Zoff in Hiddesen: Wo sollen die Container an der Grundschule stehen?

Detmold . Die Grundschule Hiddesen soll provisorische Räumlichkeiten auf dem Tennenplatz erhalten. Dieser Beschluss ist in einer extra zu diesem Thema einberufenen Sondersitzung zweier Fachausschüsse des Stadtrates gefasst worden. Die Stadtverwaltung wollte einen anderen Weg gehen, unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen.

Die Politik stimmte am Ende dem Vorschlag der Schulpflegschaft zu. &bdquo;Unser zentrales Argument ist die Spielfläche vor der Schule, die wir erhalten möchten", sagte Andreas Bartel, der im Namen der Schulpflegschaft Rederecht vor den Ausschüssen bekam. Der Tennenplatz unterhalb der Schule werde allenfalls zu den Bundesjugendspielen genutzt. Würden die Container hier stehen, könne man damit als Schule besser leben, als wenn sie direkt vor dem Haupteingang stehen würden.

"Der Elternwille ist wichtiger als diese Kosten" Aus den Reihen der Politik wurde reichlich Sympathie für diese Sicht deutlich: &bdquo;Im Interesse der Kinder ist dieser Weg genau der richtige. Der Schulhof würde sonst noch kleiner und es ist ein kurzer Weg zum Tennenplatz, den die Schüler so oder so häufig laufen", sagte etwa Gabriele Schneider von den Freien Wählern. Aus der SPD-Fraktion kamen deutliche Worte: &bdquo;Der Elternwille ist für uns wichtiger als diese Kosten."

Diese Kosten wurden von der Verwaltung im Vorfeld klar benannt: Kommen die Container auf den Tennenplatz, so ist mit Mehrkosten von bis zu 25.000 Euro zu rechnen. So mahnte Klaus Zimmermann, Fachbereichsleiter für den Bereich Tiefbau, während der Sondersitzung abermals. Der Vorschlag der Verwaltung sah darum vor, die provisorischen Räume auf der anderen Seite des Schulgebäudes aufzustellen, auf dem Schulhof. In diesen Kosten sei dabei noch nicht berücksichtigt, dass der Tennenplatz unter den Containern leiden könnte und am Ende vielleicht aufwendig repariert werden müsste. &bdquo;Das käme noch einmal oben drauf", sagte auch Frank Hilker (SPD), Erster Beigeordneter der Stadt.

Weiter machte er deutlich: &bdquo;Es muss jedem klar sein, dass wir den Platz nicht wieder herrichten können, sollte hier etwas kaputt gehen." Dafür sei kein Geld vorhanden – andere Maßnahmen würden in den Prioritäten der Stadt deutlich weiter oben stehen. Auch die Aufsichtspflicht werde durch die Tennenplatz-Lösung erschwert. &bdquo;Es ist schade, dass die Schulleitung heute Abend nicht hier ist. Denn der Schulleiter wird künftig sicherstellen müssen, dass eine weitere Aufsicht vor die Container kommt." Er sei bereits jetzt neugierig, wie das aussehen solle, sagte Hilker.

Pflicht zur Wirtschaftlichkeit mit Steuergeldern Ähnlich wie der Erste Beigeordnete und seine Verwaltung sahen es die Christdemokraten: &bdquo;In der Gemeindeordnung steht eine Verpflichtung zur Wirtschaftlichkeit. Da sehe ich nur eine Lösung", sagte etwa Uwe Wedel (CDU). Sein Parteifreund Wilfried Mellies brachte außerdem die Interessen der Kinder zur Sprache: &bdquo;Wenn ich mir vorstelle, die Kinder müssen da unten hingehen, dann bedeutet das, sie werden hinter das Gebäude abgeschoben. Für die Kleinen wäre es doch viel angenehmer, da oben zu sein, wo auch die anderen Schüler sind. Ich fände es schade, wenn die Kinder dort unten hin müssten." Zusammen mit dem Kostenargument gebe es für ihn nur eine richtige Lösung – den Vorschlag der Stadtverwaltung.

Am Ende wurde zunächst im Schulausschuss abgestimmt. Mit acht Stimmen dafür und sechs dagegen wurde beschlossen, dem Tiefbauausschuss die Tennenplatz-Lösung zu empfehlen. Dort stimmten die Mitglieder schließlich mit 12 Stimmen dafür und vier Stimmen dagegen. Abschließend gab Uwe Wedel (CDU) zu Protokoll: &bdquo;Der Bürgermeister möge jetzt prüfen, ob dieses Votum gültig sein kann. Es gibt eine Pflicht zur Wirtschaftlichkeit und es geht hier um eine befristete Lösung. Ich erwarte eine Antwort bis zur nächsten Ratssitzung."

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