Detmold. Der Detmolder Onlinehändler Buero.de hat seine Übernahmepläne für Dutzende Filialen der insolventen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übereinstimmenden Medienberichten zufolge aufgegeben. Das sei das Ergebnis von Beratungen in den Gremien seines Unternehmens, sagte Firmenchef Markus Schön unter anderem dem "Kölner Stadtanzeiger".
Auslöser für die Kehrtwende seien jüngste Gerüchte, nach denen Galeria Karstadt Kaufhof angeblich die Schließung von 90 seiner bundesweit 131 Filialen beabsichtige. Auch wenn das möglicherweise die Verhandlungsposition zum Beispiel gegenüber Vermietern verbessere, sei nun eine Kündigungswelle von qualifizierten Mitarbeitern zu erwarten. Das verändere die Rahmenbedingungen grundlegend. "Wir haben immer gesagt, die Beschäftigten sind für uns der größte Schatz des Unternehmens. Ohne diese qualifizierten Kräfte sind wir nicht mehr von den Erfolgschancen einer Übernahme überzeugt", wird Schön zitiert.
Erstes Übernahmeangebot liegt vor
Der Unternehmenschef hatte in den vergangenen Wochen offensiv sein Interesse an insgesamt 47 Filialen bekundet, darunter auch der Standort in Paderborn. Die Filialen sollten künftig den Namen "Schön hier" tragen. Auch ein neues Logo machte er bereits publik. Zugleich hatte es immer wieder Zweifel an der Ernsthaftigkeit seines Angebots gegeben. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz betonte vehement, mit einer Entscheidung sei nicht vor Januar zu rechnen.
Ein Sprecher von Galeria Karstadt Kaufhof berichtete am Mittwoch, dass ein erstes offizielles Angebot für mehrere Filialen vorliege. Weitere Angebote würden in den kommenden Tagen erwartet. Details wurden jedoch nicht bekannt. Unklar bleibt damit weiterhin auch die Zukunft für die Bielefelder Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof. Sie war kein Teil von Schöns Übernahmeliste.
Wie viele und welche Filialen geschlossen werden sollen, darüber ist nach Angaben des Galeria-Sprechers noch nicht entschieden. Das Unternehmen sei derzeit in Gesprächen mit den Vermietern. Dabei gehe es neben der Miete selbst auch um weitere Fragen wie zum Beispiel eine mögliche Verkleinerung der Mietfläche, energetische Sanierungen oder Modernisierungs- und Baumaßnahmen. Ob ein Standort erhalten bleiben könne, werde auch stark von diesen Gesprächen abhängig sein. „Wir gehen davon aus, dass es im Laufe des Januars des kommenden Jahres Klarheit darüber geben wird“, sagte der Sprecher.