Kreis Lippe. Übergetretene Bäche, volle Hauskeller, umgefallene Bäume, die zu Straßensperren führten sowie herabstürzende Äste und Dachziegel im gesamtem Kreisgebiet – heftiger Regen und Sturmböen, laut Deutschem Wetterdienst mit 80 bis 100 Stundenkilometern, haben den lippischen Feuerwehren und der Polizei am Sonntag viel Arbeit beschert.
Mehr als 33 Blaulichteinsätze zählte die lippische Polizei vom späten Vormittag bis zum Sonntagabend. „Dabei ging es vor allen um abgedeckte Dächer und umgefallene Bäume", so Klaus Fischer von der Leitstelle der Polizei in Detmold. Gleich doppelt schlug dabei ein entwurzelter Baum an der Wilhelm-Mellies-Straße in Pivitsheide V.L. zu. Gegen 16.49 Uhr stürzte er auf ein vorbeifahrendes und ein geparktes Auto. In dem fahrenden Wagen befanden sich zwei Erwachsene und zwei Jugendliche, alle konnten noch vor Eintreffen der Retter das Fahrzeug alleine verlassen. Nach einer kurzen Behandlung durch den Rettungsdienst vor Ort stand fest: Niemand wurde bei dem Unfall verletzt, alle Insassen kamen mit einem Schrecken davon. An beiden Fahrzeugen entstand laut Polizei Totalschaden.
Versperrte Straßen durch Astbruch
Auch die Bundesstraße 1 zwischen Horn und Kohlstädt und die B 239 mussten immer wieder kurzfristig gesperrt werden, um umgestürzte Bäume zu bergen. Verkehrsbehinderungen gab es ebenfalls auf der Ostwestfalenstraße bei Bad Salzuflen. Auch dort lagen Bäume auf der Straße.
Rund 65 unwetterbedingte Einsätze zählte auch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Kreises bis in den Abend. Ab 18 Uhr beruhigte sich die Lage. Das Unwetter habe einiges an Sachschaden verursacht, aber Menschen seien zum Glück nicht verletzt worden, so Dienstgruppenleiter Daniel Helmig. Besonders herausgefordert war die Wehr in Horn-Bad Meinberg. Allein 25 Einsätze hatten die Helfer dort bis zum Abend zu verzeichnen, gut 40 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Diverse Flüsse, wie die Napte in Belle, drohten nach Aussagen von Feuerwehr-Leiter Stephan Beinker über die Ufer zu treten und die angrenzenden Häuser wie zuletzt im Mai zu überfluten. Mit Sandsäcken sicherten Wehr und Anwohner die Häuser und konnten so Schlimmeres verhindern.