Nach Einbruch der Tourismusbranche sind die Aussichten vielversprechend

Detmold. Corona hat beim Detmolder Tourismus in die Vollen geschlagen. Die Übernachtungszahlen halbierten sich 2020. Das Jahr schließt für die Detmolder Tourist-Info außerdem mit einem Minus von fast einer halben Million Euro ab. Alle Detmolder Ziele verzeichneten massive Einbrüche. 522.213 Gäste wurden noch 2018 gezählt – 338.016 dann 2020. Es gibt auch eine gute Nachricht: Der Stadtgutschein hat sich zum Renner entwickelt.

Immerhin 125.000 Menschen kamen ins Freilichtmuseum, 2018 waren es 189.000. Das Hermannsdenkmal bestiegen 8763 Menschen, zuvor waren es 104.977. Das Landesmuseum besuchten 18.251 Personen, 23.334 kamen im Vorjahr. 112.291 Besucher hatte der Vogelpark gegenüber 133.169 im Jahr 2018. 53.455 Gäste zählte die Adlerwarte – 62.550 kamen zuvor. Im Residenzschloss halbierten sich die Besucherzahlen von 20.468 auf 10.256.

Verstärkte Kooperation von Kreis und Kommunen

In einem Bericht schildert Dörte Pieper, Fachbereichsleiterin Kultur und Tourismus außerdem, dass die enge Zusammenarbeit der Tourist-Information mit der Lippe Tourismus & Marketing GmbH (LTM) in den vergangenen Jahren zur Verbesserung der Kommunikation und damit zu einem professionelleren Tourismusmarketing geführt habe. Ziel sei die Verstärkung der Kooperation mit lippischen Kommunen und dem Kreis Lippe zur gemeinsamen Vermarktung der lippischen Region in der LTM GmbH, um eine deutschlandweit beachtete touristische Marke zu etablieren. Zu diesem Zweck hat die Stadt Detmold den Aufgabenbereich Tourismus und einen Teil der Marketingleistungen auf die LTM übertragen, die dafür 2020 einen Jahreszuschuss in Höhe von 160.000 erhalten hat. Davon entfallen 122.000 Euro direkt auf den Bereich Tourismus.

&bdquo;Durch die Pandemie-Situation musste der Tourismus in Lippe und auch in Detmold im vergangenen Jahr extreme Rückläufe verzeichnen", erläutert Dörte Pieper. Ab Mitte März 2020 waren Hotels, Ferienwohnungen, Ausflugsziele und Restaurants vorerst für Besucher gesperrt. Die Ankünfte in Lippe belaufen sich auf 251.898 (- 42,7 Prozent) und in Detmold auf 27.938 (- 50,7 Prozent). Weiterhin haben in Lippe 1.117.562 (- 35 Prozent) Übernachtungen stattgefunden und in Detmold 53.137 (- 50,7 Prozent).

Stadtgutschein findet großen Anklang

Im Rahmen der Wirtschaftsförderung und um den lokalen Handel zu unterstützen, wurde im Juni letzten Jahres der Stadtgutschein Detmold entwickelt. &bdquo;Seit Einführung wurde dieser von den Detmolder Bürgern sehr gut angenommen, sodass besonders in der Vorweihnachtszeit eine starke Nachfrage zu verzeichnen war", heißt es in dem Bericht. Speziell Unternehmen und verschiedene Institutionen nahmen dieses Angebot gerne für ihre Mitarbeiter in Anspruch.

So wurde im Jahr 2020 mit dem Gutschein ein Umsatz von knapp 210.600 Euro generiert. Resultierend aus den Kontaktbeschränkungen konnten Gästeführungen zeitweise nur mit fünf bis zehn Personen durchgeführt werden, daher ist die Anzahl der Führungen erneut zurückgegangen. Um die Teilnahme an öffentlichen Stadtführungen kontaktlos zu gestalten, wurden Teilnahmetickets über das Buchungssystem &bdquo;Sofortgutschein" verkauft. So konnten Gäste problemlos online buchen und bezahlen. Annähernd die Hälfte der verkauften Tickets für Führungen wurde so online erworben.

Rad-und Wanderkarten sind gefragt &bdquo;Leider mussten aufgrund der vielen Veranstaltungsabsagen knapp zwölf Prozent der in der Tourist-Information verkauften Veranstaltungstickets im letzten Jahr storniert werden", so Pieper weiter. Allerdings lasse sich für das Jahr 2021 eine verstärkte Nachfrage für Reisen innerhalb Deutschlands prognostizieren.

Die Anzahl der Anzeigenrückläufe lasse ebenfalls vermuten, dass Detmold wieder mehr Touristen erwarten kann. Bedingt durch die Einschränkungen durch Corona habe sich besonders der Trend &bdquo;Wandern" enorm entwickelt. &bdquo;Als Reaktion auf die Pandemie stieg zum Beispiel die Nachfrage nach Rad- und Wanderkarten für die Region Lippe und Detmold außerordentlich an", so die Fachbereichsleiterin. Das bietet eine gute Grundlage, um das Thema als touristischen Schwerpunkt weiter zu etablieren.

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