Starke Kinder, starke Zukunft: Das steckt im neuen Jugendförderplan

Kreis Lippe. Kreativität, Freizeit, Jugendbildung, Demokratie, Beteiligung - diese und noch viele weitere Schlagworte gehören zur offenen Kinder- und Jugendarbeit. Und damit auch eine ganze Bandbreite an Angeboten, von Jugendräumen bis zu Ferien-Freizeiten. Das Kreisjugendamt fördert einiges, dazu gibt es einen Fünf-Jahres-Kinder- und Jugendförderplan. Und der muss nun für 2026 bis 2030 fortgeschrieben und vom Kreistag beschlossen werden.

Die Pandemie hatte auch auf die offene Kinder- und Jugendarbeit Auswirkungen. Zum einen konnten Angebote durch die Kontaktbeschränkungen zeitweise nicht stattfinden, zum anderen litten Kinder- und Jugendliche unter psychosozialer Belastung. Die unterschiedliche digitale Versorgung - von Internetverbindung bis Laptop und Co. - verschärfte die Situation, zusätzlicher bürokratischer Aufwand wiederum belastete die Mitarbeiter. Ebenso seien Krieg, Flucht und Verfolgung in den vergangenen Jahren ein zentrales Thema in der Kinder- und Jugendarbeit geworden.

Daher müssten die Mitarbeiter auch weiterhin gerade die psychosozialen Folgen der Pandemie im Blick behalten und auch die politische Bildung müsse stärker in der Jugendarbeit verankert werden. Kinder und Jugendliche sollten darüber hinaus aktiv in die Gestaltung von Angeboten einbezogen werden.

Schwerpunktthemen 2026 bis 2030 Junge Menschen &bdquo;wissen selbst am besten, was sie möchten, wünschen und benötigen“ - und deshalb sollen sie beteiligt werden. Denn: &bdquo;Beteiligung lässt Kinder und Jugendliche Mitbestimmung und Mitverantwortung lernen - ohne die Erwachsenen oder auch pädagogische Begleitung und Aufsicht aus der Pflicht zu nehmen“, erklärt das Kreisjugendamt dazu im Kinder- und Jugendförderplan. Mit dem Bundesprogramm &bdquo;Demokratie leben!“ werde politische Bildung ermöglicht, wichtig sei dabei unter anderem die Demokratiebildung sowie die Sensibilisierung in Bezug auf rechtsextreme, antisemitische und rassistische Phänomene, aber auch die Sensibilisierung im Hinblick auf den Konsum von Medien. Neben der politischen sei aber auch die ökologische und kulturelle Jugendbildung ein wichtiges Thema der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Des Weiteren bräuchten sie Freiräume - für Sport, Kreativität, Begegnung, aber auch für das Nichts-Tun. Denn gerade durch schulische Aktivitäten seien Kinder- und Jugendliche immer stärker verplant. Deshalb sollte es Anlaufstellen geben, insbesondere auch in den Abendstunden und an Wochenenden. Mitarbeiter sollen weiter qualifiziert und gefördert werden, um auf die spezifischen Herausforderungen eingehen zu können. Das habe insbesondere das Pandemiejahr 2020 gezeigt.

Projekte fördern Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit können Zuschüsse beantragen. Die gibt es zum einen für Personalkosten, zum anderen für Sachkosten wie Miete oder Verwaltung, aber auch für die pädagogische Arbeit wie Angebote, Material oder Referenten. Voraussetzung sind unter anderem bedarfsgerechte Angebote, zu denen junge Menschen im Alter von 6 bis unter 21 Jahren ohne Beschränkung freien Zugang haben. Aber auch einzelne Projekte der Einrichtungen können auf Antrag gefördert werden sowie Wochenend- und Ferienprogramme oder Bildungsangebote. Die Angebote sollten sich an den Schwerpunkten des Kinder- und Jugendförderplans orientieren. Ebenso ist es möglich, für FSJ- (Freiwilliges Soziales Jahr) und BFD-Stellen (Bundesfreiwilligendienst) einen Zuschuss beim Kreisjugendamt zu beantragen.

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