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Die Kuppel für den Wärmespeicher am Detmolder Bahnhof ist schon da

Jana Beckmann

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Wärmespeicher wächst von oben nach unten: Die Kuppel steht momentan dort, wo später der Turm hinkommt. Dahinter ist das Teil zu sehen, das unter der Kuppel sitzen wird. - © Jana Beckmann
Wärmespeicher wächst von oben nach unten: Die Kuppel steht momentan dort, wo später der Turm hinkommt. Dahinter ist das Teil zu sehen, das unter der Kuppel sitzen wird. (© Jana Beckmann)

Detmold. Die riesige Kuppel und ein weiterer Stahlring gegenüber vom Kronenlpatz erregen Aufsehen – ganz zu schweigen von dem Kran direkt daneben. Nachdem das Fundament errichtet worden war, hat nun der Stahlbau für den neuen Wärmespeicherturm begonnen. Und zwar mit dem obersten Teil. „Zuerst wird die Kuppel fertig gemacht, damit diese Arbeiten nicht in der Höhe erfolgen müssen", berichtet Thomas Wallner von den Detmolder Stadtwerken, die den Turm bauen lassen. Immerhin werde das Bauteil mit Einstiegsluke, Messanschlüssen, Sicherheitsventil und ähnlichem versehen. Im nächsten Schritt werde die Kuppel auf den Stahlring gesetzt, der sich bereits daneben befindet – und dann gehe es Stück für Stück weiter.„Der Turm wird praktisch von oben nach unten gebaut", erklärt Wallner.

Hydraulische Stempel kämen dabei zum Einsatz, so dass dann jeweils das nächste Stück unten angefügt werden könne. „Die einzelnen Bauelemente des Speicherbehälters sind werkseitig bereits vorgefertigt und werden einzeln an die Baustelle geliefert. Dort erfolgt mittels des Krans der Zusammenbau und das Verschweißen der Segmente", hatte Stadtwerkesprecherin Eva Ellminger bei Baubeginn erklärt (die LZ berichtete). Im letzten Schritt wird der Turm, der zunächst direkt vor dem künftigen Durchgang zum Bahnhof zusammengesetzt wird, mit einem Kran auf das bereits errichtete kreisrunde Fundament gehoben. „Knapp 100 Tonnen werden das dann sein", sagt Wallner. Für diesen großen Hub, der voraussichtlich im Oktober stattfinden soll, und auch für die Beförderung der Kuppel auf den Stahlring, welche für kommende Woche angesetzt ist, soll die Industriestraße noch einmal für einen beziehungsweise zwei gesperrt werden.

Abgesehen davon kann der Verkehr schon seit einiger Zeit wieder in beide Richtungen fließen.Dafür mussten die Stadtwerke übrigens eine Kröte schlucken und die bereits errichtete Mittelinsel auf der Industriestraße wieder abbauen. Grund dafür ist laut Wallner der Kran. Dieser hätte eigentlich direkt vor dem künftigen Durchgang zum Bahnhof stehen sollen, wäre dann beim freien Drehen aber über die Bahnanlage gekommen – was die Bahn nicht zulasse. Ergo sei ein kleinerer Kran gewählt und zur Straße hin postiert worden.Durch die neue Mittelinsel wäre dort aber kein zweispuriger Verkehr möglich gewesen, die Einbahnstraße hätte vier bis fünf Monate länger bestehen bleiben müssen – was wiederum die Stadt nicht gewollt habe. Deshalb beschlossen die Stadtwerke kurzer Hand, die Insel wieder zu entfernen und im Anschluss auf eigene Kosten wieder herzurichten.

Der Betrag halte sich mit Blick auf die Gesamtkosten von rund zwei Millionen Euro in Grenzen.Der Stahlbau soll bis Anfang November abgeschlossen sein. Nach einer Winterpause geht es dann im Frühjahr an die Isolierung der „Thermoskanne", die einmal 1,85 Millionen Liter Wasser fassen und die von den Stadtwerken erzeugte Wärme zwischenspeichern soll. Als letztes wird die Verblendung, bestehend aus rot-blauen Platten, montiert werden. Dazu kommt eine Beleuchtung; der Turm soll als Leinwand dienen und in Kooperation mit der Technischen Hochschule OWL und Lichtkünstler Ingo Bracke mit Motiven angestrahlt werden. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist für Frühjahr geplant. Das Zeitfenster reicht bis April, denn dann wird die Stadt mit dem Durchstich zum Bahnhof und dem Bau der Fußgänger-Unterführung beginnen.

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