „Gala der Geschicklichkeit", bei der die Workshop-Dozenten ihr Können zeigen. Am Sonntag ab 15.30 Uhr geht es dann auf einer Parade vom Rosental über die Ameide bis zum Markplatz. Dort findet die Abschlussveranstaltung mit Einradshow statt. Informationen und Anmeldungen: www.jensheuwinkel.de