Detmolder Knobelgruppe trotzt dem Virus und trifft sich per Whatsapp

Detmold-Heidenoldendorf . Erst verband sie der Tennisschläger, dann der Knobelbecher. Schon seit mehr als 30 Jahren treffen sich zehn Detmolder verlässlich jeden Dienstagabend in ihrer Heidenoldendorfer Stammkneipe zum Würfeln. Die Lokalitäten auf dem Dorf wechselten im Lauf der Jahre, nur die Herren blieben dieselben. Der Jüngste in der Runde ist gerade einmal 70 Jahre alt, der älteste feiert Ende Januar den 84. Geburtstag. Die Truppe zu trennen, hat Jahrzehnte lang niemand geschafft. Jetzt sitzt das Coronavirus aber am längeren Hebel. Persönliche Treffen sind seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr drin, daher verstaubt der Knobelbecher im Regal. Doch ganz den Kontakt verlieren, das wollten die &bdquo;Jungs" nicht.

Deshalb taten sie, was man in der Altersgruppe von 70 bis 83 Jahre nicht unbedingt erwarten würde – sie gründeten eine Whatsapp-Gruppe, um die schmerzlich vermissten Abende am Leben zu halten. Die Idee dazu, so berichten die Herren einvernehmlich am Telefon, hatte das Nesthäkchen der Gruppe. &bdquo;Durch die Kinder und meine Firma habe ich mich technisch immer auf dem Laufenden gehalten", sagt Hans Spieker (70). Daher habe der Messengerdienst eh zu seinem Alltag gehört. Als die Medienberichte rund um die Pandemie kritischer wurden und der erste Lockdown näher rückte, habe er die Whatsapp-Gruppe als Austausch- und Diskussionsfläche eingerichtet – und dafür von allen viel Zuspruch erhalten.

Berührungsängste? Fehlanzeige. Ein Smartphone als Voraussetzung sei bei den meisten eh vorhanden gewesen. Nur einer habe über das Handy seiner Frau eintreten müssen. &bdquo;Ich bin da die technische Leihe, aber meine Frau schreibt immer, was ich ihr sage", sagt André Leskiehn und schmunzelt. Der 77-Jährige freut sich immer, wenn eine Nachricht aus der Dienstagsrunde eintrudelt. &bdquo;Ich vermisse die Jungs ja auch."

Ein paar nette Zeilen oder mal ein lockerer Spruch täten zwischendurch einfach gut, obwohl die persönlichen Treffen um nichts in der Welt zu ersetzen seien. &bdquo;Man kann es nicht erklären, aber wenn wir zusammensitzen, ist das ein Highlight", sagt Peter Kommol (73), der sich mit seiner Religionsgemeinschaft sogar zweimal wöchentlich zum Zoom-Meeting trifft. Soweit sind die Knobler noch nicht, aber wer weiß, was noch kommt.

Alles dreht sich um die Würfel Der Dienstagabend zumindest ist seit Jahrzehnten heilig. Früher habe sich die Runde vorrangig zum Tennis getroffen, beim anschließenden Bierchen wurde dann geknobelt. Als die Kräfte im Alter nachließen, musste umgeschwenkt werden. Seit ein paar Jahren drehen sich also nur noch die Würfel. Gegen jede Erwartung hält die Gruppe trotzdem bis heute zusammen. &bdquo;Das hat uns wirklich alle überrascht", sagt Rainer Wachtmann. Gerechnet habe keiner damit, dennoch sei die Runde zur festen Institution gewachsen, auf die niemand verzichten will.

Als einer aus der Truppe an Corona erkrankte, habe man ihn gar mit zahlreichen Nachrichten über die fünfwöchige Quarantäne gebracht. &bdquo;Ich war Patient in der Roseklinik, als es da zum Ausbruch kam", sagt Rainer Wachtmann. Über Whatsapp habe er dann regelmäßige Updates an seine Jungs weitergeben können und im Gegenzug selbst Genesungswünsche erhalten. Ein wichtiger Kontakt, der ohne die moderne Technik nicht möglich gewesen wäre.

