Wenig frequentiert: Gebühren für Parkplatz am Hornschen Tor sollen sinken

Detmold. Durch den Abriss des Parkhauses Hornsche Straße ab August 2019 sind 350 Parkplätze am oberen Ende der Fußgängerzone weggefallen. Der Ruf nach Ersatz wurde laut, insbesondere für Handel und Gastronomie – Pandemie und Lockdown waren da noch in weiter Ferne. Und der Ersatz kam: In der verbleibenden Baugrube entstand ein provisorischer Parkplatz . Ende 2020 wurde er eröffnet, meistens stehen aber nur wenige Fahrzeuge drauf.

&bdquo;Tatsächlich wird die Parkfläche noch eher zurückhaltend frequentiert“, erklärt Olaf Stölting vom städtischen Ordnungsamt in einer Mitteilung an die Detmolder Politik. Grund dafür könne die mangelnde Barrierefreiheit sein oder auch der geltende Gebührentarif. Denn: Die Stellflächen in der Baugrube gehören zu den teuersten in der Innenstadt. Die angefangene halbe Stunde kostet hier 90 Cent, alle 3,5 Minuten kommen weitere 10 Cent oben drauf. Genauso viel kostet beispielsweise ein Stellplatz an der Krummen Straße oder im Rosental.

Geringe Auslastung kommt überraschend

Für Michael Täuber von der Stadtverkehr Detmold GmbH (SVD), die sich um die Parkscheinautomaten kümmert, kommt die &bdquo;äußerst geringe“ Auslastung überraschend. &bdquo;Wenn sich samstags das Parkhaus Lustgarten füllt, ist der Parkplatz hinter dem Ferdinand-Brune-Haus voll. Dann ist es den Leuten offenbar egal, dass sie dort 1,80 Euro pro Stunde zahlen – statt 1 Euro im Parkhaus“, sagt der Servicetechniker. Deshalb habe er angenommen, dass sich auch der Parkplatz am Hornschen Tor gut füllen würde. Aber dann kam die Pandemie. Außerdem müssten an dieser Stelle Lärmschutzzeiten eingehalten werden und ein Bereich sei für Bewohner der Zone A freigegeben worden, um den Parkdruck in der gesamten Innstadtzone zu reduzieren.

Auch bei den anderen Stellflächen, die die Stadt als Ersatz für das weggefallene Parkhaus organisiert hat, hält sich die Auslastung momentan in Grenzen. Durch einen Tausch stehen auf den Parkplätzen der Bezirksregierung 196 Parkplätze für die Öffentlichkeit bereit, wobei die an der Leopoldstraße noch am beliebtesten sind. Die, die sich hinter der Behörde befinden und über die Hornsche Straße zu erreichen sind, wurden von Anfang an nur wenig genutzt. &bdquo;Wenn wir eine Belegung von 40 Prozent an den Wochentagen haben, ist schon ein guter Wert erreicht“, sagt Täuber. Komplett voll sei die Fläche nie.

Besucher scheuen langen Weg

Etwas mehr Autos sieht man dagegen am Parkplatz &bdquo;Werrebogen“ neben der Realschule I, der bis 16 Uhr den Mitarbeitern der Bezirksregierung und den Lehrern der benachbarten Schulen zur Verfügung steht. Danach wird er nach Täubers Beobachtung nur von einigen wenigen Autofahrern genutzt. Besucher der Innenstadt scheuten offenbar den langen Weg in die Fußgängerzone – zumal der Verkehr nachmittags ausgedünnt sei.

Da künftig aber wieder mit mehr Frequenz in Handel und Gastronomie zu rechnen ist, rüstet sich die Stadt Detmold für mehr ruhenden Verkehr. Um den Parkplatz in der Baugrube am Hornschen Tor attraktiver zu machen, sollen die Gebühren gesenkt werden. Momentan wird nach dem Tarif der Zone I abgerechnet. &bdquo;Diese Regelung war nicht intendiert und ist der baulichen Veränderung geschuldet, insofern handelt es sich um eine Regelungslücke“, erklärt Olaf Stölting vom städtischen Ordnungsamt. Sie könne durch eine gesonderte Festlegung geschlossen werden – ähnlich wie bei anderen Großraumparkplätzen, wo es separate Gebühren mit einem Tageshöchstsatz für Dauerparker gibt.

In der Baugrube am Hornschen Tor soll das Parken zunächst befristet bis zum 31. Dezember 1 Euro pro Stunde kosten. Wer die blaue Bonuskarte nutzt, kann für eine Tageshöchstgebühr von 3,50 Euro dort parken. An den Regelungen zum Bewohnerparken ändert sich nichts. Mit diesem Schritt möchte die Stadtverwaltung auch Wirtschaftsförderung betreiben. Die neue Gebührenregelung soll ergänzend zu den anderen Unterstützungsleistungen für Handel, Gastronomie und Wochenmarkt sowie den Vergünstigungen beim Stadtbus gelten.

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