Zum Geburtstag des Geschäftshauses im Rosental ziehen die Unternehmen Bilanz

Detmold. Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass das neue Geschäftshaus an der Ecke Lange Straße/Rosental eröffnet worden ist. Zuvor war die ehemalige Karstadt- und Hertie-Niederlassung abgerissen und das Gebäude umfangreich neu aufgebaut worden. Viele Hoffnungen in Bezug auf die Innenstadtentwicklung klammerten sich an den Standort. Wie zufrieden sind die Geschäfte heute? Was planen sie? Fühlen Sie sich gut angekommen? Das hat die LZ gefragt.

Das Presseteam von TK Maxx freut sich über das Interesse, aber antwortet lediglich: &bdquo;Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen leider keine Auskunft zur Unternehmensstrategie geben können." Müller ist da auskunftsfreudiger – Isabell Hotzel, die seit fünf Jahren die Detmolder Filiale leitet, sagt: &bdquo;Wir fühlen uns sehr gut angekommen in Detmold und empfinden die Entwicklung als sehr positiv."

Die LZ will das Geschäftshaus künftig nicht mehr "Ex-Hertie" nennen. Stimmen Sie ab, wie es künftig heißen soll.

(function(d,s,id){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src='https://embed.playbuzz.com/sdk.js';fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}(document,'script','playbuzz-sdk')); Auch die Kunden seien sehr zufrieden mit dem Müller-Sortiment, das nun im Bio-Sortiment auch mit Produkten von Allnatura erweitert worden sei. &bdquo;Das Feedback ist uns immer wichtig – nur so können wir uns verbessern", sagt Isabell Hotzel. Ein Wunsch der Kunden, aber auch von ihr und Mitarbeitern sei, dass der große Vorplatz etwas gestaltet werde – zum Beispiel mit Bänken oder Bäumen. Aber das wollten die Eigentümer nicht.

"Der Standort ist für uns nun ideal" Das C&A-Team fände eine Gestaltung ebenfalls schön und hört diesen Wunsch auch von Kunden. Filialleiterin Angela Giebe: &bdquo;Ein paar Bäumchen in Kübeln, ein paar Bänke – das wäre schon schön. Man muss es ja nicht übertreiben." Angela Giebe hat den Umzug vom Hornschen Tor an den neuen Standort gemanagt, an dem auch ein völlig neues Storekonzept umgesetzt wurde. Es habe rund ein Jahr gebraucht, bis sich alles etabliert habe. &bdquo;Der Standort ist für uns nun ideal", sagt sie.

Ernsting s Family ist im November 2018 umgezogen. Auf rund 295 Quadratmetern sollte die neue Filiale &bdquo;schöner, größer und vielfältiger" werden als der bisherige Standort neben dem Café Wortmann, hatte Gebietsleiterin Kristina Stöhr der LZ damals gesagt. Blume 2000 ist seit März 2017 vor Ort. &bdquo;Der Standort ist für uns optimal", sagt Filialleiterin Stephanie Vogt. &bdquo;Wir waren damals die erste Niederlassung von Blume 2000 in ganz NRW." Abgesehen von der tollen Lage gebe es auch gute Möglichkeiten, die Waren zu präsentieren. Auch bei den Kunden komme das Geschäft gut an. Was den leeren Platz angeht: So direkt sei Blume 2000 an der Ecke ja nicht betroffen. &bdquo;Dennoch", sagt Stephanie Vogt, &bdquo;ist es schön, wenn auf dem Platz mal was los ist."

Da schlägt Ferdal Tandogan ein. Er betreibt das Geschäft Gold & Design und ist seit Anfang an am Rosental. Zuvor betrieb sein Vater 25 Jahre lang das Geschäft in der Langen Straße. &bdquo;Der Standortwechsel hat sich absolut gelohnt", bilanziert Tandogan. Aber es sei schade, dass auf dem Vorplatz so wenig passiere und er nicht gestaltet sei. &bdquo;Belebt wäre er unbedingt schöner", sagt er.

Nutzung für Aktivitäten Mit der Gestaltung des Platzes klappt es nicht, weil die Eigentümer nicht wollen. Aber immerhin ist es in den vergangenen Jahren von verschiedenen Veranstaltern wie der Werbegemeinschaft und der Bürgerstiftung oder der Stadt erreicht worden, in Kooperation mit den Ankermietern und den Besitzern zu erreichen, dass der Platz immerhin vorübergehend für Aktivitäten genutzt werden kann. Das kommt gut an – auch bei den Geschäftsleuten, die den Platz gerne frequentiert sehen.

