Der Regen reicht noch nicht - keine Entwarnung für die Grundwasserstände

Detmold. Grauen Himmel und Regen hat es in den vergangenen Wochen immer wieder gegeben. Aber reichen die Niederschläge aus, damit sich die Grundwasserstände wieder erholen? Die Stadtwerke Detmold sprechen von einer positive Entwicklung, Entwarnung gibt es aber noch nicht.

&bdquo;Der Winter und das Frühjahr sind wichtig. Dann brauchen wir Regen oder besser noch Schnee, weil das Wasser dann langsamer einsickern kann und die Grundwasserstände steigen“, erklärt Dirk Kornhoff, Bereichsleiter Wasserversorgung. Seit Oktober sei zu beobachten, dass sich die Stände langsam anhöben – dank der Niederschläge. &bdquo;Im Herbst 2019 sind an der Wetterstation Bad Lippspringe 225 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Das sind rund 8 Prozent mehr Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel (1961-1990)“, erläutert LZ-Wetterexperte Sebastian Keßler.

Zwei anspruchsvolle Jahre Die vergangenen zwei Jahre sind in Sachen Wasserversorgung anspruchsvoll gewesen, wie die Stadtwerke berichten. Nach einen vergleichsweise nassen Herbst 2017 mit 304,2 Liter Regen pro Quadratmeter (45 Prozent mehr als im Durchschnitt) hätten sie bereits im Dezember das Ende der Niederschläge verbucht, danach sei die Tendenz bei den Wasservorräten nach unten gegangen – insbesondere auch wegen der Trockenheit im Sommer 2018. Gleichzeitig stieg der Verbrauch. Liegt dieser in Detmold in Regel zwischen 3,3 und 3,4 Millionen Kubikmetern im Jahr, kletterte er 2018 auf 3,54 Millionen Kubikmeter – was nach Angaben von Kornhoff einer Steigerung von fünf Prozent im Vergleich zu den Vorjahren entspricht.

Bis weit in den Herbst hinein dauerten das sommerliche Wetter und die Trockenheit an, Niederschläge waren rar. Im Herbst 2018 fielen laut Wetterexperte Sebastian Keßler lediglich 96,1 Liter pro Quadratmeter – also rund 54 Prozent weniger im Vergleich zum Mittel. Im November 2018 erreichten die Grundwasserstände nach Angaben der Stadtwerke schließlich einen historischen Tiefstand.

Fünf Gewinnungsgebiete in Detmold &bdquo;Das Frühjahr 2019 war ganz gut, es gab bis Anfang März Niederschläge. Und auch danach hatten wir Glück mit dem Wetter, der Sommer war normal trocken“, sagt Dirk Kornhoff. Nichtsdestotrotz sei es zwischenzeitlich eng geworden. Zwar verzichtete Detmold im Gegensatz zu anderen Kommunen auf einen öffentlichen Aufruf, Wasser zu sparen, oder gar ein Verbot, Rasen zu wässern oder Autos zu waschen. Die Wasserversorgung sei aber runtergestellt worden. &bdquo;Es war keine leichte Phase. Aber wir haben eine Vielzahl an Anlagen und wenn eine einmal weniger fördert, können wir das über die anderen ausgleichen“, erläutert der Bereichsleiter mit Blick auf die insgesamt fünf Gewinnungsgebiete im Detmolder Stadtgebiet.

Im Oktober dann die Erleichterung: Regen setzte ein, die Grundwasserstände steigen, wie bereits erwähnt, langsam wieder an. Hundertprozentig erholt hätten sie sich aber noch nicht, da immer noch ein Defizit aus 2018 vorhanden sei. Entsprechend gebe es auch noch nicht genügend Reserven für 2020. &bdquo;Wir brauchen auch noch Niederschläge im Frühjahr. Noch sind wir nicht über den Berg“, betont Dirk Kornhoff.

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