Die Quarantäne ging so ein wenig schneller vorbei. Doch der 77-Jährige hatte eh Glück. &bdquo;Ich hatte überhaupt keine Symptome", sagt Rainer Wachtmann. Die Unvorhersehbarkeit des Verlaufs sei jedoch auch das Tückische an diesem Virus. Etwas Gutes k ann man der Zeit vielleicht daher dennoch abgewinnen. Vor der Pandemie sei die Knobelrunde noch nicht digital vernetzt gewesen. Jetzt haben die Detmolder Gewissheit: Selbst Covid-19 kann die Runde nicht sprengen. Und wer weiß, vielleicht wird demnächst ja mal läppisch per Foto in der Gruppe geknobelt, scherzt Rainer Wachtmann. Ei n wenig wird es noch dauern, bis die Dienstagsrunde wieder zusammenkommen kann.

Diese Apps sind speziell für Senioren Die Anwendungen von Skype und Whatsapp nutzen schon Millionen von Menschen weltweit zur Kommunikation. Für die Nutzung von Messenger-Diensten ist aber schon die Wahl des Tablets entscheidend. Die LZ hat eine Auswahl an Apps speziell für Senioren zusammengestellt. Dabei kann bereits der Kauf des Gerätes entscheidend sein.

Wer Whatsapp nutzen möchte, ohne zusätzlich ein Smartphone zu haben, der muss ein Tablet mit SIM-Karten-Funktion kaufen. Tablets mit Android-Betriebssystemen bieten auch eine Registrierung mit einer Festnetznummer an. Da hilft es, sich vorher im Fachgeschäft beraten zu lassen. Zudem sollte das Tablet eine Full-HD-Auflösung haben, um auch schwächeren Augen gerecht zu werden. Wichtig zu wissen und ein klein wenig fummelig: Die Bedienungshilfen bei den Geräten vernünftig einstellen.

Sowohl Android als auch iOS-Geräte haben aktuell sehr viele Elemente von sogenannten Senioren-Tablets oder Smartphones übernommen. Von der Bildschirmgröße über Voice-Over und Touch-Lösungen bis hin zu Hör- und Tasthilfen gehören bereits viele Einstellungen mittlerweile zum Standard. Da braucht es Zeit und Geduld, um das Telefon den eigenen Bedürfnissen anzupassen und womöglich auch Unterstützung von Profis. Unter anderem die VHS und einige Kommunen bieten eine Smartphone-Sprechstunde für Senioren an. Dort kann man Hilfe finden.

Zudem gibt es viele Apps, die Senioren weiterhelfen oder in Corona-Zeiten für Abwechslung sorgen. Eine davon ist die kostenfreie App &bdquo;Hugo hilft". Mit der App lassen sich kleine Kacheln mit Bildern erstellen, die mit einer Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse, dem Whatsapp-Kontakt hinterlegt sind. So findet der Nutzer auf einen Blick den richtigen Kontakt.

Für Gedächtnisübungen eigne sich Apps wie zum Beispiel Kreuzworträtsel Free oder Neuronation Gedächtnistraining & Gehirntraining herunterladen. Auch Apps für Fitnessübungen speziell im Seniorenalter gibt es mit Senioren Fitness, wo Übungen speziell für die Bedürfnisse von älteren Menschen konzipiert wurden.

Wer Einkaufslisten einfach ins Handy diktieren will, nutzt die App Dragon und kann das Diktierte direkt weiterschicken. Unter anderem die App Medisafe Alarm erinnert an die Medikamenteneinnahme – in den jeweiligen Stores finden sich aber noch zahlreiche andere nützliche Anwendungen – aber Achtung: Nicht alle Anwendungen sind gratis oder kostenpflichtig in der Vollversion. Darauf sollten Nutzer unbedingt achten, um bei der Nutzung nicht in eine Kauffalle zu tappen.

Detmolder Knobelgruppe trotzt dem Virus und trifft sich per Whatsapp

WhatsApp: Endlich gibt es auch eine iPad-App

Smartphone für Ältere: Gut einrichten statt extra kaufen

Cyberexperte der lippischen Polizei verrät: 4 Tipps, die Kinder im Internet schützen

Skype ade: So schubsen Sie die unnütze App von ihren Geräten

Google Family Link: Neuer Schulmodus und verwaltete Kontakte

Google will vor Nacktfotos und Betrug in Messages-App warnen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus