Detmolderin überzeugt bei Jugend Musiziert mit Stimme und Ukulele

Detmold. Die Ukulele hat sie mitgebracht, die Stimme hat sie sowieso immer dabei: Theresa Tadday (16) hat im Bundes-Wettbewerb Jugend Musiziert den ersten Platz in der Sparte Popgesang mit nach Detmold gebracht. Mit anderen Worten: Keine 16-Jährige in ganz Deutschland war in diesem Jahr besser als sie, und das will nach der Staffette aus Regional- und Landeswettbewerben sowie großer zahlenmäßiger Konkurrenz beim Bundeswettbewerb in Halle schon etwas heißen.

Musikalisch ist die Grabbe-Schülerin allemal und stammt außerdem aus einer musikalischen Familie, wie sie erzählt. Auch mit der Violine nahm sie schon bei Jugend Musiziert teil, schaffte es immerhin bis in den Regionalwettbewerb und letztes Jahr in der Sparte Musical sogar bis in die Landesausscheidung. &bdquo;Gesungen habe ich schon immer gern", erzählt sie, in den vergangenen drei Jahren bei ihrer Gesangslehrerin Meike Leluschko in Detmold allerdings fokussierter – und Meike Leluschko war es auch, die Theresa zum Musical- und schließlich zum Popgesang führte.

&bdquo;Dabei", sagt die selbst als Solistin gut gebuchte Sopranistin Meike Leluschko, &bdquo;ist die klassische Gesangsausbildung dennoch die technische Grundlage." Aber es sei mit der Musik und dem Singen wie mit dem Essen: Man könne nicht ausschließlich feinste Speisen essen, aber auch nicht nur Fast Food. Und Theresa habe es einfach mehr zum Popgesang geführt als zur Klassik." Zunächst hatte sie großen Respekt vor dem Popgesang – es gibt ja sehr viele sehr tolle Sängerinnen. Aber zu Weihnachten kam sie mit einem Weihnachtslied zum Unterricht, dass sie gerne machen wollte – und das war toll, weswegen ich vorschlug: Mach doch das mal mit Popgesang bei Jugend Musiziert." Mit einem so großen Erfolg hatten Schülerin wie Lehrerin dann aber doch nicht gerechnet.

Ariana Grande oder Ed Sheeran findet sie großartig, sagt Theresa Tadday. Und mit ihrer Ukulele habe sie sich beim Bundeswettbewerb selbst begleitet. &bdquo;Geige und Singen – das geht nicht", sagt sie und lacht. Und eine Ukulele habe ja zwei Saiten weniger als eine Gitarre und sei einfacher zu spielen – zudem in der Singer-Songwriter-Szene ein Trendinstrument, das immer häufiger auftaucht. Abtauchen in diese Szene musste Theresa Tadday unbedingt, denn bei Jugend Musiziert musste sie Eigenkompositionen vorstellen. Zwar habe sie immer schon eigene Lieder gemacht, aber der Bundeswettbewerb habe sie schließlich dazu gebracht, diese auch mal zu vollenden.

Das, sagt wiederum Gesangslehrerin Meike Leluschko, sei übrigens ein wichtiger Bestandteil von Jugend Musiziert im Gegensatz zu Gesangs-Castingformaten in Medien: &bdquo;Bis man zu Jugend Musiziert gelangt, hat man schon vieles lernen müssen und erreicht." Und Theresa Taddays Weg begann schon in der musikalischen Früherziehung an der Musikschule, führte dann über Chöre – aber so richtig war es das alles nicht. Selbst Lieder zu machen und alleine zu singen dann schon.

Wobei, sagt die Grabbianerin, der Musical-Wettbewerb innerhalb von Jugend Musiziert im vergangenen Jahr noch sehr viel anspruchsvoller gewesen sei, denn da gehörten Performen, Tanzen, das Ausdenken einer eigenen Choreographie und mehr dazu.

Jetzt will sie sich aber erstmal auf die Schule und das verkürzte Abitur konzentrieren – ob sie nächstes Jahr wieder bei Jugend Musiziert mitmacht, steht daher zunächst in den Sternen. Und ob das Singen und die Musik für Theresa Tadday mal eine berufliche Option sein werden, ebenfalls.

Denn einmal kann man das mit 16 Jahren noch nicht so genau wissen, und auf der anderen Seite, sagt Theresa Tadday, habe sie ein paar Befürchtungen davor, dass der Spaß an der Musik verloren gehen könne, wenn ein beruflicher Zwang dahinter stehe. Klar sei aber eines: &bdquo;Weitermachen werde ich mit der Musik auf die eine oder andere Art und Weise sicherlich immer."

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