Abriss am Hornschen Tor: Das müssen Anlieger und Passanten jetzt wissen

Detmold. Der Abriss der ehemaligen Galerie Hornsches Tor wird Lärm und Staub mit sich bringen, so viel ist klar. Auch der Verkehr kann nicht wie gewohnt fließen. Schon jetzt sind einige Parkplätze in der Baugrube oder auch an der Grabenstraße gesperrt. Worauf sich Passanten und Anwohner in den kommenden Monaten einstellen müssen, ist nun bei einer zweiten Bürgerversammlung erklärt worden.

Wie lange dauert der Abriss?

Die Arbeiten sollten ursprünglich von März bis weit in den Herbst hinein andauern, die Verantwortlichen wollen aber schneller sein. "Unser Ziel ist es, schon im Oktober fertig zu werden, nicht erst im November", erklärt der bauleitende Architekt Thomas Duprée. Abgebrochen werde in der Regel von 7 bis 17 Uhr, wobei aber nicht 10 Stunden am Stück mit Lärm und Staub zu rechnen sei.

Wie ist der Stand bei den Arbeiten?

"Das Baustellenvorfeld ist mittlerweile eingezäunt und von dort ist auch schon gearbeitet worden", schildert Duprée und verweist auf einen Teil der Baugrube, der dafür abgesperrt worden ist. In der Grube hatte früher einmal das Parkhaus gestanden, seit dessen Abriss befindet sich dort ein Parkplatz. Bevor es an den Abriss der weiteren Gebäudeteile geht, läuft die Entkernung im Inneren: Haustechnik, Fenster, Fliesen, die Stahlkonstruktion, die die frühere Galerie überdacht hat - alles muss raus, bevor der Abrissbagger den Rest platt machen kann. "Es geht darum, den Rohbau zu entkleiden. Dafür wird die halbe Abrissdauer benötigt, etwa bis Mitte des Jahres", so der Architekt.

Wie geht die Firma weiter vor?

Die Abbrucharbeiten im Außenbereich werden seitlich von hinten beginnen - also von der Grabenstraße aus. Dort werden zunächst die eingeschossigen Gebäudeteile entfernt, bevor es an die höheren geht, damit letztere nach hinten weggezogen werden können. "Währenddessen muss die Standsicherheit gegeben sein", betont der Fachmann. Deshalb bleibt das Treppenhaus stehen, während die Arbeiter drum herum alles abreißen - zuletzt dann auch den Teil an der Langen Straße, bevor schließlich das Treppenhaus wegkommt.

Was bedeutet dies für Fußgänger und Radfahrer?

Der Plan für die Sperrungen an und auf der Hornschen Straße ist noch einmal überarbeitet worden, nachdem die Abbruchfirma feststand und einen Blick auf die bisherige Planung geworfen hatte. Demnach bleibt der Geh- und Radweg, der direkt an ehemaligen Galerie entlangführt, vorerst noch offen und kann weiterhin genutzt werden. Erst ab dem 19. Juni, wenn die erste Fahrspur auf der Hornschen Straße gesperrt wird, müssen die Radfahrer und die Fußgänger ausweichen.

Kann der Autoverkehr weiter fließen?

Vorerst ja. Ab Mitte Juli wird auch eine zweite Fahrspur auf der Hornschen Straße gesperrt, sodass nur noch eine übrig bleibt. Ob es dann zu einer Einbahnstraßenlösung kommt und der Verkehr an dieser Stelle nur noch in Richtung Horn fließen kann, steht aber noch nicht fest. Eine Alternative könnte eine Ampel sein, sodass das Fahren in beide Richtungen - wenn auch mit Wartezeiten - möglich bleibt. Ein Verkehrsgutachten dazu ist momentan noch in Arbeit. Die Bushaltestelle bleibt wie sie ist.

Wie lange dauern die Sperrungen?

Ab September sollen die Sperrungen gemäß der aktuellen Planung schrittweise wieder aufgehoben werden. Zunächst die der inneren Spur, ab Ende des Monats dann auch die der äußeren. "Somit haben wir zwei bis zweieinhalb Monate weniger Sperrung", erläutert Thomas Duprée.

Was ist mit den Parkplätzen?

Der Parkplatz in der Baugrube steht momentan eingeschränkt zur Verfügung, ab 15 Uhr ist er gänzlich für Anwohner reserviert. Dass die Fläche im weiteren Verlauf der Arbeiten komplett gesperrt wird, wird nicht ausgeschlossen. Alternativen gibt es an der Bezirksregierung (über die Leopold- und die Hornsche Straße) sowie auf dem Parkplatz Werrebogen.

Worauf müssen sich die Anwohner einstellen?

Die Wendemöglichkeit in der Grabenstraße ist bereits abgesperrt worden. Weitere Sperrungen soll es dann geben, wenn unterirdische Gebäudeteile der ehemaligen Galerie zurückgebaut werden. Dann muss die Straße tage- oder wochenweise komplett dicht gemacht werden. Die Anwohner sollen rechtzeitig informiert werden. Die Zuwegung zur Langen Straße erfolgt über die parallel verlaufende Auguststraße.

Wer sorgt für Sicherheit?

Wie Anwohner berichten, hat es beim Abriss des Parkhauses vermehrt Einbrüche in angrenzende Wohngebäude gegeben, nachdem diese von der Baustelle aus ausspioniert worden seien. Thomas Duprée räumt Probleme mit dem damaligen Abrissunternehmen ein, welches nicht einfach zu händeln gewesen sei und seine Arbeiter sogar auf der Baustelle habe wohnen lassen. "Das wird jetzt nicht mehr vorkommen", betont der Architekt.

Inwiefern sind die Geschäfte betroffen?

Die Läden an der Langen Straße werden von dem Großteil der Arbeiten nichts mitbekommen, verspricht Thomas Duprée. Erst, wenn es ganz zum Schluss an das Gebäude von Betten Ruhnow gehe, werde es etwa vier Wochen lang stauben und lärmen - im September/Oktober. Den Inhabern wurde eine rechtzeitige Benachrichtigung zugesagt.

Was geschieht mit dem ganzen Schutt?

Dies steht nach Angaben des Architekten noch nicht ganz fest, der Auftragnehmer müsse seinen Plan noch vorlegen. Eine Möglichkeit sei, das Material abzufahren - was massiven Verkehr bedeuten würde. Die andere, vor Ort zu recyceln - was bei den Anwohnern für Stirnrunzeln sorgt. Erinnern sich viele doch noch an die Betonmühle vom letzten Mal.

Wie geht es mit dem Gelände weiter?

"Wir haben einen Investor an der Hand, der eine Teilentwicklung voranbringen will", berichtet Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter bei der Stadtverwaltung. Dazu gehöre ein Vollversorger und ein Hotel. Die Stadt würde sich ihrerseits um das Thema Parken und eine Tiefgarage kümmern. Noch seien aber keine Verträge unterschrieben.

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