Aus Sicht der Werbegemeinschaft ist die Einkaufsgalerie hervorragend angenommen worden und habe sich entsprechend gut etabliert. &bdquo;Seit Ernstings da ist", sagt Werbegemeinschaftsvorsitzender Heinz Holey, &bdquo;ist alles komplett, und die Geschäfte dort laufen alle." Lediglich ein Name für das Geschäftshaus fehlt immer noch.

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Der Neubau hatte weitreichende Effekte für das Quartier 2005 war das frühere Karstadt-Warenhaus nach mehr als 25 Jahren Präsenz in Detmold an den britischen Finanzinvestor Dawnay Day verkauft und zwei Jahre später in Hertie umbenannt worden. Ein weiteres Jahr später war Dawnay Day insolvent und im Mai 2009 klar: Hertie in Detmold ist Geschichte.

75 Mitarbeiter und rund 25 bei den Untermietern waren von der Pleite betroffen. Am Samstag, 15. August 2009, schloss die Filiale. Bis dahin hatten Kunden noch Gelegenheit, Schnäppchen aus dem Warenhaus der insolventen Hertie-Kette zu ergattern. Die Parfümerie Weber verließ die Immobilie im Januar 2011.

Nahezu parallel liefen Verhandlungen über die Hertie-Immobilien in Lemgo und Detmold. Beide Kaufhäuser wurden im Anschluss neu entwickelt.

Mehrfacher Weiterverkauf Am 25. September 2014 war das neue Geschäftshaus in Detmold eröffnet worden. Die Projektentwicklungsfirma HLG aus Münster hatte es gemeinsam mit der Amandla International gekauft. Bereits während des Umbau, im März 2013, wurde das 35-Millionen-Euro-Projekt für um die 40 Millionen Euro gewinnbringend an einen privaten Fonds verkauft: Eine niederländische Unternehmerfamilie wollte Geld anlegen. In der Zwischenzeit ist die Immobilie mehrfach weiterverkauft worden.

Die Umbauphase wirbelte sprichwörtlich jede Menge Staub auf. Das riesige Gebäude wurde abgerissen – bis auf das Ständerwerk. Das zog die Nachbarschaft in Mitleidenschaft, und zwar durch Lärm und Staub und Lkw-Verkehr. Eine echte Geduldsprobe.

Auf der 10.000 Quadratmeter großen neuen Verkaufsfläche zogen dann als Ankermieter C&A, TK-Maxx und die Müller-Drogerie ein sowie das Sportstudio im Obergeschoss. Einerseits stand mit dem C&A-Umzug nun die Einkaufsgalerie am Hornschen Tor komplett leer. Andererseits entwickelte sich das Einkaufsquartier am Rosental positiv.

Dort gab es zum Zeitpunkt des Neubaus bereits H&M, der Schuhpark auf der Ecke und das neue Kaufhaus kamen hinzu, was für weitere Neuansiedlungen sorgte. Gleichzeitig war der Überweg über das Rosental erneuert worden – es war sogar im Gespräch, den Überweg zwischen den Abschnitten der Langen Straße wie eine Fußgängerzone umzubauen. Schließlich kam dann noch der neue Rewe-Supermarkt am Hasselter Platz hinzu.

Jahre voller Leerstände Für einige Jahre gab es – für viele Detmolder überraschend, aber Leerstände in der neuen Einkaufsgalerie. Einerseits war zunächst gewollt, eine Gastronomie dort unterzubringen. Aus dem Hintergrundrauschen war allerdings stets zu vernehmen: Außengastronomie auf dem Vorplatz würde den Blick auf die wenigen Schaufensterfronten eines Ankermieters verstellen, der das nicht wolle.

Das Extrablatt zog dann schräg gegenüber ein. Mit Blume 2000 und Ernsting's Family wurden die Leerstände im Haus dann sozusagen &bdquo;unternehmenskompatibel" geschlossen.

Geschlossen haben seit der Präsenz der neuen Einkaufsgalerie allerdings Spielzeugabteilungen und -geschäfte an anderer Stelle. Zwar wurde die Konkurrenz nicht als offizieller Grund angegeben, aber: Müller bietet ein enormes Spielzeugsegment, und Sonntag gab seine Spielzeugabteilung auf. In diesem Jahr schloss außerdem Schönlau.

Die Geschichte des Kaufhauses finden Sie auch in unseren Film zur Serie Zeitreise unter LZ.de/ zeitreise .

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