Hier entsteht ein neuer Verwaltungsstandort der Stadt Detmold

Detmold. Lange Flure, leere Räume – davon dass sich im früheren Bundeswehr-Facharztzentrum an der Heldmanstraße noch bis Anfang 2016 Ärzte um ihre Patienten kümmerten, ist nichts mehr zu sehen. Lediglich Wegweiser und Türschilder deuten noch auf die damalige Nutzung der Räumlichkeiten hin. Künftig soll hier das Sozial- oder das Jugendamt seinen Sitz haben und die Bürger betreuen.

Die Stadt Detmold hat das Gebäude, das aus den 1930er Jahren stammt und früher zum Bundeswehrkrankenhaus gehört hat, vom Bund gekauft und es nun übernommen. &bdquo;Vom Zustand her ist es gut gepflegt, so dass wir zum Beispiel die Bodenbeläge weiter verwenden können", sagt Andrea Winterberg vom Team Hochbau.

Auf den insgesamt 2750 Quadratmetern Nutzfläche soll eine Bürofläche von 1300 Quadratmetern entstehen und 90 Arbeitsplätze, die sich bislang an anderen Standorten in der Stadt befinden, untergebracht werden.

Start des Umbaus soll im Herbst sein, so dass im Sommer 2018 ein Teilumzug erfolgen kann, bevor das Gebäude dann im Herbst/Winter 2018 endgültig fertig gestellt wird. Für den Eingangsbereich sind ein Infobüro und eine Wartezone geplant, woran sich zwei Flügel mit Büroräumen anschließen. Letztere müssen laut Winterberg aufbereitet werden, indem teilweise Fenster getauscht und Innenwände rausgebrochen oder installiert werden. Außerdem stehe eine Nachrüstung in Sachen Elektro und EDV an.

Gleiches gilt für die beiden Obergeschosse. Das Dachgeschoss soll dagegen nicht gemacht werden und erst einmal als Reserve dienen. Das Dach selbst soll, wie Winterberg berichtet, gewartet und die Fassade gestrichen werden. Im Keller entstehen Besprechungsräume und ein Archiv.

Ebenfalls als Reserve dient das angrenzende Wohnhaus, das mit zu dem Komplex gehört. Laut Thomas Lammering, dem Technischen Beigeordneten der Stadt, könnten darin auch einmal Büros entstehen oder aber das Haus werde abgerissen.

Die bestehenden Parkplätze und Garagen sollen für den Verwaltungsstandort hergerichtet werden. Außerdem könnte am südlichen Ende des Grundstückes, zur Georg-Weerth-Straße hin, ein Wohnmobilstellplatz für Touristen eingerichtet werden.

Das Projekt soll am Ende einschließlich Gebäudekauf und Umzug etwa 3,75 Millionen Euro kosten. Der reine Umbau schlägt mit rund 2,5 Millionen Euro zu Buche, wobei ein Großteil durch Fördermittel gedeckt wird. Der neue Standort soll unter anderem dazu dienen, die Verwaltungsräume am Hornschen Tor frei zu ziehen und Fachbereiche, die momentan auf mehrere Sitze im Stadtgebiet verteilt sind, zusammen zu legen.

Bei dem Ankauf des Gebäudes hat die Stadt von ihrem Erstzugriffsrecht Gebrauch gemacht und eine Vergünstigung von 350.000 Euro bekommen, wie Felix Nolte von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben berichtet. Abschläge wie dieser würden dann gewährt, wenn Gebäude für Verwaltungszwecke oder den sozialen Wohnungsbau genutzt werden sollen. &bdquo;Nachdem das Wertgutachten und die Verbilligungsmöglichkeit auf dem Tisch lagen, waren wir uns schnell einig. Die Zusammenarbeit war unkompliziert", sagt Nolte.

Block 44 Das frühere Bundeswehr-Facharztzentrum ist nicht die einzige Immobilie, die die Stadt Detmold dem Bund abgekauft hat. Ihr gehört jetzt auch eines der ehemaligen Kasernengebäude an der Richthofenstraße; genauer gesagt der Block 44 gegenüber der Grundschule.

Dieser ist nach Angaben von Beigeordnetem Thomas Lammering für sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Und deshalb gab es auch für diesen Kauf Rabatt. Hier musste die Stadt 20 Prozent des Verkehrswertes zahlen. Zum genauen Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.

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