Jugendliche wollen einen Trampolinpark in Detmold

Detmold. Am PC oder Smartphone herumzudaddeln, Musik zu hören oder Sport zu treiben gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der in Detmold lebenden Kinder und Jugendlichen. Das geht aus der Jugendbefragung der Stadt hervor, der nun erste Kernaussagen vorliegen.

Die Befragung Die Stadt Detmold erarbeitet derzeit den Kinder- und Jugendförderplan für die Jahre 2020 bis 2025. Ein Bestandteil ist dabei die Verbesserung des Freizeitangebots. &bdquo;Uns war es wichtig, diejenigen dazu zu befragen, die es betrifft. Also die Kinder- und Jugendlichen", sagte Frank Hilker, 1. Beigeordneter der Stadt Detmold, der zusammen mit Michael Koch (Integrierte Sozialplanung) und Sandra Linnenbecker (Jugendförderung) die Kernaussagen vorstellte. 1182 Kinder und Jugendliche – fast genau so viele Mädchen wie Jungen – zwischen neun und 21 Jahren hatten wie berichtet an der Befragung teilgenommen. Das entspreche einer Rücklaufquote von 11,2 Prozent der Zielgruppe. &bdquo;Ein sehr gutes Ergebnis", urteilte Michael Koch.

Der Sportverein dominiert Die Befragung ist in mehrere Themenbereiche aufgeteilt. In einem geht es um das Freizeitverhalten. &bdquo;Mehr als die Hälfte hat bereits zwei oder mehr feste Freizeittermine in der Woche", sagte Koch. Jugendliche mit einem oder gar keinem Termin stammten eher aus finanzschwachen oder Migranten-Familien. &bdquo;Hier stellt sich für uns als Stadt die Fragen, welche Gründe es dafür und welche Handlungsoptionen es gibt", sagt Hilker.

Bei den Mitgliedschaften in Vereinen oder Gruppen dominiere mit Abstand immer noch der Sportverein, gefolgt von religiösen Gruppen, Bands oder Chören. &bdquo;Der Sportverein hat immer noch eine sehr große Bedeutung für die Kinder", sagte Hilker: &bdquo;Das zeigt uns, Angebote wie Sports4Kids weiter zu stärken."

Mehr Informationen gewünscht Bei der Freizeitgestaltung hätten die Detmolder Kinder- und Jugendliche zwar angegeben, die meiste Zeit am PC/Smartphone oder mit Musik hören zu verbringen. Doch schon auf Platz drei werde der Sportverein genannt.

Fast zwei Drittel der Mädchen und Jungen fühlten sich allerdings nicht gut über die in Detmold bestehenden Freizeitangebote informiert. &bdquo;Das ist ein klarer Auftrag für uns, dies besser zu machen", sagte Koch. Vor allem die Schule sei von den Befragten als der beste Ort genannt worden, um solche Informationen über Flyer, Aushänge oder Kontaktpersonen zu verbreiten.

Auch die Angebote der Jugendzentren/-treffs müssen offenbar bekannter gemacht werden. Denn: Auf die Frage, was gegen den Besuch eines solchen Anlaufpunktes spreche, hätten die meisten angegeben, gar keins zu kennen oder keins vor Ort zu haben. Die, die Jugendzentren besuchen, täten dies wegen des Freundeskreises, der Möglichkeit zum Abhängen, aber auch, weil sie dort Ansprechpartner fänden und Probleme bereden könnten. &bdquo;Das zeigt uns, dass wir die Kinder dort mit Angeboten auch erreichen können", sagte Koch.

Familie spielt große Rolle Ein weiterer Schwerpunkt war der Bereich Partizipation/Beteiligung. Und die erlebten die Kinder und Jugendlichen am häufigsten in ihren Familien, gefolgt vom Sportverein. Dort engagierten sich bereits viele Jugendliche. Zahlreiche könnten sich aber auch eine Beteiligung im Bereich Tier-, Umwelt- und Naturschutz vorstellen. &bdquo;Da spiegelt sich die Fridays-for-Future-Bewegung wieder. Das beschäftigt die Jugendlichen", sagte Koch.

Angstraum Bahnhof Probleme und Ärger erlebten die Kinder und Jugendliche an öffentlichen Orten laut Umfrage so gut wie nie. Ander sehe es hingegen bei der Frage nach unsicheren Orten aus. &bdquo;Dabei wurden der Bahnhof und das Areal drum herum am häufigsten genannt", berichtete Koch. Vor allem Alkohol- oder Drogenkonsum von Personen, spärliche Beleuchtung in den Abendstunden oder Dunkelheit vermittelten nach Angaben der Jugendlichen dieses Unsicherheitsgefühl. &bdquo;Hier werden wir uns Gedanken machen, wie ein höheres Sicherheitsgefühl erreicht werden kann", sagte Hilker.

Realistische Wünsche Ganz hoch im Kurs steht bei den Detmolder Mädchen und Jungen offenbar eine Trampolinhalle oder &bdquo;Jumphaus". &bdquo;Das ist bei den Wünschen mit Abstand am häufigsten genannt worden", sagte Koch. Es seien aber auch viele realistischere, bodenständigere Vorschläge gemacht worden, sagte Sandra Linnenbecker. Dazu gehörten etwa Angebote für Inline-Skater, eine Downhillstrecke oder Koch-, Tanz- oder Singkurse.

So gehts weiter Die Zwischenergebnisse seien bereits zwei Expertenrunden, bestehend aus Vertretern von Politik, Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und Sozialarbeit, präsentiert worden. Nun werden sie weiter ausgewertet und vertieft. Eine große Bedeutung bekommt dabei ein fast ganztägiger Workshop mit 80 Jugendlichen ab 14 Jahren, der am 30. Januar in der Brahms-Musikschule stattfinden wird. Dabei sollen Schulen, Vereine und Jugendzentren Delegierte aus ihren Reihen benennen, die an dem Workshop mitarbeiten.

&bdquo;Geplant ist, den Kinder- und Jugendförderplan mit dann ganz konkreten Vorschlägen für die Verbesserung des Freizeitangebots vor der Sommerpause 2020 zu verabschieden", berichtete Beigeordneter Hilker. Um dann schon entsprechende Gelder zur Verfügung zu haben, kündigte er einen Antrag zu den anstehenden Haushaltsplanberatungen an, mit dem 100.000 Euro als Budget für die Umsetzung reservierr werden sollen.

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