Detmold/Jerxen-Orbke. Müll, Unrat, Sperrmüll, Sondermüll, Baustellenmüll einfach abgeladen, einfach liegen gelassen? Überall sind dieses Missstände anzutreffen, auch in Naturschutzgebieten, auch in Detmold. Erst jüngst machten Spaziergänger wieder einmal auf unerlaubte Müllentsorgung aufmerksam und schickten dem Aktionsbündnis „Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen" Fotos.
Helmut Krüger Vorsitzender vom Aktionsbündnis, ist laut Pressemitteilung ärgerlich und entsetzt. Eine Umfrage des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Jahr 2016 zeichne folgendes Bild: 98 Prozent der Deutschen sei die Bereitstellung natürlicher Lebensräume für Tiere und Pflanzen wichtig oder sehr wichtig. 95 Prozent der Deutschen hielten den Beitrag des Waldes zur Bekämpfung des Klimawandels für wichtig oder sehr wichtig. 90 Prozent der Bürger in Deutschland sei das Naturerleben und 77 Prozent die Erholung im Wald wichtig oder sehr wichtig.
Immer wieder Abfall
Trotz dieser hohen Wertschätzung für die Natur und den Wald gehen die Bundesbürger nicht gerade zaghaft mit der Umwelt um, wie das aktuelle Beispiele aus Detmold zeige. „Beliebte Müllabladestellen sind unter anderem das Naturschutzgebiet Oetternbach und der Parkplatz am Jerxen-Orbker Friedhof", so das Aktionsbündnis. Nicht nur Hausrat werde hier entsorgt, auch angefallener Müll von Baustellen sei hier zu finden.
„Dass hier in der Brut- und Setzzeit Strom- und Glasfaserkabel verlegt werden müssen, ist das eine", ärgert sich Stefan Mirsch, als Anwohner laut der Mitteilung vom Aktionsbündnis. „Aber dass dann auch noch Müll liegen gelassen wird, direkt am Naturschutzgebiet, das setzt dem Ganzen die Krone auf. Bei der Stadt Detmold haben ich bereits angerufen und auf das Müllproblem aufmerksam gemacht", heißt es weiter. Damit ist es nach Meinung des Aktionsbündnisses aber wohl nicht getan.
„Der Müll, der hier liegt enthält womöglich Stoffe, die das Wasser des Oetternbaches verunreinigen. Vom Regenwasser aufgeweichte Säcke und verbeulte Fässer mit chemischen Stoffen liegen herum. Plastikrohre, spitz aufgesplitterte Holzstücke liegen auf dem Boden. Getränkeflaschen treibt der Wind in die Umgebung. Tiere, wie Frösche, Kröten und Molche und Kleintiere, zum Beispiel Igel und Hasen können sich leicht verletzen. Oder den Müll als Nahrung ansehen und daran verenden", heißt es in dem Schreiben.
Kein Verständnis
„Straßen.NRW und die Unter Naturschutzbehörde wurden informiert und um Stellungnahme gebeten. Möglicherweise erstatten wir Anzeige", erklärt Aktionsbündnis-Vorsitzender Helmut Krüger. „Dies ist ein sehr sensibler Bereich. Hier befindet sich ein Naturschutzgebiet und unser Friedhof, auf dem unsere Angehörigen ihre letzten Ruhe finden. Da verstehen wir keinen Spaß und haben keinen Verständnis für solch ein Verhalten. Den Müll haben wir zusammengeräumt und gesichert, so dass keine Gefahr mehr von ihm ausgeht."