Schüler tagen als Europäisches Jugendparlament im Stadtgymnasium

Detmold . Im Stadtgymnasium ist während der Ferienzeit viel los. Auf dem Campus weht neben der &bdquo;Prideflag" auch die Flagge des Europäischen Jugendparlamentes. Vor dem Haupteingang wartet die Pressesprecherin des Europäischen Jugendparlaments in Deutschland e.V., Jolanthe Kate Kalinowski. An ihrem Gürtel ist ein Funkgerät befestigt, mit dem sie und das ganze Organisationsteam sich zusammen koordinieren. Schnell wird klar: Hier ist alles bis ins letzte Detail durchgeplant. Mehr als 150 ehrenamtlich engagierte Schüler und Studenten werden hier am Wochenende über eine Vision für eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen in Europa diskutieren.

Unter dem Motto &bdquo;Meinungen bilden, austauschen und vertreten sowie gemeinsam neue Ideen entwickeln" absolvieren die Schüler vom 21. bis zum 24. April ein dreigliedriges Veranstaltungsprogramm. Es besteht aus einem Kommunikationstraining, Ausschussarbeit und der parlamentarischen Vollversammlung. &bdquo;Hier bekommen die Schüler umfassende Einblicke in die parlamentarische Arbeitsweise. Darüber hinaus fördern wir mit diesem Format Meinungsbildungsprozesse und versuchen, junge Menschen für politische Prozesse zu begeistern", erklärt Kalinowski.

Resolutionen für ländliche Entwicklung Die 150 Teilnehmer bestehen aus zwei Gruppen. Zum einen aus den 100 Delegierten, die aus den verschiedensten Schulen aus Deutschland und den Niederlanden nach Detmold gekommen sind. Sie erarbeiten in Ausschüssen mit neun bis zwölf Teilnehmern Resolutionen rund um das Thema der ländlichen Entwicklung Europas. Über diese Resolutionen wird dann im Anschluss im Jugendparlament debattiert und abgestimmt. Die Arbeit in den Ausschüssen sowie die Debatte im Parlament erfolgt auf Englisch. &bdquo;Bei uns ist die Amtssprache Englisch. Das sorgt bei einigen manchmal für ein wenig Bammel, aber nach kurzer Zeit klappt alles erfahrungsgemäß richtig gut", sagt die Pressesprecherin.

Intensive Beschäftigung Die restlichen 50 Teilnehmer setzen sich aus Organisationsteam, Moderatoren, die die Ausschussleitung übernehmen, einer Jury und einem PR-Team zusammen.

Wer denkt, dass die Schüler nur oberflächlich einige Themen anschneiden, der irrt gewaltig, wie Ole Weichsel, ein 16-jähriger Delegierter aus Bochum, beweist. Zusammen mit seinen Ausschussmitgliedern beschäftigt er sich mit der Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union. &bdquo;Es gibt da Studien, die sagen, dass sich Jugendarbeitslosigkeit auf die Produktivität im späteren Leben auswirkt. Ein Tag Jugendarbeitslosigkeit führt angeblich zu sechs Tagen Arbeitslosigkeit im späteren Leben", erläutert Weichsel.

Einen kleinen Dämpfer mussten die Veranstalter trotz der minuziösen Planung hinnehmen. &bdquo;Eigentlich war es geplant, dass ebenfalls Schuldelegationen aus Österreich, Slowenien und Griechenland hier mit uns arbeiten werden. Das war dieses Jahr leider coronabedingt nicht möglich", so Kalinowski.

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