Detmolder Feuerwehr hatte 2019 viel zu tun

Detmold. Die Feuerwehr Detmold blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Nachdem die Zahl der Einsätze bereits 2018 nach oben geschnellt war, ist sie 2019 noch einmal angestiegen. Die Kameraden rückten insgesamt 772 Mal aus, dazu gehörten zwei Großbrände und diverse Einsätze unter dem Stichwort &bdquo;Tür öffnen".

&bdquo;Vor Weihnachten erst haben wir eine Dame aus ihrer Wohnung gerettet . Das war ein besonderer, weil anspruchsvoller Einsatz", berichtet Feuerwehrleiter Joachim Wolf im Rückblick auf das Jahr 2019. Im September hatten die Brandschützer dagegen weniger Glück, ein Bewohner eines brennenden Hauses wurde leblos aufgefunden – eine schwierige Situation für Haupt- und Ehrenamtliche.

Ein Carport-Brand im August in Mosebeck, der auf ein Wohnhaus übergriff, und der Brand in einer Wäscherei in der Elisabethstraße i m November wurden als Großbrand deklariert – auch wenn diese laut Joachim Wolf nicht mit Großeinsätzen wie vor einigen Jahren auf dem städtischen Bauhof oder bei Tönsmeier vergleichbar waren. Und nicht zuletzt war die Feuerwehr auch im Zusammenhang m it Tief Axel unterwegs, das im Mai mit Starkregen Wassermassen mit sich gebracht hatte. &bdquo;2018 Friederike, 2020 Sabine, 2019 Axel – auf solche Wetterereignisse müssen wir und einstellen", sagt der Leiter.

Gesellschaftliche Veränderungen geben zu denken Aber auch gesellschaftliche Veränderungen geben den Brandschützern zu denken. Anzeichen dafür sei unter anderem, dass das Stichwort &bdquo;Tür öffnen" häufig in den Einsatzberichten auftauche. &bdquo;Die Menschen werden offenbar hilfloser und unselbstständiger. Häufig fehlt der Kontakt zur Nachbarschaft, man gibt nicht mehr so gut aufeinander Acht", schildert Joachim Wolf seinen Eindruck. Positiv wertet er dagegen die Heimrauchmelder-Pflicht. Denn: &bdquo;Hierbei handelt es sich in den allerwenigsten Fällen um Fehlalarme", so der Feuerwehrleiter. Allein 35 Menschen seien im vergangenen Jahr bei Bränden gerettet worden, 108 seien es bei Technischen-Hilfe-Einsätzen gewesen.

Neben zwei großen Veranstaltungen, der Leistungsbewertung und dem Kreisverbandstreffen in Hiddesen, war auch die Gründung der Kinderfeuerwehr ein besonderes Ereignis. &bdquo;Das Angebot hat sich gut entwickelt. Es gibt lange Wartelisten", berichtet der Feuerwehrleiter. Leider könnten momentan nicht mehr als 20 Kinder aufgenommen werden, weil das Personal für eine zweite Gruppe fehle. Immerhin arbeiteten die drei Wartinnen auch im Ehrenamt. Gerne würde die Feuerwehr Pädagogen in ihren Reihen begrüßen, die in diesem Bereich ehrenamtlich mit einsteigen – ohne dass sie zu Brandeinsätzen rausfahren müssen.

Hauptamtliches Personal wird aufgestockt Die Brandschutzerziehung und -aufklärung in Kindergärten ist weitergelaufen, die Jugendarbeit in der Jugendfeuerwehr wird als erfolgreich bewertet, der Spielmannszug hatte ein bewegtes Jahr und die Mitglieder der Ehrenabteilung haben sich regelmäßig getroffen. Erstmals seit rund 20 Jahren hat die Feuerwehr Detmold in 2019 an einer Großübung in der Senne teilgenommen. Außerdem verbrachte ein Trupp ein Wochenende lang an der Landesfeuerwehrschule, um besondere Szenarien zu üben. &bdquo;Insgesamt gesehen sind wir personell gut aufgestellt", sagt Joachim Wolf mit Blick auf die Personalstärke von 641 Männer und Frauen.

Nichtsdestotrotz sei im Brandschutzbedarfsplan für die nächsten fünf Jahre festgeschrieben worden, dass beim Hauptamtlichen Personal aufgestockt werden muss, damit insbesondere tagsüber, wenn die Ehrenamtlichen fernab des Wohnortes bei der Arbeit sind, genügend Kräfte vorhanden sind, um die Ziele zu erreichen. Darüber hinaus sind Investitionen in die Ausstattung enthalten, gleichwohl der Feuerwehrleiter diese unterm Strich als &bdquo;hochwertig" bezeichnet, auch Dank der Unterstützung aus der Politik. Jahresberichte sowie Ehrungen und Beförderungen stehen am Samstag, 22. Februar, auf der Tagesordnung zur Jahreshauptversammlung der Feuerwehr. Sie findet ab 18 Uhr in der Stadthalle statt.

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