Mehr Platz für die Werre

Detmold. &bdquo;Die Werre – Ein Fluss der OWL verbindet“ heißt ein Projekt, mit dem sich neun Städte und Gemeinden von Horn-Bad Meinberg bis Bad Oeynhausen bei der Regionale 2022 bewerben. Detmold ist unter anderem mit den Abschnitten &bdquo;Trittstein Kuhkamp “ und am Parkhaus &bdquo;Lustgarten“ dabei.

Bereits vor einiger Zeit ist die Werre an der Großgarage hergerichtet worden. Wenn das Parkhaus &bdquo;Lustgarten“ in den kommenden Jahren abgerissen und ersetzt wird, soll nicht nur ein neues Bauwerk für den ruhenden Verkehr und verschiedene Services rund um Mobilität entstehen. Auch am Fluss sind Maßnahmen geplant.

Momentan reicht das Parkhaus bis an die Böschungsoberkante heran. Könftig soll es laut der Beschreibung der beteiligten Kommunen zum Regionale-Projekt einen durchgängigen, mindestens fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen geben. Teilweise wird das Ufer abgeflacht und es sollen Elemente wie Totholz oder Kiesdepots eingebracht werden. Der vorhandene Geh- und Radweg soll ebenfalls integriert werden.

&bdquo;Ein Zugang an der Werre, in Form einer multifunktionalen Fläche mit Aufenthalts- und Erlebnisqualität, kann die Überleitung von der Bebauung zum Naturraum Wasser bilden und das gesamte Umfeld aufwerten“, heißt es in dem Schreiben. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur Umgestaltung böte sich an. Ergänzend könnten zusammen mit der Technischen Hochschule OWL Ideen gesammelt werden. Die Kosten sind mit 750.000 Euro beziffert.

"Trittstein Kuhkamp" Etwas weiter fortgeschritten ist die Planung für die Umgestaltung der Werre im Bereich Kuhkamp , hinter dem Leopoldinum und der Realschule I. Unter Beteiligung von Schülern wurde eine Vorplanung erstellt, die dann von einem Ingenieurbüro aufgegriffen und zur Entwurfsreife gebracht wurde (die LZ berichtete). Dazu gehört, dass eine Aue mit einer Breite von bis zu 50 Metern zu schaffen ist, in der sich das Wasser aus dem Fluss bei Starkregen und anderen Hochwasserereignissen ausbreiten kann – als Schutz für die historische Kernstadt. Außerdem soll es auch hier die Chance für eine natürliche Entwicklung geben, wofür Kiesdepots und Totholz eingebaut werden. Dazu kommen ein Regenrückhaltebecken, zwei Regenwasservorbehandlungsanlagen, ein grünes Klassenzimmer mit Zugang zum Wasser und ein Schulgarten, der Erhalt artenreicher Wiesenflächen, ein Notwasserweg und eine Geh-/Radwegroute zur Innenstadt.

&bdquo;Im Zuge der Planung ist es gelungen, neben der Berücksichtigung ökologischer Aspekte, wertvolle Verknüpfungen zu den Themen Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Erhöhung der Akzeptanz, Naherholung, Förderung der Nahmobilität, Schutz vor Hochwasser und Folgen von Starkregenereignissen zu bilden“, heißt es in der Projektbeschreibung. Momentan liegt die Entwurfsplanung zur Genehmigung bei der Unteren Wasserbehörde des Kreises Lippe. Die Kosten werden mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Neben diesen beiden Projekten beteiligt sich die Stadt Detmold konzeptionell auch in weiteren Bereichen. Dabei geht es unter anderem darum, überörtliche Kooperationen zu bilden, damit sich diejenigen, die Gewässerprojekte machen, stärker austauschen können. Außerdem sollen Lücken im Werre-Radweg geschlossen und Kooperationen mit Schulen verstärkt werden.

Wettbewerb Die Regionalen sind ein Strukturentwicklungsprogramm des Landes NRW, mit dem Regionen die Chance haben, Entwicklungen anzustoßen. Die Regionale 2022, die Ostwestfalen-Lippe ausrichtet, steht unter dem Motto &bdquo;Wir gestalten das neue Urban-Land“. Die Stadt Detmold bewirbt sich mit mehreren Projekten. Dazu gehört nicht nur der Neubau des Parkhauses &bdquo;Lustgarten“ zu einem Multi-Modal-Hub, sondern auch die Schaffung eines Kreativquartiers im früheren Britenviertel. Darüber hinaus soll an der Bielefelder Straße ein Kreativcampus entstehen, auf dem die Medienproduktion der Technischen Hochschule OWL unterkommt. Die Projekte durchlaufen einen mehrstufigen Auswahlprozess. Für die Gewinner gibt es Fördergelder.

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